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Kriegsbeute: Erotischer Roman (German Edition)

Kriegsbeute: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Kriegsbeute: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Mignani
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brennende Tränen hinunter. Er war wie ein Freund gewesen. Jorgan war wegen Fia gestorben. Sein Blut klebte an ihren Händen, und Fia wusste nicht einmal weshalb.
    Vielleicht würde sie Rasul nie wiedersehen, weil er es nicht übers Herz brachte, sie selbst zu töten, er ihre vermeintlichen Lügen nicht hören wollte. Fia rappelte sich auf die Füße und betrachtete die Umgebung. Sie hatte weder eine Ahnung, wo sie sich befand, noch in welcher Richtung der Palast lag. Konnte sie sich überhaupt zurücktrauen?
    Ein grauenvoller Schrei riss sie aus der Starre. Ehe sie es schaffte, sich in Bewegung zu setzen, waren sie da, die Katzen mit dem samtigen Pelz. Schattengleich schlichen sie aus dem Gras, elegant und tödlich, zugleich wunderschön. Regentropfen benetzten das dichte Fell und glitzerten wie Edelsteine. Die Räuber reichten mit ihren Rücken bis zu Fias Taille. Ihre Augen mit den goldenen Pupillen besaßen die Farbe von tiefgrünem Moos. Fia hatte niemals etwas Schöneres gesehen.
    „Bitte tötet mich schnell“, wisperte sie. Rasuls und Jos’ Gesichter schwebten vor Fias innerem Auge. Das von Jos verblasste. Rasul blieb bei ihr.
    Keine Angst.
    Das größte der Tiere trat langsam auf sie zu, als ob es sie nicht verschrecken wollte. Das musste sie sich eingebildet haben.
    Hast du nicht, Fia, Gefährtin von Rasul. Sternentochter.
    Dann bemerkte sie, was eine der Samtkatzen auf die Lichtung zerrte. Es war Malik und doch nicht Malik. Sie begriff nicht, was sie sah. Eine Hälfte des Antlitzes entsprach dem Aussehen von Malik, der Rest war alles andere als der Aufseher der Sklaven. Der Körper war kleiner, drahtiger. Die gelbe Haut zierten unzählige schmale grüne Streifen. Eine Hand hing nur noch an den Sehnen, und aus dem aufgerissen Oberschenkel ragte ein gebrochener Knochen. Er lebte. Gerade so eben.
    Fia hatte nicht die geringste Ahnung, was das für eine Lebensform war und wieso er all die Sonnendämmerungen unerkannt unter den Sumariern gelebt hatte.
    Körperwandler .
    Der Anführer der Katzen stand so dicht vor ihr, dass er sie beinahe mit der Nase berührte. Seltsamerweise verspürte sie keine Angst mehr vor den Tieren, obwohl sie Fia mit einem Biss töten könnten. Doch sie verfolgten offensichtlich eigene Ziele.
    Wir alle sind in Gefahr, falls es den Unmenschen gelingt, die Sumarier zu vernichten, sie zu infizieren. Du bist der Schlüssel, Sternentochter.
    In der Ferne hörte sie das Heulen der Nebelwölfe.
    Mein Name ist Atar.
    Fia vermochte der Versuchung nicht länger zu widerstehen, streckte zaghaft die Hand aus und streichelte den samtigen Kopf. Das Fell war unter den Wassertropfen trocken, und niemals zuvor hatte sie etwas derartig Weiches berührt. Sie kraulte Atar hinter den Ohren, und er schnurrte. Der Laut vibrierte durch ihren gesamten Körper.
    Die Nebelwölfe kamen rasch näher.
    Fia, du musst das Artefakt holen und mit Rasul im Brunnen des Lebens die endgültige Verbindung eingehen.
    Ehe sie es schaffte, ihn zu fragen, was er meinte, stob er mit seinen Artgenossen davon, in absoluter Stille und Grazie. Wieso hatte er sie Sternentochter genannt?
    Fia starrte auf das Malik-Ding und fiel erneut auf die Knie. Braxas brach mit gefletschten Zähnen aus dem Gras. Fia befürchtete, er würde auf sie springen und sie zerfetzen. Seine Aggression galt jedoch nicht ihr, sondern dem Körperwandler und den Samtkatzen.
    Ein Ring aus Nebelwölfen bildete sich um sie. Braxas wachte neben ihr. Sie umklammerte seinen Hals, vergrub ihr Gesicht in dem dichten Fell, das struppig wirkte im Vergleich zu dem Samt, den sie gerade berührt hatte.
     
    Der Geruch der Samtkatzen lag schwer in der Luft, sodass Rasul mit dem Schlimmsten rechnete, als Braxas ein Kampfgeheul ausstieß. Es ließ ihm die Haare zu Berge stehen. Rugar streckte sich unter ihm und fiel in einen Renngalopp. Rasuls Empfindungen glichen einem Strudel, verhinderten, dass er Klarheit in seinen Verstand brachte. Sein Hintern tat verflucht weh, aber ansonsten, war ihm bei dem Sturz nichts weiter passiert, von seinem verletzten Stolz abgesehen. Die eisigen Klauen waren genauso plötzlich verschwunden, wie sie aufgetreten waren.
    Bedeutete es, dass Fia tot war? Zerfleischt von den Raubkatzen? Er konnte trotz der drückenden Beweislage nicht glauben, dass sie wirklich geflohen war. Doch was er wünschte und was tatsächlich geschehen war, stellte zwei Seiten dar. Wenn Fia schuldig war …
    Hatte sie Jorgan kaltblütig angegriffen, seinen Tod in Kauf

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