Kriegsbeute: Erotischer Roman (German Edition)
würde es nicht mit seinem Gewissen vereinbaren können, dass ein anderer sie schwer bestrafte oder … exekutierte. Er würde mit der Bürde leben müssen und er würde es so tun, dass sie gar nicht merkte, wie ihr geschah, sollte er sie töten müssen. Beinahe kotzte er erneut.
Erleichtert sah er den Palast vor sich auftauchen. Sakuro saß bereits im Sattel, umringt von Nebelwölfen. Drugal leitete den Landeanflug ein. Sklaven standen parat, um Carly und Dara zu den Heilern zu bringen. Rasul wünschte sich, für sein Herz gäbe es eine Arznei, doch für Fias Verrat existierte kein Heilmittel, weder in seiner Welt noch in irgendeiner anderen.
Wortlos stieg er auf seinen Hengst Rugar. Das Tier wieherte leise, als ob er spürte, was Rasul empfand. Drugal und Tabith begleiteten ihn. Nie war Rasul glücklicher über ihre Anwesenheit gewesen. Er wusste, sollte er zögern, würden seine Freunde Fia an seiner Stelle bestrafen. Das schuldeten sie wiederum ihm.
Braxas heulte und übernahm die Führung. Die Nebelwölfe rasten los, ihre Formen ein Schatten auf der Erde. Lautlos flogen sie dahin. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie Fia aufspürten.
Und dann konnte ihr niemand mehr helfen. Braxas musste Fia mit einem anderen Sinn wahrnehmen als über den Geruch. Erst weit hinter der Schallmauer nahm er die Fährte mit der Nase auf. Eigentlich stellte das Verlassen des Grundstücks eine Unmöglichkeit dar. Wie hatte Fia es allein geschafft? Sie stoben in das tiefrote Gras der Blutebenen. Die Kälte packte ihn unerwartet, schnitt durch seine Blutbahnen, sodass Rasul aus dem Sattel rutschte. Rugar verlangsamte das Tempo, dennoch ging Rasul hart zu Boden.
Kapitel 13
Etwas saß auf ihrem Brustkorb und hinderte Fia daran, zu atmen. Sie konnte sich nicht rühren. Ihre Glieder wogen schwer wie grosamischer Stahl. Panisch schnappte sie nach Luft und schaffte es, sich zur Seite zu drehen, sodass sie nicht an dem eigenen Erbrochenen erstickte.
Sie konnte sich bewegen!
Fias Lider schienen festzukleben, sie konnte sie nur mühsam öffnen. Bei den verlorenen Heiligen! Erneut jagte Übelkeit durch sie, die ihren Magen zusammenkrampfte.
Wieso war der Boden so hart?
„Gut, du bist wach.“
Die grauenvolle Stimme kratzte über ihr Bewusstsein. Malik! Das konnte doch nicht sein. Hatten die Sumarier es sich anders überlegt? Dem Sklavenaufseher mehr Gehör geschenkt als ihr? Rasul hatte sie nicht einmal befragt. Sie blinzelte und schlängelte sich ein Stück zur Seite. Feuchtigkeit prasselte auf ihr Gesicht. Lag sie in der Dusche? Endlich kehrte ihre Sicht zurück. Pflanzen ragten um sie herum.
„Niemand wird dir glauben, dass du nicht geflohen bist, Sklavin.“ Sein fieses Lachen schlug auf sie ein, gleich zerschmolzener Glassplitter. „Zudem musst du dich für den Mord an Jorgan verantworten. Aber vielleicht hast du Glück und die Samtkatzen töten dich, ehe Rasul dich findet.“
Malik trat ihr in die Rippen, drehte sich um und verschwand im Dickicht.
Jorgan war tot! Neue Übelkeit befiel sie, stärker als zuvor, und Schwärze drohte sie erneut zu verschlucken. In der Ferne hörte sie Raubkatzen fauchen.
Denk nach! Reiß dich zusammen!
Was hatte Malik mit ihr gemacht? Er hatte ihr eine Droge gespritzt! Ihr nebliger Verstand ließ sich nicht fassen und glitt ihr immer wieder aus dem Bewusstsein. Fia legte sich auf den Rücken, sodass Tropfen auf ihr Gesicht prasselten. Allmählich ging es ihr besser, sogar die Taubheit in ihren Gliedern trat zurück. Durst plagte sie. Fia öffnete den Mund und fing das Wasser auf. Wieso hatte er das getan? Wie war es ihm gelungen, an Rasuls Wachen vorbeizukommen? Fias Tränen vermischten sich mit den Wassertropfen. Er hatte Jorgan getötet. Niemand würde ihr glauben, dass sie nicht die Täterin war.
Hör auf!
Fia rappelte sich auf die Knie und wartete, bis der Schwindel aufhörte. Das Fauchen der Samtkatzen verstummte, und sie hörte nur noch das Prasseln des Regens, begleitet von dem Rauschen der fedrigen Blätter. Blutrotes, hüfthohes Gras rahmte die kleine Lichtung ein. Eine perfekte Tarnung für die roten Katzen.
Möglicherweise wäre es besser, ihr Schicksal anzunehmen. Nicht zu fliehen, wenn die Tiere kamen, um ihre Beute zu erlegen.
Sollte Rasul sie für einen Fluchtversuch bestrafen, den sie nicht begangen hatte, würde sie zerbrechen. Was dachte sie da! Sie würde nicht lange genug leben, um endlos zu leiden. Ihre Hinrichtung drohte für den Mord an Jorgan. Sie schluckte
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