Krieger des Universums
durchwanderte eine fremde, beklemmende Welt. Das heißt: sie war für ihn beklemmend. Er kannte nichts – und trotzdem riefen so viele Anblicke Erinnerungen in ihm wach Nicht eigentlich Erinnerungen, aber er unterlag der Version, et sei schon einmal hiergewesen. Zuerst hatte er die Sirenen gehört und gesehen, wie von allen Seiten Männer aus den Häusern gestürzt waren und sich in lautlose Fahrzeuge geschwungen hatten. Diese waren davongerast, und dann hatte sich wieder ein paar der schwarzen, tropfenförmigen Dinger erhoben und waren davongeschwebt.
Cade drückte sich an eine Hauswand. Ein Baum schützte ihn gegen einen zufälligen Blick von der Treppe her, die hier herauf führte. Dicht neben ihm war ein riesiges, offenes Fenster. Geräusche schlugen an Cades Ohr, die er kannte und auch wieder nicht – hier lebten und arbeiteten Menschen.
Er drehte den Kopf und sah in einen Raum hinein.
Farben, unbekannte Möbelstücke und solche, deren Zweck er erkannte, deren Form ihn aber verwunderte. Stoffe und Teppiche, eine Menge unerklärlicher Geräte, aber wenn er sie betrachtete, schien es ihm, als habe er sie bereits in den Händen gehalten und ihren Sinn verstanden. Genau ihm gegenüber gab es eine Wand, auf der … Nein, es war Glas, denn dahinter bewegten sich Menschen, sprachen miteinander und wandten sich dann an ihn!
Er zog den Kopf zurück und hob die kleine Waffe. Der Lauf der Büchse schrammte an der Mauer entlang.
Sie würden durch dieses Fenster und die Tür kommen.
Er wartete.
Nichts geschah … Zu lange nichts.
Er spähte wieder hinein. Jetzt waren dort andere Personen. Einige von ihnen gingen fort, und erst jetzt sah Cade, daß es kein Glas war und kein zweiter Raum, sondern ein Bild. Ein Mann stand dort und sagte eben:
»… ist es einem Team gelungen, Orddo Canopus zu fassen. Sie entdeckten ihn auf dem Weg zum Trainingsplatz am westlichen Strand …
… keine Schwierigkeiten. Er bat den Teamleiter lediglich, das Buch nicht an sich zu nehmen, weil er endlich die Deutung gefunden habe. Er wurde kurz verhört und in sein Haus zurückgebracht, das allerdings unter Bewachung der Ktai steht. Sie hören anschließend einen Kommentar von …
… sicherheitshalber nachfragen, ob die Angaben des Mannes reine Phantasie sind oder nicht. Im gegenteiligen Fall würde die Bedrohung ein Ausmaß annehmen, daß sich im Augenblick noch nicht übersehen läßt …«
Orcido Canopus! Orcido!
Der wandernde Weise schien ein Flüchtling aus dieser Stadt zu sein. Sie hatten ihn gefangen und in sein Haus gebracht. Er hatte das Buch bei sich und schien die Deutung gefunden zu haben. Eine Flamme durchzuckte Cades Vorstellungen – er war näher an seinem Ziel, als er glaubte.
Langsam und lautlos entfernte er sich wieder und ging die Treppe hinunter. Er wartete ruhig etwa eine halbe Stunde, bis ein junger Mann die Straße oder besser den Weg herunterkam. Cade sprang ihn an, legte seinen Unterarm um den Hals des Mannes und setzte ihm den langen Lauf der Waffe an die Schläfe.
»Du weißt, wo das Haus des Orcido Canopus ist?«
Der Mann nickte. Er schien sich hervorragend in der Gewalt zu haben.
»Weit entfernt?«
»Nein!« gurgelte der junge Mann. Cade hatte seinen Griff verstärkt und den Druck des Laufes geändert.
»Du bist von hier?«
Wieder ein Nicken.
»Ihr habt eine Falle aufgestellt. Ich bin hineingelaufen. Sucht ihn nach mir und meinen Männern?«
Er gab den Hals frei, lockerte seinen tödlichen Griff.
»Nein. Wer bist du?«
»Ich weiß es nicht genau. Ich komme aus dem Osten. Ihr sucht mich also nicht?«
»Nein. Ich …«
»Still!«
Cade zerrte den jungen Mann, der ihn ruhig musterte, hinaus in die vage Helligkeit eines Lichtvierecks, das aus einem Fenster fiel. Der Junge sah jetzt den Mann richtig und erschrak. Cade hielt ihm die Waffe so vor die Stirn, daß er die Stellung des Hebels nicht erkennen konnte. Der junge Mann erschrak über die Entschlossenheit, die er in Cades Gesicht erkannte.
»Wo ist Orcidos Haus?«
»Geradeaus bis zur Kreuzung, dann links die Rampe hoch. Das Haus mit den kleinen Fenstern.«
Cade knurrte leise:
»Ich komme zurück. Wenn ich Orcido nicht finde, werde ich dir zunächst sehr viel Schmerz zufügen und dich dann töten.«
»Ich lüge nicht!«
»Das wird dein Leben retten!«
Kilham krümmte den Zeigefinger und fing den Mann auf. Er hielt einen sehnigen, harten Körper in den Armen. Cade schleppte ihn zurück ins Dunkel, sah sich lange um und entdeckte
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