Krieger des Lichts: Ungezähmtes Herz (German Edition)
dass er sie nicht im Stich lassen würde, wenn sie ihn brauchte. Er war ihr Fels in der Brandung.
»Sie zünden die Festbeleuchtung an«, murmelte er, als er wieder zu ihr ans Fenster trat. »Sie denken, dass du dabei bist, dieses Ding zu besiegen.«
»Brielle ist nicht dumm, Kougar. Sie weiß, dass wir noch lange nicht außer Gefahr sind. Aber eine Ilina-Feier spendet uns Kraft, vergiss das nicht. Schöne Lichter, Musik, Tanz. Das alles nährt eine Ilina, gibt Körper und Geist Kraft, und die werden wir brauchen. Brielle war auf der Suche nach einem Vorwand, und da kam ihr mein wiederhergestelltes Gedächtnis gerade recht. Wir besitzen jetzt die Möglichkeit auf einen Sieg irgendwo in meinem Kopf. Das ist es wert, gefeiert zu werden. Es ist ein dringend benötigter Motivationsschub.«
Er drehte sich mit ernster Miene zu ihr um und sah sie nachdenklich an. Sein Blick wanderte langsam über ihren Körper und verursachte ihr damit ein sinnliches Wohlgefühl.
»Möchtest du tanzen?« In seinen Augen sah sie die Erinnerung an andere Zeiten und den Nachhall der damaligen Freude.
»Vielleicht. Sobald ich den Kristall von Rayas gefunden habe.«
»Sobald wir ihn gefunden haben.«
»Ich dachte, du würdest gerne das Fest beobachten.«
»Ich gehe dahin, wo du hingehst.« Er näherte sich ihr langsam mit den lautlosen und anmutigen Bewegungen der Katze, die er im Innern war, blieb wie ein Bollwerk aus festen Muskeln und männlicher Sturheit vor ihr stehen und umfasste ihren Nacken. »Könnte es nicht sein, dass du eine kleine Stärkung brauchst?« Obwohl er diese Worte in gleichmütigem Tonfall sprach, lag da ein gewisser Glanz in seinen Augen.
Ein Lächeln spielte um ihre Mundwinkel. »Und du meinst, du bist in der Lage, mir Freude zu bereiten, Krieger?«
Der Glanz wurde heller, und die Fältchen um seine Augen vertieften sich. »Oh ja, das bin ich.«
Die Hand in ihrem Nacken schob sich in ihr Haar, während er den anderen Arm um ihren Rücken schlang und sie an sich zog. Genüsslich eroberte er ihren Mund mit einem heißen Kuss, und es entbrannte ein Gefecht ihrer Zungen, das viel zu früh zu Ende war. Doch die Leidenschaft dieses kurzen Moments erfüllte sie tatsächlich mit Kraft.
Er zog sich zurück, ohne sie loszulassen, und musterte sie mit einem fragenden Blick. Er forderte eine Bestätigung seiner Fähigkeiten, wenn nicht gar ein ausdrückliches Lob.
Sie verdrehte kurz die Augen und lächelte ihn an. »In der Tat, Krieger. Du bist in jedem Fall dazu in der Lage.«
Er musterte sie, während seine Hand zu ihrem Gesicht wanderte und sein Daumen über ihre Unterlippe strich, als hätte er vergessen, wie ihr Lächeln aussah.
Heilige Göttin, wie ich diesen Mann begehre . »Mein Leben wäre in den letzten Jahrhunderten erheblich einfacher verlaufen, wärest du ein Teil davon gewesen.« Eigentlich hatte sie diesen Gedanken nicht laut aussprechen wollen, doch das Grollen in Kougars Kehle signalisierte seine Zustimmung.
»Du hättest es mir sagen sollen.« Die Worte waren mehr ein Knurren, aber sein Daumen strich weiter mit unglaublicher Zärtlichkeit über ihre Lippen.
»Ich weiß. Wohl an die hundertmal hätte ich mich fast auf die Suche nach dir gemacht, als ich wieder ich selbst war. Du hast mir schrecklich gefehlt.«
Wie sollte sie nur ohne ihn leben, wenn er starb? Selbst wenn er lebte, würden ihre Pflichten und unterschiedliche Lebensweisen sie in entgegengesetzte Richtungen auseinanderzerren, auch wenn sie zusammenbleiben wollten. Zumal Kougar gesagt hatte, dass das auch gar nicht seine Absicht war. Er hatte gesagt, dass er nichts mehr mit ihr zu tun haben wolle, sobald das hier erledigt war. Ob er dies nun aus Wut oder tiefster Überzeugung gesagt hatte, wusste sie nicht. In jenem Moment aber hatte sie das Gleiche gefühlt.
Doch jetzt empfand sie nichts als Leere bei der Vorstellung, dass ihre Wege sich wieder trennen könnten. Und dennoch hatte sich ihre Beziehung im Grunde genommen nicht verändert. Kougar war noch genauso verschlossen und reserviert wie früher. Wenn sie es noch einmal versuchten, würde er sie zu guter Letzt doch wieder genauso von seiner Welt fernhalten, wie er es immer getan hatte.
Während ihre Gedanken diesen trostlosen Weg beschritten, sprang plötzlich eine weitere Erinnerung lückenlos und ganz deutlich aus dem Chaos hervor.
»Der Kristall von Rayas«, murmelte sie.
Kougar runzelte die Stirn.
Ariana löste sich aus seiner Umarmung. »Komm. Mir ist gerade eingefallen,
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