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Krieger des Universums

Krieger des Universums

Titel: Krieger des Universums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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kaum einen Mann gesehen. Eine Menge Frauen und Mädchen in verschiedenen Altersstufen. Und nicht ein einziges Kind!
    Die Männer, die auf Terrassen saßen oder irgendwelche Arbeiten verrichteten, waren groß und stark gewesen. Von ihnen war eine Art Drohung ausgegangen, als ob es Soldaten wären, die nur auf einen Einsatz warteten. Cade zweifelte nicht länger daran, daß er sich hier im Wohngebiet der Heere der Dämmerung befand.
    »Wir werden es sehen I« flüsterte er und suchte einen Weg, auf das höchstgelegene Plateau hinaufzukommen.
    Ein Abgrund von dreihundert Reets trennte die beiden Berge.
    Die Kante des Zentralberges war etwa zweihundert Reets höher als Cades Kopf. Wie kam er durch diese Schlucht und auf der anderen Seite wieder hinauf? Wenn er kletterte, verhungerte er in der Wand.
    »Vorausgesetzt, ich komme überhaupt heil nach unten.«
    Seine Augen suchten das Gelände ab. Er sah glatten, kahlen Fels und Stücke, die von Querrinnen und Spalten zerrissen waren. Ganz weit unten, fast schon nicht mehr sichtbar, wand sich ein schmaler Bach durch die Sohle der Schlucht, Dann sah Cade die Brücke.
    Es war eigentlich keine Brücke, sondern ein verwirrendes System von schrägen Rampen und langen Treppen, die aus dem Fels geschlagen waren. Sie führten im Zickzack von Absatz zu Absatz und endeten schließlich auf der Plattform vor einer Brücke, die an der schmälsten Stelle den Abgrund überspannte. Cade starrte sie an, bis seine Augen schmerzten. Es war eine erstaunliche Konstruktion. Ein Mittelding zwischen Spinnennetz und Balkenbrücke, aber die »Balken« sahen zu dünn aus, als daß sie Holz sein konnten.
    »Also Stahl!«
    Cade verfolgte den Weg, den er klettern mußte, mit den Augen. Es sah alles ziemlich ungefährlich aus, aber sowohl die Entfernung als auch der Höhenunterschied waren beträchtlich Dazu kam die Gefahr, entdeckt zu werden – und sie war nicht gering.
    Jedenfalls war bis zu diesem Ende der Brücke niemand auf dem Weg. Cade kroch aus der Deckung heraus und setzte seinen Weg fort. Er blieb mißtrauisch, denn so leicht hatte er es sich nicht vorgestellt. Schließlich, nach etwa einer halben Stunde, kam er an den Rand der Grünzone. Der verwilderte Streifen dicht über den schroffen Klippen ging langsam in den hervorragend gepflegten Rasen eines Parks über, der ebenfalls uralt sein mußte, denn die Bäume waren riesig und verwittert Cade rannte von Baum zu Baum und verbarg sich hinter den Stämmen. Er sah am Rand seines Blickfeldes Menschen gehen und stehenbleiben, Gruppen bilden und wieder auseinandergehen. Vor ihm breiteten sich verschieden hohe und unregelmäßig breite Stufen aus. Sie ließen einen Teil des Geländes leicht abfallen und führten dann in einem breiten Bogen über die Kante, unter einer Felsbrücke hindurch, die zum Teil mit weißen Quadern vermauert war.
    Eine völlig freie, leere Fläche …
    Cade gab sich einen Ruck, nahm die Schultern nach hinten und ging schnell, aber nicht zu schnell, auf das Felsenportal zu. Er bemühte sich, jede seiner Bewegungen völlig selbstverständlich erscheinen zu lassen.
    Die ersten Stufen.
    Er warf einen langen Schatten, der, vielfach geknickt, vor ihm herging. Weiter. Schritt um Schritt. Langsam kam er tiefer, sein Körper verschwand aus der Sicht derer, die zufällig in diese Richtung blicken würden. Cade brach der Schweiß aus. Eine Augenbraue begann zu jucken. Er ging geradeaus, erreichte die unterste Stufe und ging etwas schneller. Seine Schritte machen so laute Geräusche, daß man sie weithin hören mußte, dachte er verzweifelt. Der Felsen kam näher; ein riesiges Stück, das quer über zwei anderen lag und durch das Mauerwerk gestützt wurde. Näher heran! Cade ging unter dem Felsen hin durch und unterdrückte den panischen Wunsch, loszurennen.
    Dann verschwand er hinter der Biegung und atmete auf. Er sah vor sich die oberste Stufe einer langen Wendeltreppe aus gewachsenem Fels. Sie hatte kein Geländer und keine Brüstung, und jetzt fing Kilham zu rennen an. Er lief die erste Treppe hinunter, als wären alle Heere der Dämmerung hinter ihm her.
    Ich muß es schaffen! sagte er sich unaufhörlich.
    Der erste Schwung trug ihn mindestens dreihundert Stufen abwärts, bis er auf einer Plattform, die halb aus dem Hang herausgemeißelt, halb auf einem natürlichen Vorsprung angebracht war, haltmachte.
    Er lehnte sich an den Felsen, warf einen Blick nach unten und nach oben und sah, daß ihm noch immer niemand folgte Entweder waren

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