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Krieger des Universums

Krieger des Universums

Titel: Krieger des Universums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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lang gehabt. Keine Sklavin in Geirklasgers Land war je so selbstbewußt gewesen. Rende hob sie in den Sattel, Cade beobachtete das Mädchen und den Freund scharf und, wie er glaubte, unbemerkt. D’amara saß tatsächlich wie eine Prinzessin im Knochensattel des M’haers und meisterte das Tier souverän. Cade nahm den Zügel auf.
    »Ich reite zum Palast!« sagte er fest. »Ich sage Poter, daß wir aufbrechen werden.«
    »Also ist es beschlossen!« sagte D’amara.
    »Ja.«
    Cade schwang sich auf den Rücken des Tieres, das unter ihm hochstieg und auskeilte. Er zwang den Kopf des gelben M’haers herunter und reichte Rende die Hand.
    »Du erfährst alles. Versuche, die Gerüchte richtig zu deuten. Wer war der Fremde? Wer sang heute nach Mitternacht dieses Lied?«
    »Ich bemühe mich!« versicherte Rende.
    Die Tiere schossen davon.
    Sie ritten fast zu schnell den schmalen Pfad hinunter, der von der breiten Karawanenstraße nach Süden zu Rendes Schenke abzweigte. Dann kamen sie in den dunklen Schatten der Allee, die bis zur Stadtmauer führte. Wieder, wie immer, wenn er diese Strecke ritt, wunderte sich Cade Kilham über die längst vernarbten Spuren von Einschlägen in den uralten Bäumen, über die Stämme, die irgendwann halb entwurzelt worden waren und längst wieder senkrecht wuchsen, über die wenigen Baumriesen, deren Rinde weiß, deren blattlose Äste abgestorben waren. Sie ritten sehr schnell und überholten zuerst eine Karawane, die müde und staubbedeckt nach der Stadt zog. Dann galoppierten sie mit klappernden Hufen an einem schnaubenden und rauchspuckenden Dampfmobil vorbei, das auf den aus Korbgeflecht bestehenden Rädern die Straße entlangwalzte und üblen Geruch hinterließ.
    Eine Gruppe von Feldarbeitern, die mit verdrossenem Gesichtsausdruck ihnen entgegenkam. Zwei Fuhrwerke, die leer aus der Stadt hinausratterten. Dann kam eine freie Strecke. Cade ließ die Zügel los und genoß das Gefühl des Windes auf seinem Gesicht.
    D’amaras Tier wurde schneller; sie schloß auf und ritt jetzt dicht neben ihm. Sie rief ihm etwas zu, aber die Worte gingen unter im Klappern der Hufe und im Keuchen der M’haers.
    »Was ist los?« schrie Cade.
    Statt einer Antwort deutete D’amara nach vorn. Cade blickte auf die Straße. Dort vorn, direkt in der Bahn der dahinrasenden Tiere, schienen Staub und Steine zu kochen und Blasen zu werfen. Ein breiter Streifen dieser Hitzebarriere lag quer über der Straße.
    Cade reagierte augenblicklich.
    Gleichzeitig griff er in D’amaras Zügel, riß sein Mliaer herum und jagte schräg zwischen zwei mächtigen Baumstämmen hindurch. Das äußerste Ende seines rechten Steigbügels schrammte eine Furche in die Rinde. Beide Tiere schrien erschrocken auf und wollten durchgehen. In der Luft war jetzt ein unheilvolles Summen, wie von faustgroßen Hummeln. Die Reittiere sprangen in riesigen Sätzen über schmale Gräben zur Bewässerung der Felder. Vögel flohen kreischend, die Geschwindigkeit der Tiere wurde geringer. Als sein M’haer strauchelte, riß Cade es hoch und warf einen Blick nach rechts. Er sah in der Helligkeit die meterhohen Flammen kaum, aber die Rauchränder und die Wirbel des Staubes, die von der erhitzten Luft hochgerissen wurden, waren deutlich zu sehen. Cade fluchte unterdrückt und ritt weiter, neben sich das Mädchen. Sie walzten eine schmale Doppelgasse durch ein Getreidefeld, kamen auf eine Weide und jagten die grasenden Tiere auseinander. Dann schlugen sie einen weiten Bogen und kamen auf einen schmalen, gewundenen Feldweg, zwischen dem Gras und den Pflanzen kaum sichtbar.
    »Das galt uns, Cade!« sagte D’amara und beruhigte mühsam ihr Reittier.
    »Vor allem mir«, stellte er fest. »Aber – wer war er?«
    »Keine Ahnung. Wer hat uns hier ausgesetzt?«
    Sie hielten an. Die Tiere standen zitternd, gelben Schaum vor den Mäulern. Die Straße brannte noch immer, und noch immer war niemand herangekommen. Dann, ganz plötzlich, erloschen die Flammen, und der Staub lagerte sich unendlich langsam wieder ab. Cade spürte, wie Schweiß zwischen seinen Schulterblättern zu rinnen begann.
    Dann kreischte das Tier neben ihm auf wie eine tödlich verwundete Raubkatze. Cade wirbelte im Sattel herum. Das M’haer keilte aus, knickte in den Hinterläufen zusammen, und eine Handbreit hinter dem Sattel zeigte sich eine riesige Wunde. Cade beugte sich aus dem Sattel, umfaßte das Mädchen und grub die Sporen in die Seiten des Tieres. Durch den Sprung wurde D’amara aus dem

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