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Kriegsspiele auf Zelos

Kriegsspiele auf Zelos

Titel: Kriegsspiele auf Zelos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Cooper
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werden.«
    »Das habe ich auch, Kurt. Zweifellos weiß man von unserer Ankunft. Wenn du ein Stammeshäuptling wärst und irgend etwas Spektakuläres käme krachend vom Himmel, was würdest du tun?«
    »Ich würde Späher ausschicken, und sobald ich wüßte, was los ist, würde ich überlegen, ob ich zu den Waffen greifen oder Geschenke schicken soll.«
    »Ich glaube nicht, daß man uns mit Willkommensgaben milde stimmen will, nicht, wenn ich an den Burschen denke, den ich gestern gesehen habe … Wir sind inzwischen an etwa zehn Waldstücken vorbeigekommen, ich möchte wetten, daß in jedem Zeloser sind.«
    »Wir können ja die Probe aufs Exempel machen, Boß. Dort vorn ist wieder ein Wald. Warum parken wir dort nicht und spielen Lockvogel?«
    »Okay, Kurt, probieren wir es aus. Aber nur einer verläßt den Wagen – egal, was mit dem anderen ist. Wir können es uns nicht leisten, zwei Männer und ein kostbares Ausrüstungsstück zu verlieren.«
    »Dann mach’ ich den Lockvogel, Boß. Leutnant Smith würde mich lasern, wenn ich ohne dich zurückkäme.«
    Conrad schüttelte den Kopf. »Kurt, für dich ist black beautiful, aber die weißhäutigen Zeloser sind da vielleicht anderer Ansicht. Möglicherweise greifen sie nicht gleich zur Waffe, wenn jemand auf sie zukommt, der eher wie sie aussieht.«
    »Das ist Rassendiskriminierung, Massa Boß!«
    »Es gibt eben keine Gerechtigkeit, Kurt. Ich werde den Wagen dort drüben etwa fünfzig Meter vom Waldrand, abstellen. Dann warten wir eine Zeitlang, und wenn sich nichts tut, steige ich aus und sehe mich um.« Er drosselte den Motor und setzte die Maschine ganz sanft auf. Da meldete sich Ustinov.
    » Santa Maria an Wagen. Hören Sie mich? Over.«
    »Wir hören Sie, over.«
    »Leutnant Smith hat zwischen fünfzig und siebzig Kilometer nördlich mehrere Trupps Einheimischer gesichtet. Durchschnittliche Gruppenstärke etwa zwanzig Mann. Die meisten sind bewaffnet, mit Schwertern, Streitäxten und Bogen. Einige tragen Rüstungen, und manche sind beritten. Sie sitzen auf zottigen, gehörnten Tieren. Leutnant Smith sagt, sie sehen aus wie texanische Longhorns in Pelzmänteln. Over.«
    »Danke. Hier gibt es noch nichts zu berichten. Over and out.«
    Kwango starrte auf die Bäume. »Ich kann nichts sehen, Boß, aber ich hab’ immer noch das Gefühl, daß man uns beobachtet.«
    Conrad griff nach dem Betäubungsgewehr und überprüfte das Magazin. Es war voll. Er überlegte, ob er auch noch ein Lasergewehr mitnehmen sollte, entschied sich dann aber dagegen.
    »Boß, ich bin immer noch der Meinung, daß du hierbleiben und mich herumwandern lassen sollst. Ich bin jünger als du, schneller und agiler.«
    »Das mag schon sein, Kurt«, sagte Conrad ruhig. »Aber ich treffe die Entscheidungen. Laß die Tür offen und gib mir Deckung mit dem Lasergewehr. Ich werde mich in Sichtweite halten. Und ballere nicht los, außer es sieht aus, als wäre ich in Lebensgefahr … Ein so herrlicher Nachmittag! Wir sollten in Liegestühlen sitzen und Bier trinken.« Vorsichtig stieg er aus dem Luftkissenwagen.
    Er schaute sich um, aber außer Bäumen, Gras und blauem Himmel war nichts zu sehen, keine Vögel, kein Wild, nichts. Die Sonne schien warm, und nicht das leiseste Lüftchen rührte sich. Zelos war fast unheimlich still.
    Aber sie sind da! sagte er sich. Er ging auf die Bäume zu.
    Der erste Zeloser trat heraus.
    Er war ein prächtiges Exemplar von Mann mit seinen gut zwei Metern und dem langen blonden Haar, das unter dem geflügelten Helm hervorwallte. Am linken Arm trug er einen Metallschild, und in der Rechten hielt er den langen Schaft einer zweischneidigen Streitaxt, die vor seinen Füßen auf dem Boden ruhte. Er hatte eine lederne Hose an, aber sein Oberkörper war nackt. Furchtlos blickte er Conrad entgegen.
    Da kam der zweite Zeloser zwischen den Bäumen hervor. Er unterschied sich kaum vom ersten, nur daß er statt mit einer Streitaxt mit einem langen, schweren Schwert bewaffnet war.
    Beide schwiegen. Sie standen abwartend etwa zwanzig Meter von Conrad entfernt und beobachteten ihn gleichmütig.
    Langsam, sehr langsam näherte er sich ihnen.
    »Betäub sie doch alle beide, Boß«, rief Kwango aus dem Wagen.
    Ehe Conrad antworten konnte, hoben die Zeloser ihre Waffen und stießen furchterregende Schlachtrufe hervor. Der Boden begann zu erzittern.
    Etwa zehn Langhörner mit bewaffneten Reitern schossen wie Raketen aus dem Wald und offenbar geradewegs auf Conrad zu. Er zielte auf die Tiere,

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