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Kriegerseelen

Kriegerseelen

Titel: Kriegerseelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan B. Hunt
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Weihnachtsbaum. Faszination lag in seinem Blick und Valentin hatte Mühe, seine Abscheu zu verbergen.
    Der Boss hatte den qualvollen Todeskampf in vollsten Zügen genossen, bis zur letzten Sekunde. Kurzfristig lenkte ihn das sogar von der Frage ab, wo zum Teufel Juno war. Er gab Befehl, die Ondraker wieder in ihre Sektoren zu bringen.
    Unverzüglich machten die Wächter mit ihren Elektrostäben sich daran, die verängstigten Menschen vor sich herzutreiben. »Jeder Wächter darf sich heute eine Frau nehmen«, rief er über den Platz. »Die Verräterin ist tot und das soll gefeiert werden.«
    Erschrocken rissen die Krieger die Augen auf. Was mussten diese Menschen noch alles ertragen? Prokojev musste total verrückt geworden sein, seinen Wärtern das zu erlauben. Mit roher Gewalt würden die Männer über alles herfallen, was Brüste hatte. Und dabei würden sie keinen Unterschied machen, ob es erwachsene Frauen waren oder Mädchen. Die Wächter, allesamt grobschlächtige und nicht besonders intelligente Männer, die weder Mitgefühl, noch Skrupel besaßen, grölten angesichts dieses Versprechens.
    Mit glänzenden Augen wandte sich der Boss zu seinen Elitesoldaten um. »Das Gleiche gilt natürlich auch für euch. Nehmt euch wen oder was ihr wollt.« Er war schon im Begriff zu gehen, als er sich noch einmal umdrehte und Val ins Gesicht sah. »Bring mir Xena aus der Krankenstation. Sie ist immerhin Junos Halbschwester. Ich brauche ein wenig Ablenkung.« Der Irre im Designeranzug stolzierte davon.
    Jay sah Valentin an. »Sollen wir Tristan eine Nachricht schicken, dass es vorbei ist?«
    Vals eisiger Blick brachte ihn zum Schweigen. Lautlos formten die Lippen des großen Kriegers die Worte. »Ok, ich habe verstanden.« Jay wusste, dass sein Waffenbruder nur vorsichtig war, und er wusste auch, was er zu tun hatte.
    Keiner der Krieger nahm das Angebot Prokojevs an. Die Wächter allerdings ließen sich solche Angebote nicht entgehen. Noch bevor alle Ondraker wieder in ihre Behausungen unter der Erde getrieben waren, hörte man die Angstschreie der Mädchen und Frauen, die grob von den Männern separiert wurden. Jay sonderte sich ab, um Arrow aus seiner Brust zu lassen, um ihn zu Tristan zu schicken. Niemand außer den Brüdern wusste davon, und so sollte es auch bleiben.
    Das erste Mal, als der Adler sich aus seinem Körper löste, war für alle eine Überraschung gewesen. Für Jay selbst hatte es zusätzlich Schmerzen bedeutet. Da er gelernt hatte, damit umzugehen, ertrug er sie und konnte sich der Faszination nicht erwehren, die der wundervolle Greifvogel auf ihn ausübte. Jetzt wusste er, was auf ihn zukam und war gewappnet. Mental darauf vorbereitet fiel es ihm leichter, die Wandlung zu ertragen. Zurückgezogen in sein spartanisches Quartier zog er sich sein Hemd über den Kopf und konzentrierte sich auf Arrow. Er hatte keine Ahnung warum, aber er wusste einfach, dass das der Name des herrlichen Tieres war. Wie ein Pfeil war er in den Himmel geflogen, als er ihn das erste Mal zu Tristan und Juno geschickt hatte. Sekunden, nachdem er ihn im Gedanken gerufen hatte, begann das Schauspiel. Zuerst erhoben sich die Konturen auf seiner Brust nur ein wenig, dann wölbte sich die Haut höher, bis sich schließlich zuerst der messerscharfe spitze Schnabel des Tieres aus ihm löste. Nach und nach erschien der gesamte Vogel, bis er in seiner ganzen Pracht vor ihm saß. Ein paar Mal schlug er mit den beeindruckenden Schwingen und sah Jay abwartend an. Dieser begann vorsichtig, die vorbereitete Nachricht in der kleinen Kapsel unter Arrows Flügel zu befestigen. Mit leiser Stimme sprach der Krieger auf den Adler ein. Das Tier sah ihn aufmerksam mit seinen eigenen kupferfarbenen Augen an und schien genau zu verstehen, was Jay ihm erzählte. Das fand er zugegebenermaßen noch ein wenig unheimlich, aber er hatte diesen wertvollen Boten sofort zu schätzen gelernt. Sicher würde er sich daran gewöhnen.
    Es polterte vor seiner Zimmertüre und er konnte am Klang der Schritte erkennen, dass Ty und Valentin kamen. Da ging auch schon die Tür auf und die beiden Krieger traten ein. Fasziniert sahen sie zu, wie Jay das Fenster öffnete und Arrow sich elegant durch die kleine Öffnung einen Weg ins Freie bahnte. Ein schriller Schrei, dann schraubte er sich in den Himmel und war kurz darauf verschwunden.
    »Wir haben Xena in Sicherheit gebracht.« Valentins angespannter Gesichtsausdruck verriet, dass die Situation mehr als gefährlich für sie alle

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