Kriegerseelen
Worte genau abwägen, bevor er sich an Valentin richtete. »Wir haben eine Ärztin. Sie kann dem Mädchen helfen.«
Erstaunt sah Val auf. »Hier? Ich sehe niemanden.«
»Sie ist bei unserem Bruder im Jet. Wenn du uns hilfst, diesen Dr. Abramovic herzubringen, kann Lili ihr vielleicht helfen.« Der Krieger hatte Narben im Gesicht und seine Mimik ließ keinen Zweifel daran, dass er gefährlich war.
»Ich bin dabei.« Valentin hob die Hand. »Aber zuerst muss Isa zu dieser Ärztin.«
Der Schwarze knurrte. »Woher weiß ich, ob ich dir wirklich trauen kann?« Der Koloss von einem Krieger blickte zwischen Tristan und dem Fremden hin und her. Das gefiel ihm ganz und gar nicht. Er war kein Mensch, der leichtfertig sein Vertrauen schenkte und er hatte nicht vor, Fremde zu seiner Gefährtin zu führen und sie in Gefahr zu bringen.
Thorn trat zu ihm und legte ihm seine Hand auf die Schulter. »Thunder bring ihn und die Frauen zu Lili. Etwas sagt mir, dass wir nicht viel Zeit haben. Das Mädchen braucht Lilis Hilfe und wir müssen es riskieren. Tristan gibt uns sein Wort darauf.« Fragend sah er den Krieger mit den eisigen Augen an. Dieser nickte. »Wir müssen los. Val, du kommst nach, sobald die Frauen in Sicherheit sind.«
Die Männer nickten sich knapp zu und das Misstrauen, das trotz allem noch in der Luft lag, war förmlich zu spüren.
Thunder zog Shadow und Thorn zur Seite und nach wenigen Minuten ging er mit gemischten Gefühlen zum Geländefahrzeug, in dem die Frauen saßen.
Tristan, Thorn, Juno und Shadow setzten ihren Weg fort, während der Geländewagen sich in die entgegengesetzte Richtung entfernte.
Es war nicht mehr weit zum Hauptsitz und dann würde sich zeigen, ob die Krieger, die sich kaum kannten, ein gutes Team waren. Tristan konnte es nur hoffen, denn für ihn und Juno stand alles auf dem Spiel. Allerdings hatten auch die anderen viel zu verlieren. Im schlimmsten Fall ihr Leben.
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34. Kapitel
Im Labor war Ruhe eingetreten. Dr. Abramovic war im Moment der Einzige, der sich hier aufhielt. Seine Mitarbeiter hatten eine Pause verdient und es stand ihnen frei, sich an der offiziellen Orgie zu beteiligen. Der Arzt, ein gestandener Mann Ende sechzig, schmunzelte, als er daran dachte, wie er das erste Mal Zeuge der Paarungszeit geworden war. Es hatte ihn ohne Zweifel genauso erregt, wie seine jüngeren Mitarbeiter. Inzwischen aber kam es nur noch selten vor, dass sein Geschlecht hart wurde bei dem Treiben, das er hinter der Scheibe beobachtete. Das Schauspiel, das ihm die zwei Frauen geboten hatten, war allerdings ein Highlight gewesen. Bisher hatte es das noch nicht gegeben. Natürlich waren die jungen Männer sofort über die jungen Mädchen hergefallen, sobald sie das Treiben bemerkt hatten. Jetzt lagen die Auserwählten erschöpft kreuz und quer.
Der Leibarzt nutzte die Pause, um sich den ersten Laborergebnissen zu widmen. Natürlich war es noch etwas zu früh, um anhand der Hormonwerte feststellen zu können, ob eine Probandin schwanger war, doch in spätesten zwölf Stunden rechnete er mit einem ersten positivem Ergebnis.
Hochsensible Messgeräte machten eine so frühe Bestimmung möglich. Die Werte der Frauen waren gut, die Männer mussten bald gepusht werden, mit Hilfe eines eigens dafür entwickelten Hormoncocktails. Die Spermienproduktion würde sonst nachlassen und das galt es zu verhindern.
Er stieß sich vom Schreibtisch ab und rollte mit dem Stuhl zum Regal, um eine bestimmte Patientenakte herauszusuchen, als er gedämpfte Schritte hörte. Jemand kam den Gang entlang und blieb vor der Labortür stehen.
Dieser Teil des Labors war besser gesichert als Fort Knox, denn es war das Allerheiligste des Arztes und barg unschätzbar wertvolle Forschungsergebnisse, ebenso wie die Formel für die Herstellung von Peace .
Ein eiliger Knopfdruck auf den Überwachungsscanner und Abramovic konnte erkennen, wer vor der Tür stand.
Großer Gott, es war Juno. Das Juwel des Milliardärs. Sie hob den Kopf und blickte direkt in den Scanner. Was um Himmels willen wollte sie hier? Wurde sie nicht gesucht?
Der Arzt war verwirrt, hielt es jedoch für das Beste, sie erst einmal hereinzulassen. Mit seinem Daumenabdruck aktivierte er die Schleuse und mit einem leisen Zischen ging die Tür auf. Da stand sie. Schön wie eine Göttin, ebenso weiblich wie gefährlich, war sie tatsächlich ein Juwel. Abramovic konnte seinen Stolz nicht verbergen, den er empfand, als er sie ansah. Er hatte dieses
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