Kriegsbeute: Erotischer Roman (German Edition)
genommen, wo sie vorgestern noch mit ihm herumgealbert und ein Rennballspiel mit ihm gespielt hatte, bei dem sie den Krieger haushoch besiegt hatte? Anschließend hatte sie lachend auf dem Rasen gelegen, während Jorgan sie kitzelte. Das passte alles nicht zusammen. Oder waren es nur Wunschvorstellungen, denen er nachhing?
Sakuro ritt vor ihm, daneben Tabith und Drugal. Sie wollten ihn davor bewahren als Erster zu sehen, was mit Fia passiert war. Sakuro hob den Arm und ballte seine Faust, das Zeichen, um zu verlangsamen. Rasul zügelte Rugar. Die Pferde liefen auf eine kleine Lichtung. Ihm blieb fast das Herz stehen, als er Fia entdeckte, die halb auf dem Boden lag und Braxas‘ Hals umklammerte. Noch ehe Rugar zum Stillstand kam, sprang Rasul aus dem Sattel und erreichte sie in zwei Schritten. Sie zitterte und weinte, ihr Körper war unglaublich kalt.
„Ich bin nicht geflohen. Bitte, bitte, ihr müsst mir glauben.“ Sie presste ihr Gesicht in seine Halsbeuge. „Rasul, bitte tu mir nichts.“ Fia brach in lautes Schluchzen aus, und er hielt sie. Rasul schloss die Lider, wusste zum ersten Mal in seinem Leben nicht, was er tun sollte.
„Was zum Wingo!“ Sakuros Stimme drückte pures Entsetzen aus.
Sakuro, Tabith und Drugal hockten auf dem Boden.
„Ein Heilerset“, brüllte Sakuro.
Rasul konnte nicht erkennen, was vor ihnen lag. Er zog Fia auf die Füße und hob sie hoch. Die Erleichterung, die ihn packte, als er entdeckte, was es war, war so groß, dass ihm Tränen in die Augen sprangen.
Fia war unschuldig.
Ein verdammter Körperwandler! Er hatte bisher noch nie einen gesehen. Jetzt wusste er, warum Malik sich scheinbar plötzlich verändert hatte. Irgendwo musste der richtige Malik sein. Die Kreaturen brauchten Rückenmark, um die Gestalt ihres Opfers anzunehmen. Rasul schluckte. Der Aufseher der Sklaven war monatelang unglaublich gequält worden.
„Alles ist gut, Kleines. Beruhige dich. Tabith, ein Stabilisierungsmittel. Sie hat einen Schock.“
Fias Augen drehten sich nach hinten, und sie bebte so hart in seinen Armen, dass er dachte, ihre Wirbelsäule würde durchbrechen.
„Töte mich nicht, Rasul. Bitte.“
„Tabith!“
Endlich hielt Tabith das Mittel in den Händen, presste es an ihren Hals und drückte den Auslöser. Nach wenigen Sekunden hörte das Zittern auf. Sador, einer der Soldaten trat auf Rasul zu und reichte ihm mehrere Decken.
„Wir haben ein Shuttle angefordert, es trifft gleich ein.“
Fias Gesichtsfarbe ähnelte ausgewaschenem Schlamm. Was, wenn sie starb vor Furcht, er könnte ihr etwas antun? Er fühlte ihren Puls. Shitak, er hämmerte unregelmäßig.
Aus einem Impuls heraus legte er seine Handfläche auf ihr Seelentattoo, und sie nahm einen zitternden Atemzug. Fias Körper erschlaffte, und der Herzschlag beruhigte sich. Im Gegensatz zu seinem. Aus Angst um sie hätte er beinahe gekotzt.
„Der Körperwandler ist transportbereit. Sobald er aufwacht, verhören wir ihn.“ Sakuro kniete sich zu Fia und umfasste Rasuls Schulter. „Du glaubst nicht, wie froh ich bin, dass sie es nicht getan hat.“
Rasul musste sich täuschen, er glaubte, Tränen in Sakuros Augen zu erkennen. Rasul blinzelte, und als er den Regenten von Sumaria erneut ansah, war es der gewohnte undurchdringliche Blick, der zurückstarrte.
„Das Ding hat Pech, dass es noch lebt.“ Sakuro streichelte über Fias Stirn, ehe er sich aufrichtete.
Rasul atmete erleichtert auf, weil er das Shuttle hörte, wenige Sekunden später auch sah. Der Captain landete es geschickt, und zwei Heiler sprangen aus der Ladeluke. Rasul war zwar bewandert in den Künsten der Heilung, allerdings verstand er sich mehr darauf, Wunden zu versorgen. Fia hatte äußerliche Verletzungen und welche, die tief in ihre Seele reichten.
Rasul legte sie auf eine Bahre, und der Arzt scannte ihren Körper. „Die Verwundungen sind nicht bedrohlich. Doch sie wäre beinahe an dem Schock gestorben. Etwas hat ihr dermaßen zugesetzt, dass sie lieber auf die Seiten der Schatten getreten wäre, als es zu durchleiden.“
Rasul schluckte schwer. Tapfere Feuerblume.
Er setzte sich neben die Liege und hielt ihre Hände. Die Heiler arbeiteten an dem Körperwandler, um ihn zu stabilisieren. Sobald er aufwachte, würde er sich wünschen, die Samtkatzen hätten ihn getötet. Irgendwas war auf der Lichtung geschehen. Es erschien, als ob die Raubtiere ihn absichtlich am Leben gelassen hätten und ihn nur außer Gefecht setzen wollten. Und wieso sie Fia
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