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Kriegssinfonie Band 1: Soldat (Die Kriegssinfonie) (German Edition)

Kriegssinfonie Band 1: Soldat (Die Kriegssinfonie) (German Edition)

Titel: Kriegssinfonie Band 1: Soldat (Die Kriegssinfonie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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der Bürgermeister eingeschlossen. Er wollte rasch einen Schritt zurücktreten, doch die Frau ließ seine Hand nicht los.
    „Wer auch immer Ihr seid, Mylord, bitte helft mir!“ Sie kniete vor ihm nieder und sah ihn mit tränenerfüllten Augen an.
    „Mein Sohn, er ist schwer verletzt und ...“
    Aus der Gruppe der Dorfbewohner löste sich ein Mann und trat hinter sie, packte sie an den Haaren und zog sie wieder auf die Beine. Die junge Frau schrie auf, leistete aber kaum Widerstand.
    Shade trat einen Schritt zurück und sein Schwert sprang fast wie von alleine in seine Hand.
    „Lass sie los!“, befahl er mit gefährlich leiser Stimme. Der Mann, ein einfacher Bauer, wie es aussah, schluckte und ließ langsam seine Hände sinken. Seine Augen irrten zwischen Shade und dessen Schwertspitze, die bewegungslos auf seinen Kehlkopf zielte, hin und her.
    „Zurück!“, forderte Shade ihn mit einem Nicken zu den anderen Dorfbewohnern auf. „Siehst du, geht doch.“ Er steckte das Schwert in die Scheide zurück. „Was genau wolltest du mir sagen?“, wandte er sich wieder der Frau zu. Diese zuckte leicht zusammen, als sie angesprochen wurde. Doch was immer sie ihm mitteilen wollte, musste wichtig genug sein, um ihre Angst vor ihm überwinden zu können.
    „Mein Sohn, er ist gestern verunglückt und hat sich dabei schwer verletzt.“
    Will sie, dass ich ihn zusammenflicke? Das kann ich nicht! Ich habe keine Ahnung, wie das geht!
    „Sicher habt ihr einen Heiler hier im Dorf“, meinte er ausweichend.
    Die Frau, die bis zu diesem Zeitpunkt die Augen gesenkt hatte, sah ihn nun direkt an. Ihre Stimme wurde bitter, als sie herausstieß: „Der will ihm nicht helfen. Er ...“
    „Das ist ein verdammter Spastiker! Ein Bastard, der uns das Essen wegfrisst, das wir für unsere guten Kinder aufgehoben haben!“, rief jemand aus der Reihe der Dorfmitglieder. Shades Kopf jagte herum. Doch wer immer gesprochen hatte, war schnell wieder verstummt.
    „Stimmt das?“, wollte er wissen.
    „Shade, dafür haben wir keine Zeit!“, rief Cam.
    „Natürlich haben wir Zeit, um zu helfen“, knurrte er zurück und an die Frau gewandt: „Bring mich zu deinem Kind.“
    Seine beiden Freunde ignorierend folgte er ihr.
    Sie werden wütend auf mich sein. Aber sie können nicht ernsthaft verlangen, dass ich einfach nichts unternehme! Schließlich gibt es uns, um zu helfen! Wir sind nicht nur da, um zu morden. Das kann ich nicht akzeptieren. Auch wenn ich dem Kind wahrscheinlich nicht helfen kann. Schließlich bin ich kein Arzt.
    Sie waren bei der Hütte angekommen und die junge Frau verschwand rasch darin. Shade atmete noch einmal tief durch und folgte ihr. Drinnen war es nicht viel heller als draußen und seine Augen mussten sich zuerst an die Dunkelheit gewöhnen, die in der kärglichen Behausung herrschte.
    Die besorgte Mutter hatte sich neben ein einfaches Bett gekniet. Darin lag ein kleiner Junge. Shade trat näher und sie schlug die Decke zurück, damit er die Verletzungen sehen konnte.
    „Vielleicht kannst du einige Kerzen holen?“
    Die junge Frau nickte, stand auf, schenkte ihrem Sohn noch einen letzten tränenerfüllten Blick und verschwand in der Düsternis des Raumes. Shade setzte sich hin. Seine Gedanken rasten.
    Sieht schlimm aus.
    Das Kind hatte sich beide Beine gebrochen. Aus dem linken Unterschenkel prangte ein bleiches Stück Knochen aus dem Fleisch.
    Warum lebst du eigentlich noch?
    Er strich dem Jungen das schwitzige Haar aus dem Gesicht. Trotz der Dunkelheit konnte Shade gut genug sehen, dass ihm die äußeren Merkmale der Behinderung des Jungen auffielen: Der Kopf war überproportional groß, der Hals ungewöhnlich kurz und die Augen mandelförmig. Menschen, die ein solches Krankheitsbild aufwiesen, waren im Reich Korin höchst selten.
    Langsam sollte ich eine Idee haben. Khazan? Bist du da? Kannst du mir helfen?
    Er lauschte in sich hinein, bekam jedoch keine Antwort.
    Verdammt.
    Er besah sich nochmals die Verletzungen.
    Was wäre, wenn … Nein, Schatten können nicht heilen – aber ich.
    Plötzlich tauchten Bilder in seinem Kopf auf: Er, in der Uniform eines Soldaten, mit der Binde eines Feldarztes um den Arm gewickelt. Zelte voller Verletzter, die er behandelte. Den Bildern haftete etwas Nostalgisches an.
    Sind das Erinnerungen? Das heißt, ich bin, ich war ein Arzt? Ja, ich kann mich wieder erinnern. Dann kann ich diesem Jungen doch helfen!
    Shade freute sich, doch er ließ dieses Gefühl nur kurz zu. Nun galt es,

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