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Kriegerin der Nacht

Kriegerin der Nacht

Titel: Kriegerin der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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geboren.
    Das Licht schoss nach oben und nach außen und explodierte. Es war unmöglich, es zu beobachten. Und es war nicht länger weiß, sondern blendend, von einem leuchtenden Blau wie ein Blitz.
    Das blaue Feuer.
    Die Wilde Macht war erwacht.
    Ich wusste es, dachte Kelly. Ich wusste es die ganze Zeit über.
    Kelly konnte nicht mehr sehen, was mit dem Drachen geschah; das Licht war zu hell. Während es um sie herum loderte, badete sie in einem Leuchten, das durch sie hindurch zu strahlen schien, das in ihr summte und ihre Knochen erhellte. Sie versuchte, ihre eigene Hand zu heben, und sah nichts als eine vage regenbogenförmige Gestalt.
    Aber sie hörte den Schrei des Drachen. Nicht tief wie das Brüllen, sondern hoch und kreischend, ein Geräusch wie von Eiszapfen, die ihr in die Ohren getrieben wurden. Es schwoll immer höher und höher an, bis nicht einmal mehr Kelly es wahrnehmen konnte. Und dann war da ein dünnes Geräusch wie fernes, splitterndes Glas. Und dann war da überhaupt kein Geräusch mehr.
    Sternschnuppen in dem blauweißen Licht.
    Und zum zweiten Mal an diesem Abend wurde Kelly ohnmächtig.
    »Boss! Bitte, Boss, beeil dich. Wach auf!«
    Kelly öffnete blinzelnd die Augen. Galen hielt sie im Arm. In menschlicher Gestalt. Genau wie sie.
    Und Winnie und Nissa versuchten, sie beide irgendwohinzuschleifen.
    Kelly schaute in diese grüngoldenen Augen hinauf. Genau die Farbe von Leopardenaugen, dachte sie. Nur dass Leoparden nicht weinen, und seine Augen waren voller Tränen.
    Sie hob träge eine Hand und strich ihm über die Wange. Er legte seine eigene Hand darüber.
    Kelly konnte nicht denken. Da waren keine Worte mehr in ihrem Kopf. Aber sie war froh, mit ihm hier zu sein, dankbar für diesen letzten Moment im Mondlicht. Dafür hatte sich alles gelohnt.
    »Boss, bitte!« Winnie weinte ebenfalls beinahe.
    »Lasst mich in Frieden sterben«, sagte Kelly, obwohl ihr erst bewusst war, dass sie es laut aussprach, als sie die Worte hörte. Dann fügte sie hinzu: »Du solltest nicht weinen, Winnifred. Du hast einen guten Job gemacht.«
    »Boss, du stirbst nicht! Das blaue Feuer hat irgendetwas getan - es hat uns geheilt. Es geht uns allen gut. Aber es ist fast Mitternacht !«
    Kelly blinzelte. Und blinzelte noch mal.
    Ihr tat nichts mehr weh. Sie hatte angenommen, dass es sich um jene gütige Taubheit handelte, die unmittelbar vor dem Tod einsetzt. Aber jetzt begriff sie, dass das nicht der Fall war. Ihr Blut floss in ihren Adern; ihre Muskeln fühlten sich fest und stark an. Sie hatte nicht einmal Kopfschmerzen.
    Sie starrte an Winnie vorbei zu dem Mädchen in Weiß.
    Iliana war immer noch schmal und kindlich, beinahe von elfenhafter Gestalt. Aber irgendetwas hatte sich an ihr verändert. Zuerst dachte Kelly, dass sie so fern und schön aussehe wie ein Stern, aber dann lächelte sie und war überhaupt nicht mehr fern. Sie war einfach schöner als jeder Traum.
    Und sie leuchtete wirklich in ihrem eigenen Licht. Es sammelte sich um sie herum in einem weichen silbrigen Strahlen. Kelly hatte das noch bei keiner Wilden Macht gesehen, auf keiner der Aufnahmen.
    Aber sie ist nicht nur eine Wilde Macht, flüsterte die Stimme in ihrem Kopf. Sie ist das Hexenkind.
    Und allein die Göttin kennt all jene Dinge, die zu tun ihr bestimmt sind.
    Für einen Moment war Kelly von solcher Ehrfurcht erfüllt, dass es sich beinahe wie ein Unglück anfühlte. Aber dann drang Winnies Nachricht endlich in ihr Bewusstsein.
    Sie riss den Kopf hoch. »Mitternacht?«
    »Ja!«, bestätigte Winnie hektisch.
    Kelly fuhr hoch. »Nissa?«
    »Hier, Boss.«
    Eine Woge der Erleichterung schlug über Kelly zusammen. Nissa war diejenige, die dort auf dem Boden dem Tod am nächsten gewesen sein musste. Aber jetzt stand sie auf ihren eigenen Füßen und wirkte kühl und ungerührt, obwohl ihre Kleider blutig und zerfetzt waren.
    »Nissa, kannst du diesen Jeep fahren? Kannst du uns nach Charlotte bringen?«
    »Ich denke, ja, Boss.«
    Kelly war noch nie im Leben so dankbar gewesen, diese ruhige Stimme zu hören. Sie sprang auf.
    »Dann lasst uns fahren!«

 
K APITEL A CHTZEHN
    Die Fahrt nach Charlotte verstrich wie in einem Nebel. Kelly konnte sich nur noch daran erinnern, sich festgehalten zu haben, während Nissa raste wie noch nie. Einen guten Teil der Strecke legten sie abseits der Straßen zurück.
    Eine Minute vor Mitternacht bogen sie mit quietschenden Reifen auf einen Parkplatz vor einem lang gestreckten, niedrigen Gebäude ein.
    »Rein

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