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Krieger des Lichts: Ungezähmtes Herz (German Edition)

Krieger des Lichts: Ungezähmtes Herz (German Edition)

Titel: Krieger des Lichts: Ungezähmtes Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Palmer
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ist dir ja bekannt.« Ein amüsierter Ausdruck trat in seine Augen, als er einen kurzen Blick auf Ariana warf, ehe er sich wieder seiner Arbeit widmete.
    Plötzlich veränderte sich die Szene. Der Raum und die Opfer wechselten, als hätte man in schwindelerregendem Tempo ein Hollywood-Bühnenbild abgerissen und durch ein anderes ersetzt. Jetzt befanden sie sich in einem alten Schloss, und wieder hingen Leichen an der Wand, die man angekettet und gefoltert hatte. Die vier Toten waren mit Schwellungen und dunklen Flecken übersät, die von inneren Blutungen herrührten. Sie erinnerten ihn nur allzu sehr an die Toten der Beulenpest.
    »Du hast Pestopfer gesammelt?«
    Hookeye lächelte abwesend. »Nein. Das hier ist mein Werk. Einer meiner spektakulärsten Erfolge, auch wenn nur Sterbliche betroffen waren. Wirklich jammerschade.«
    Diese Ausgeburt des Bösen hatte die Beulenpest ausgelöst. In Kougars Kopf drehte sich alles. Für wie viele andere verheerende Krankheiten unter den Menschen mochte er noch verantwortlich sein?
    Es war allgemein bekannt, dass die Therianer häufig Zielscheibe von Zauberergiften gewesen waren, doch nur wenige hatten diese Angriffe tatsächlich umgebracht. Tighe glaubte, dass die Enklave seiner Kindheit einmal einem solchen Angriff zum Opfer gefallen war. Doch solche Erfolge waren selten gewesen, sonst hätten die Zauberer die Therianer schon vor langer Zeit ausgelöscht.
    »Du warst mein größter Misserfolg, Königin.« Hookeye gluckste, ein hässliches Geräusch. »Es sei denn, es war gar keiner, nicht wahr?« Sein Tonfall wurde kalt. »Ihr wolltet mich glauben lassen, es wäre so.«
    Kougar spürte, dass Ariana sich etwas entspannte. »Du wolltest die Kontrolle über mich.«
    »Stimmt.«
    »Warum?«
    Hookeye zuckte eine seiner knochigen Schultern, während er sich weiter auf seine Fläschchen und Ingredienzen konzentrierte, die er wie eine Art mittelalterlicher Alchemist vermengte.
    »Um dich gegen die Krieger des Lichts aufzubringen, natürlich.« Er nahm ein Fläschchen und schüttelte es, wobei er es eingehend betrachtete. »Diesmal wird es mir gelingen.« Sein Blick richtete sich plötzlich auf sie, und reine Bosheit und Schlechtigkeit sprachen daraus. »Du wirst mir die Krieger des Lichts liefern.«
    »Niemals.«
    Kougars hochkochende Kampflust wurde durch die kühle Antwort leicht besänftigt. »Wie soll dir das gelingen, Zauberer?«
    »So wie immer. Ich bin der Giftmeister.«
    Er drehte sich um, zog einen Fetzen Fleisch von einem der Opfer und legte ihn in einen Plastikbehälter.
    Doch als er sich wieder zum Tisch umdrehte, veränderte sich der Raum noch einmal. Die neuen Wände besaßen eine unheimliche Vertrautheit, die Intarsien, die im elfenbeinfarbenen Stein glitzerten.
    Der Tempel der Königinnen. Kougars Herz fing an, wie wild zu hämmern.
    Ariana, die immer noch neben ihm stand, keuchte. Ihre Blicke trafen sich, und sie begriffen beide im gleichen Moment, was passiert war. Um vom Tempel träumen zu können, musste Hookeye da gewesen sein. Aber wann?
    Vor Kurzem?
    Wie als Antwort sauste eine Katze durch den Raum. Keine gewöhnliche Katze, sondern ein kleiner, dunkel gefleckter Jaguar.
    Jag.
    Kougar starrte das Tier an und bekam eine Gänsehaut, während ein leises Triumphgefühl in ihm aufstieg. Hookeye war im Tempel gewesen, als er vor ein paar Stunden mit Jag hindurchgerannt war.
    Er ist jetzt hier. Wir haben den Mistkerl!
    »Bring uns hier raus, Ariana«, flüsterte er. Sobald sie den Traum verlassen hatten, würde er die anderen Krieger holen und angreifen. Das war der Durchbruch, auf den sie gewartet hatten.
    Ariana stieß einen ablehnenden Laut aus, während sich ihr Körper anspannte. Sie machte einen Satz auf den Mann zu, der kaum größer war als sie, und hob ihr Messer, als wollte sie ihm sein Zaubererherz herausschneiden.
    Doch Hookeye war wachsamer, als es den Anschein gehabt hatte. Ehe Ariana ihn erreichte, streckte er ihr abwehrend die Hand entgegen. Ariana stieß einen heiseren Schrei aus, in dem Wut und Schmerz mitschwangen, während sie so abrupt stehen blieb, als wäre sie gegen eine Steinmauer geprallt. Plötzlich hob sie einen Meter vom Boden ab, während ihr Kopf nach hinten gerissen wurde. In ihren Augen stand Todesangst.
    Mit zornigem Gebrüll stürzte Kougar sich auf den Zauberer, verwandelte sich noch in der Luft in seinen Puma, rammte ihn und ließ seinen Kiefer um den Hals des Mistkerls zuschnappen. Seine Reißzähne versanken in der Halsschlagader

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