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Krieger des Universums

Krieger des Universums

Titel: Krieger des Universums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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brauchen?«
    »Zehn Tage, nicht länger.«
    »Gut. Das gibt mir Zeit, Versäumtes nachzuholen. Deine Vorschläge für viele interessante Neuheiten habe ich den Handwerkern übermittelt und ihnen drastische Strafen angedroht. Wenn du zurückkommst, wirst du viele erstaunliche Dinge vorfinden, das verspreche ich.«
    Cade meinte nachdenklich:
    »Wenn ich zurückkomme, hoffe ich, noch viel erstaunlichere Dinge mitzubringen, Poter.«
    »So war es gedacht.«
    Cade kümmerte sich um alles, sogar um die Hufe der zwanzig Tiere. Er suchte die Waffen und die Ausrüstung aus, kleidete die Männer zweckmäßig ein, kontrollierte jedes Gepäckstück, jeden Teil des Proviants und die Wassersäcke. Er sah die Karten durch und zuckte die Schultern – ebenso gut hätte er Landkarten eines anderen Planeten vor sich haben können. Sie sagten einiges über das Gelände, etwas mehr über die verschiedenen Stämme und Völkergruppen aus und nichts über die Gefahren der langen Reise. Abgesehen von dem jungen, ehrgeizigen Palasthauptmann namens Storzia waren die Männer Galgenvögel und notorische Unruhestifter, aber Cade hätte keine wilderen Partner finden können. Ihnen bedeuteten weder Religionen noch Sagen etwas, weder Ängste noch die Dauer der Expedition. Sie waren froh, noch am Leben zu sein und keine Sorgen um das Essen des nächsten Tages zu haben.
    Schließlich waren sie fertig. Nichts mehr konnte den Vorbereitungen hinzugefügt werden.
     
    *
     
    Eine etwa dreißig M’haers-Längen messende Schlange wand sich langsam durch das Gras. Die Spitzen der Halme reichten den Tieren bis an die Köpfe. Der Wind, der den Rauch aus dem Schlot eines Dampfmobils seitwärts zu Boden drückte, zauberte Wellen über die Gräser. Poter Skuardi saß neben D’amara im Tragekorb des Mobils. Vor ihm stand mit versteinertem Gesicht ein C’aseyh und hielt ein gewaltiges Holzscheit in den Händen.
    »Halt!«
    Auf ein Zeichen des Herrschers zog der zweite C’aseyh an einer Leine. Das Ventil Öffnete sich, und gleichzeitig mit einem fauchenden Dampfstrahl heulte ein schauerlicher Ton über das Feld. Cade zog am Zügel und hielt sein Tier an. Er drehte sich halb herum und blickte D’amara an.
    Sie machte ein Zeichen.
    »Du gestattest sicher«, wandte sich Cade an den Herrscher, »daß ich mit D’amara einige Worte wechsle? Allein!«
    Poter lachte. Eines der wenigen Male, daß ihn Cade lachen sah.
    »Ich befehle es!« sagte er kurz.
    Cade ritt an den Korb heran, hob das Mädchen mit der Hilfe des C’aseyh heraus und setzte sie vor sich auf den M’haerhals. Dann galoppierte er an und ritt zweihundert Tierlängen weit nach vorn. Die Stimmen der zehn Männer und der zahlreichen Begleitung blieben hinter ihnen zurück.
    »Ich hätte dich mit Rende betrogen, wenn du dich formlos verabschiedet hättest, Liebster!« sagte sie und lächelte ihn über die Schulter an.
    »Ausgerechnet Rende!« sagte er. »Es ist gut, daß ich weiß, daß du auf mich wartest.«
    Er beugte sich vor. Blaue Augen, dachte er, die dunkel werden, sehen merkwürdig aus – und sehr schön.
    »Habe ich dir jemals gesagt, daß du schöne Augen hast?« fragte er leise und hielt D’amara fest in seinen Armen.
    »Nein. Und ich höre es gern.«
    »Noch etwas«, sagte er. »Im Augenblick scheinen wir sicher zu sein. Kein Anfall in den letzten Tagen. Keine Eiskeile, mit denen man uns beschoß. Du gehst in die Sicherheit des Palastes und also in eine gewisse Unsicherheit. Poter will immer das, was er nicht bekommen kann.«
    Sie nickte leicht; vermutlich hatte sie über diesen Aspekt nachgedacht.
    »Ich habe meine Methoden, ihn mir vom Leib zu halten. Nötigenfalls bin ich bei Rende sicherer. In der Zwischenzeit werde ich mich zu Tode ängstigen, Cade. Aber nur deinetwegen.«
    Er küßte sie und erwiderte:
    »Es ist schwer, darauf eine Antwort zu geben. Ich tue mein Äußerstes, D’amara. Ich bin sicher, in rund hundert Tagen zurück zu sein.«
    »Wir alle hoffen es!«
    Cade war gewohnt, allein zu sein, ebenso konnte er Strapazen ertragen, die einen anderen Menschen umgebracht hätten. Er war, verglichen mit den klügsten Menschen Kortights, geradezu aufgeklärt und voller revolutionärer Ideen. Aber noch niemals – oder täuschte er sich gerade in dieser Überlegung? – hatten von ihm zahllose Menschen, eine beginnende Kultur und darüber hinaus elementare Wahrheiten einen Erfolg gefordert. Alles, was er bisher getan hatte, war unwichtig gewesen, verglichen mit dieser Aufgabe. Das wurde

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