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Kriegsbeute: Erotischer Roman (German Edition)

Kriegsbeute: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Kriegsbeute: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Mignani
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Sie stolperte, und das riss sie aus den Gedanken. Stattdessen sprang das Bild der Tätowierung auf ihrem Oberschenkel in ihr Bewusstsein, die Konturen der Flammen, die ihre Eisrose einrahmten.
    Das durfte nicht sein! Das Schicksal spielte ihr einen grausamen Streich. Auf gar keinen Fall konnte ein Sumarier, der sie als Sklavin halten wollte, ihr Seelengefährte sein. Seelengefährten verband eine Liebe, die stärker war als alles andere. Wütend auf sich selbst unterdrückte sie den Reiz, sich gegen die Stirn zu schlagen, da sie einen Stich von Trauer empfand bei dem Gedanken, ihn nie wieder zu sehen. Gleichzeitig überfiel Fia eine niemals zuvor gespürte Furcht bei der Vorstellung, was er ihr antun würde, wenn er sie fand.
    Zum Glück hatte sie ihre Stiefel unter dem Bett gefunden. Sie fröstelte von der kalten Luft. Sie wünschte sich, sie hätte es riskiert und sich auf die Suche nach einer Jacke begeben. Aber Rasul hatte gestöhnt und sich bewegt, während sie die Schubladen durchwühlte. Bestimmt war er bereits erwacht. Die Sumarier würden sie jagen wie ein Tier, sie zur Strecke bringen, sie dermaßen hart bestrafen, dass Fia sich verfluchen würde, dass sie nicht in den Tod gesprungen war.
    Die mörderische Geschwindigkeit konnte sie nicht länger durchhalten. Noch war es ihr nicht gelungen, das Grundstück des Palastes zu verlassen. Ihre Muskeln brannten ebenso wie die Zeichnung, die Rasul auf ihrer Haut hinterlassen hatte. Das Seil hatte nicht bis zum Boden gereicht, und sie hatte Glück, dass sie nicht gestürzt war, weil sie sich ungewohnt kraftlos fühlte.
    Die beiden Monde spendeten kaum Licht durch die daherrasenden Wolken. Fia hörte ein fernes Heulen, das ihr einen Schauder über den Körper jagte, ihr obendrein lähmend in die Glieder fuhr. Unkontrolliert atmend verharrte sie im Dickicht. Was waren das für Tiere? Bluthunde, die sie anfallen und zerreißen würden? Sie hatte Geschichten darüber gehört.
    Verdammt, Fia, reiß dich zusammen. Deine Vorstellungskraft reicht nicht aus, um dir auszumalen, was sie dir antun werden, um deinen Tod hinauszuzögern.
    Weiteres Wehklagen hallte durch die Nacht. Die Jagd auf sie war eröffnet. Warum nur war sie geflohen? Sie wusste, dass sie keine Chance besaß, den Sumariern zu entkommen. Doch sobald ihre Augen erfasst hatten, was da auf ihrem Bein prangte, hatte pure Fassungslosigkeit ihren Verstand außer Kraft gesetzt. Jetzt begriff sie auch, wieso Rasul von der ersten Sekunde an unwiderstehlich auf sie gewirkt hatte.
    Seelengefährte!
    Ein Teil von ihr fand sich bereits damit ab, eine Sklavin zu sein. Doch das durfte sie nicht zulassen. Rasul hatte starke Emotionen von ihr eingefordert. Nicht nur beim Liebesspiel. Sie hatte Jos geliebt, aber niemals dermaßen heftige Orgasmen durch ihn erfahren. Rasul würde sie zerstören, wenn sie bei ihm blieb. Sie konnte nicht seine Sklavin sein und schon gar nicht seine Seelengefährtin.
    Und Suno! Fia wusste nicht, was sie tun sollte. Sie vermochte weder ihr Seelentier noch sich selbst zu retten. Wenigstens würde sie nicht mehr erleben, dass Suno starb.
    Für einen Sekundenbruchteil gab sie sich der Trauer sowie der Ausweglosigkeit ihrer Lage hin. Das Gefühl kroch wie Schlamm durch ihre Adern und schmerzte unglaublich.
    Das Heulen kam näher. Fia war bewusst, es würde ihr nicht gelingen, mit den Schatten zu verschmelzen, weil das, was sie jagte, selbst zu den Schatten gehörte.
    Sie drehte sich um und wich zurück, als sie die Jäger erspähte, die sich ihr näherten. Das Licht der Monde erhellte ihre großen Körper für einen Moment, bevor die Wolken sie in Dunkelheit tauchten. Doch ihre Augen glimmerten golden. Es waren Geschöpfe aus der alten Welt.
    Nebelwölfe.
    Sie wirkten noch majestätischer, als sie sich die Tiere vorgestellt hatte. Elegant rannten sie durch die Nacht. Fast schien es, als ob sie den Boden nicht berührten, sondern nebelgleich auf sie zuflossen.
    Fia holte schluchzend Luft, fiel rückwärts über einen Baumstamm, und eisige Kälte verschluckte sie. Panikartig schlug sie um sich, als sie unterging. Die Strömung ergriff sie. Fia hörte auf, dagegen anzukämpfen. Tod infolge Ertrinkens lockte wie ein gnädiges Geschenk.
    Ein großer Umriss landete neben ihr in dem See. Sein Kiefer umschloss ihren Unterarm mit einem eisernen Griff. Unerbittlich zog er sie nach oben. Sie strampelte, doch der Wolf ließ nicht los. Starke Arme packten ihre Schultern.
    Rasul.
    Sie schnappte nach Atem, während

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