Kriegsbeute: Erotischer Roman (German Edition)
Rasul sie auf die Seite drehte. Fia spuckte Wasser, und als ihr Körper zum Leben erwachte, kämpfte sie mit dem inneren Tod. Rasul würde sie leiden lassen oder seinen Lakaien befehlen, es zu Ende zu bringen, falls er sich nicht selbst die Hände beschmutzen wollte. Er rieb ihr fest über den Rücken. Seine Wut prallte gegen sie, in einer Weise, dass sie es auf der Haut spürte.
„Mein Prinz, soll ich mich der Sklavin annehmen?“
Die grauenvolle Stimme raspelte ihre Nervenbahnen entlang, als ob sie jemand an die Oberfläche gezogen hätte. Intensive Angst packte sie gnadenlos, unbewusst suchte sie bei Rasul Zuflucht und umklammerte ihn.
„Das ist nicht nötig, Malik.“
Eine äußerst interessante Reaktion, die Fia zeigte. Sie hatte weder bei Tabith, Drugal noch ihm mit einer derart offenen Furcht reagiert wie bei dem Aufseher der Sklaven. Ihr eiskalter Körper presste gegen Rasul, als ob sie versuchte, in ihn hineinzukriechen. Selbst als er sie an den Bettpfosten gebunden hatte, war Fia nicht dermaßen panisch gewesen. Instinktiv hatte sie Rasul vertraut. Auch Rasul drückte sie an sich. Beinahe hätte er sie verloren. Der bloße Gedanke schmerzte mehr, als er sollte.
Für einen Moment starrte Tabith auf Rasuls Tätowierung, die ebenso flimmerte wie Fias. Sein Freund zog seine Jacke aus und legte sie Fia um die Schultern. Eigentlich stand es der Sklavin nicht zu, dass man sie umsorgte. Es wäre vernünftig, sie Malik zu übergeben, der sie auspeitschen würde, wie sie es verdiente. Rasul konnte es nicht.
Seelengefährtin! Er wollte es nicht glauben, und dennoch, die Beweise lagen glasklar auf der Oberfläche seines Arms und ihres Oberschenkels. Er konnte nicht glauben, dass Fia sich hatte ertränken wollen. Wie konnte sie nur! Ein ungewohnter Stich schoss durch sein Herz. Er war wütend auf sie und gleichzeitig verwirrt. All ihre Dummheiten würde er sie spüren lassen. Aber zuerst musste er sicherstellen, dass sie aushielt, was er mit ihr vorhatte.
Als ob du ihr Grausamkeiten antun könntest, die ihr wirklich schaden!
Sie presste ihr Gesicht in seine Halsbeuge. Braxas, der Nebelwolf, der sie gerettet hatte, schnüffelte winselnd an ihrem Hals. Erst zuckte sie zusammen, aber sie zeigte längst nicht so viel Angst vor dem Furcht einflößende Tier wie vor Malik, der sie nicht einmal berührt hatte. Sie streichelte Braxas zögerlich über den Kopf. Rasul hatte geplant, Fia an Tabith zu übergeben, bis er sich im Griff hatte und sie eigenhändig bestrafen konnte. Doch jetzt widersetzte sich alles in ihm, sie aus den Händen zu geben. Er war hin- und hergerissen zwischen dem Wunsch, ihr das zarte Genick umzudrehen und sie zu halten, bis sie sich beruhigte.
Malik würde eine Beschwerde bei Sakuro einreichen. Es war Rasul egal, Fia gehörte ihm. Er würde sie selbst bestrafen. Malik nestelte nervös an seiner Kleidung, als er mit Fia auf den Armen an ihm vorbeilief, obendrein wich er Rasuls Blick aus. Der Kerl benahm sich immer seltsamer.
Rasul stieg auf sein Pferd. Mit der Hilfe von Tabith drapierte er Fia vor sich. Sie verharrte bewegungslos. Er wusste nicht, ob vor Schock oder Angst. Sein Hengst Rugar wieherte leise, bevor er sich in einem weichen Galopp in Bewegung setzte.
Sobald sie den Palast erreicht hatten, rutschte Fia auf den Boden und blieb mit gesenktem Kopf auf der Erde sitzen. Sie versuchte, unbeweglich zu verharren, doch das Zittern machte es unmöglich.
Beim Wargo! Er fühlte erneute Besorgnis in sich hochsteigen. Mit groben Händen zog er sie auf die Füße, warf dem bereitstehenden Sklaven die Zügel zu und zog seine bebende Beute hinter sich her. Nach wenigen Schritten gab er es auf, weil sie ständig stolperte, obendrein ihre unterdrückten Schluchzer an seinen Nerven zerrten, die drohten zu reißen. Er hob sie hoch, und sie presste ihr Gesicht gegen ihn.
Verdammt! Er spürte ihre heißen Tränen, die ihm viel zu nahe gingen. Tabith lief schweigend neben ihm, was Rasul erstaunte. Selbst als sie drakanischen Plünderern in die Falle gelaufen waren und diese Tabith, Drugal und ihn gefoltert hatten, hatte Tabith nicht aufgehört, belangloses Zeug zu reden, bis die Drakanier an ihm verzweifelten.
Tabith öffnete die Tür zu Rasuls Gemächern, nickte ihm zu und flüchtete, als rannte ein Gatak hinter ihm her.
Feigling!
Rasul warf Fia aufs Bett. Er riss beinahe die Knöpfe ab, als er ihr das durchnässte Hemd auszog. Er umwickelte ihr rechtes Handgelenk mit einer Manschette, aus der
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