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Krieger des Lichts: Ungezähmtes Herz (German Edition)

Krieger des Lichts: Ungezähmtes Herz (German Edition)

Titel: Krieger des Lichts: Ungezähmtes Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Palmer
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unstillbaren Lesehunger besaß, eine Leidenschaft, die viele ihrer Kriegerinnen teilten.
    Dieselben Kriegerinnen stellten jetzt den ganzen Palast auf den Kopf, um den Kristall zu finden, während sie sich durch das Wirrwarr ihrer Erinnerungen kämpfte und versuchte, irgendwie daraus schlau zu werden.
    Mit einem frustrierten Seufzer trat sie neben Kougar und warf einen Blick auf das Gelände hinter dem Palast – ein Meer aus Felsen und Wasserfällen. Sie nannte es zwar Garten, doch noch nie wuchsen dort Bäume, Blumen oder Gemüse. Es war der Syphianische Strom selbst, der einen schwach an Pinien erinnernden Duft besaß.
    Kougars Finger krallten sich so fest um das Fensterbrett, dass seine Knöchel weiß hervortraten.
    Ariana ließ ihre Hand über seinen Rücken gleiten. »Du denkst über Krieg nach, richtig?
    »Ich denke an alle Möglichkeiten, die ich habe, um diesem Zauberer den Garaus zu machen.«
    »Ich weiß, dass es dich ganz verrückt macht, darauf warten zu müssen, ihm endlich hinterherjagen zu können.«
    »Du hast ja keine Ahnung«, knurrte er.
    Ein scharfer Schmerz zuckte durch ihre Schläfe, als eine weitere der unzähligen Erinnerungen in ihrem Kopf auftauchte. Sie stöhnte, als ihr eine neue Erkenntnis offenbart wurde.
    Kougar zog eine Augenbraue hoch.
    »Wir können Hookeye nicht umbringen, solange ich das Gift in mir trage. Es wird mit aller Macht dafür sorgen, dass ich es nie wieder loswerde.«
    Kougar stieß sich vom Fensterbrett ab. »Verflucht.«
    »Einer anderen Königin ist es mal ähnlich ergangen.« Sie drehte sich um und sprach zu seinem Rücken, als er davonmarschierte. »Die Königin sandte ihre Nebelkriegerinnen aus, um den Zauberer zu vernichten. Doch das Gift tötete sie in dem Moment, als der Zauberer starb. Ich habe Angst, dass du mir das Leben nimmst, wenn du ihn tötest, und dir damit vielleicht auch. Wenn ich sterbe, wird das Gift freigesetzt und auf meine Kriegerinnen übertragen. Wir werden alle sterben.«
    Er wirbelte zu ihr herum. »Das kannst du doch gar nicht wissen. Vielleicht ist es nicht dasselbe Gift.«
    »Nein, sicher kann ich mir da nicht sein. Aber was sie erleiden musste, hat so eine unheimliche Ähnlichkeit mit dem, was ich im Moment durchmache. Abgesehen davon, dass ihr Gift nie auf ihre Kriegerinnen übergegriffen hat.«
    Kougar sah sie fragend an. »Hattest du nicht gesagt, dass die Zauberer deine Rasse vor unserer Verbindung noch nie angegriffen hätten?«
    Ariana runzelte die Stirn. »Zumindest dachte ich, dass es so wäre. Ich konnte mich nicht erinnern.« Sie brummte entmutigt. »Es gibt noch so vieles, an das ich mich nicht entsinne.«
    Die Erinnerungen flatterten aufgeregt in ihrem Kopf umher und streiften die Innenseiten ihres Schädels wie Fledermäuse, die herauswollten. Sie konnte nur hoffen, dass sie die Antworten bereits in ihrem Kopf trug, da sie jetzt unmöglich in den Tempel zurückgehen konnte, wo Hookeye nur darauf wartete, ihres Leibs und ihrer Seele habhaft zu werden.
    Während Kougar im Tempel geschlafen hatte, hatte sie angefangen, die neuen Erinnerungen zu durchstöbern, sich im Schnellverfahren jede einzelne herauszupicken und einen Blick darauf zu werfen. Bei der Menge an Gedanken, die zu filtern und dann wieder im Gedächtnis zu verstauen waren, um Teil ihres Bewusstseins zu werden, war das ganz schön zeitaufwendig. Und Zeit war genau das, was sie nicht besaßen.
    Zwölf Stunden hatte Kougar ihr gegeben, um eine Antwort zu präsentieren, und davon waren nur noch zehn übrig. Doch Hookeye konnte jeden Moment angreifen, wenn er es nicht bereits getan hatte. Sie fürchtete, sein heimtückisches Gift könnte bereits in diesem Augenblick auf sie einwirken, und zwar auf eine Weise, die sie sich noch gar nicht vorstellen konnte. Wie lange würde es dauern, bis es seine Wirkung zeigte? Der Gedanke machte ihr Angst. Immerhin war sie diesmal vorgewarnt. Vor tausend Jahren hatte sie nicht gewusst, was passierte. Sie hatte erst gemerkt, dass sie angegriffen wurde, als es fast schon zu spät gewesen war. Und als es ihr endlich klar geworden war, hatte sie Kougar nicht mehr an ihrer Seite.
    Ihr zärtlicher Blick fiel auf den Mann, dessen Stärke jetzt die einzig verlässliche Größe in ihrer Welt war. Und sie wusste, dass sie den gleichen Fehler nicht noch einmal begehen durfte. Obwohl sie sich keinen Illusionen darüber hingab, was seine vorrangige Sorge war – nämlich die Rettung seiner Freunde und seiner selbst – , wusste sie tief im Innern,

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