Kriegsbeute: Erotischer Roman (German Edition)
nichts angetan hatten, war ihm ein Rätsel.
Zu viele Geheimnisse umschwebten die kleine Sklavin. Sie mussten unbedingt in die Tempelanlage, um wenigstens eines zu lüften. Die Gewissheit, dass er Fia über alles liebte, krachte auf ihn. Tabith umfasste Rasuls Schulter. „Ich hätte es für dich getan, mein Freund.“
Rasul wusste es. Tabith hätte Fia hingerichtet. Es hätte dem Krieger das Herz gebrochen und wäre bis zu seinem Tod als dunkler Fleck auf seiner Seele geblieben. Doch er hätte es durchgezogen. Sie tauschten einen Blick aus, der mehr sagte als jedes Wort.
„Ich liebe sie.“
„Ich weiß, Rasul. Vom ersten Moment, als du sie gesehen hast.“
Das Tattoo prickelte warm. Er zog die Decke von Fia herunter, und vor seinen Augen veränderte das Mal der Seelenbindung das Aussehen auf Fias Bein. Es war fertig. Die Eisrose blühte in einem eisigen Blau, umgeben von Flammen in der gleichen Farbe. Er wusste, bei ihm sah es genauso aus.
Fia schlug ihre Augen auf. Der ängstliche Ausdruck zerriss ihm das Herz.
„Alles ist gut, Kleines. Niemand fügt dir Schaden zu.“
Ein zaghaftes Lächeln erhellte ihre Züge, und sie fiel zurück in die Bewusstlosigkeit.
Rasul richtete sich zu seiner vollen Größe auf und bohrte seinen Blick auf Christors Hände. Der beste Chirurg in ganz Sumaria seufzte tief. Er ignorierte Rasuls Knurren, als er Fia die Nadel für die Infusion in die Vene stieß. Rasul hätte es selbst getan, allerdings zitterten seine Finger unübersehbar im Gegensatz zu den Händen von Christor. Er strahlte Ruhe aus.
„Junge, ich habe sie untersucht. Geh jetzt. Alles, was sie braucht, sind Schlaf und Nahrung. Du kannst sie nachher holen.“ Christor trat dicht an Rasul heran, zu dicht. Eigentlich konnte er froh sein, dass der Heiler ihn nicht längst der Krankenstation verwiesen hatte.
Vier der zuverlässigsten Mitglieder der Garde bewachten Fia. Dennoch widerstrebte es Rasul, sie allein zu lassen. Doch die Führungsriege hatte Wichtiges zu besprechen.
Jorgan lag im selben Zimmer wie Fia. Sein Zustand war stabil. Die schweren Schädelverletzungen würden keine bleibenden Schäden hinterlassen. Rasul strich sich die verschwitzten Haare aus der Stirn. Er hatte nicht einmal Zeit zu duschen. Vielleicht könnte er später mit Fia gemeinsam ein Bad nehmen. Sie in seinen Armen halten, wo sie hingehörte.
Die Männer der Wache nickten ihm zu. Niemand würde es schaffen, an ihnen vorbeizukommen. Es sei denn, derjenige tötete sie alle.
Mit weit ausholenden Schritten lief Rasul auf das Ende des Ganges zu. Hinter der Tür zu seiner Rechten war ein besonderes Krankenzimmer, in dem nicht nur geheilt, sondern auch verhört wurde. Es war schallisoliert.
Die Wachen traten zur Seite. Rasul holte tief Luft, ehe er eintrat, und zwang seine Konzentration auf die bevorstehende Aufgabe, die vor ihm lag.
Der Körperwandler lag auf einer schmalen Metallpritsche. Seine Arme waren fixiert, ebenso die Beine. Die Heiler hatten die beinahe abgerissene Hand lediglich versorgt, die Blutungen gestillt, sie jedoch nicht wieder angenäht. Sakuro stand an die Wand gelehnt. Drugal rollte gerade einen Tisch neben die Liege.
Sakuro wollte offensichtlich nicht mit belanglosem Geschnatter in das Verhör einsteigen. Die Kreatur war dem Tod geweiht, nur wie unangenehm diese sich gestalten würde, war seine Entscheidung.
Er sah grotesk aus, mit dem Gesicht, das halb Maliks entsprach. Soweit Rasul wusste, hausten die Körperwandler auf einem sterbenden Planeten. Anscheinend befanden sie sich auf der Suche nach einer neuen Heimatwelt.
Ob sie auch für die Infizierungsfälle verantwortlich waren? Es würde zu der Rasse passen, sie besaßen kein Gewissen. Drugal packte eine Klinge, die in Gift getaucht war und unglaubliche Qualen verursachte. Er fing an.
Drugal wusch sich Blut und Anderes von der Haut. Es hatte gedauert, doch die Kreatur hatte geredet. Am Anfang glaubten sie alle, sie könnten dem Schmerz widerstehen, schlussendlich gab jeder auf, der sich unter Drugals Gnade befand.
Erschöpfung presste schwer auf Rasul. Vernehmungen dieser Art zählten mitnichten zu seinen Lieblingsbeschäftigungen, und der Körperwandler mit dem Namen Vargos war ein zäher Brocken gewesen. Davon war nichts mehr übrig.
Rasul beugte sich zu ihm herab und schenkte Vargos seine sanfteste Stimme, die in dem Abschaum Angst der schlimmsten Art auslöste.
„Warum bist du hier?“
„Wir beobachten über Sonnendämmerungen hinweg Sumapask
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