Krieger des Lichts: Ungezähmtes Herz (German Edition)
liegen, wo die Sonne hell und warm schien und die Sterne bei Nacht funkelten, doch die Luft, die in unzähligen Farben schillerte, hatte immer dieselbe Temperatur. Hier gab es weder Wind noch Schnee oder Regen.
In der Mitte des Raumes standen die berühmten goldenen Urnen von Barse, der vierten Königin. Und wenn sich die neueste Erinnerung als richtig erwies, befand sich ganz unten in der mittleren der Kristall von Rayas.
Ariana ließ Kougars Hand los und ging darauf zu. »Ich glaube, er ist hier drin. Willst du mir helfen?«
»Natürlich.« Ohne sichtbare Anstrengung hob er die schwere Urne hoch, was ein Klappern im Inneren verursachte, und kippte sie dann über einem der Kissen um. Der gesuchte Kristall kullerte heraus. Er hatte die Form einer großen facettenreichen Träne, die an einer dicken Silberkette hing.
»Na bitte, dem Himmel sei Dank. Endlich klappt mal etwas.«
Während sie sich die Kette um den Hals legte, stellte Kougar die Urne wieder hin. »Möglicherweise erinnerst du dich jetzt an mehr, als du denkst«, sagte er. »Vielleicht sollten wir dich testen.«
»Versuch’s mal.« Ariana berührte den schwer zwischen ihren Brüsten liegenden Kristall.
»Hat es schon mal Zeiten gegeben, in denen die Ilinas von den Zauberern vergiftet wurden? Zeiten, in denen eine Ilina-Königin eine ähnliche Situation meistern musste?«
Ariana versuchte, die Antwort darauf zu finden, traf jedoch nur auf einen Berg Gedanken und wich zurück. Sie schloss die Augen und wiederholte die Frage in ihrem Kopf, wobei sie sich auf die Antwort konzentrierte, nicht auf die Frage. Und schon lösten sich ein paar Erinnerungen unter reißenden Schmerzen aus dem Chaos.
Sie verzog das Gesicht, und während sie die Erinnerung prüfte, ließ das Unbehagen nach. »Ja. Einer anderen Königin ist es mal ähnlich ergangen. Zweimal musste sie ein vergleichbares Gift der Zauberer abwehren. Beide Male hat sie es durch Aushungern vernichtet.«
»Aushungern? Wie denn?« Kougar musterte sie ohne erkennbare Emotionen, doch er schaffte es nicht ganz, das aufgeregte Flackern in seinem Blick zu verbergen.
»Indem man dem Bösen die Nahrung entzieht.«
Er zog die Brauen zusammen. »Hast du sie ihm jemals vorenthalten?«
»Nein. Das Böse wird stärker, wenn es Hunger hat. Ich hatte immer Angst, die Kontrolle zu verlieren. Aber ich glaube, das werde ich gar nicht. Ich bin mir sogar sicher, dass mir das nicht passiert.«
Sie wurde ganz aufgeregt und stellte lächelnd fest: »Das ist die Antwort, nach der wir gesucht haben, Kougar. Das ist es! Das Rezept, um das Gift zu besiegen.«
»Ariana … « Er trat zu ihr, schob seine Hände in ihr Haar, hob ihr Kinn an und ließ seinen Blick mit ihrem verschmelzen. »Wenn es nun aber nicht funktioniert … ?«
»Doch, das wird es. Da bin ich mir ganz sicher. Und sobald das Gift wirkungslos ist, kann ich mich in Nebel verwandeln, ohne meine Kriegerinnen in Gefahr zu bringen. Jetzt, wo ich den Kristall von Rayas habe, kann ich deine Freunde befreien. Und ist das Gift in mir erst einmal unschädlich gemacht, kann ich es durch die Paarbindung nicht mehr auf dich übertragen. Dann bist auch du gerettet. Das ist es, Kougar!« Langsam wandelte sich ihr Lächeln zu einer finsteren Miene. »Die ganze Zeit war die Antwort so einfach. Hätte ich es doch bloß gewusst.«
Sein Daumen streichelte zärtlich ihre Wange. »Vielleicht ist es dir ja ein Trost, dass du vorher wahrscheinlich nicht genügend Kraft besessen hast, um das Böse zu besiegen.«
Sie runzelte die Stirn. »Und du meinst, du hast mir diese Kraft gegeben?«
»Ich weiß, dass es so ist.« Er neigte den Kopf und küsste sie, ließ seine Zunge zwischen ihre Lippen gleiten, liebkoste ihren Mund, ihre Zähne, ihre Zunge. Als ihr Atem nur noch stockend ging, zog er sich zurück und sah sie mit lüsterner Zufriedenheit an. »Wie lange dauert es noch, bis das Böse wieder hungrig wird?«
»Nicht lange, in Anbetracht der bisherigen Entwicklung. Der Kampf zwischen dir und Jag war eine Hilfe, doch er hat das Böse gerade mal in dem Maße gesättigt, dass ich die Kontrolle wieder an mich reißen konnte. Wenn ich schätzen müsste, würde ich sagen, dass uns nur ein oder zwei Stunden bleiben. Etwas mehr vielleicht. In der Zwischenzeit … «
Kougar schlang seinen Arm um ihre Taille und zog sie eng an sich, presste seine Hüften fest gegen ihren Körper und ließ sie seine pralle Erektion spüren. »… verschaffe ich dir Genuss.«
Doch als sich sein Mund
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