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Kriegsspiele auf Zelos

Kriegsspiele auf Zelos

Titel: Kriegsspiele auf Zelos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Cooper
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irdische Erzeugnisse leisten. Während er den letzten Bissen auf dem Teller zusammenkratzte, schaute er mißbilligend auf die anderen. Die meisten ließen das Essen kalt werden. Nun, sie würden es noch bereuen.
    »Seid endlich einmal still!« knurrte er gereizt.
    Das Stimmendurcheinander verstummte. Aller Augen ruhten auf ihm. Er wandte sich an Indira und ärgerte sich, daß sie ihr Essen kaum angerührt hatte, dabei war sie wahrhaftig kein Neuling. »Ihre Bericht, Leutnant.«
    »Ja, Commander. Möchten Sie sich zuerst die Bilder ansehen?« Sie brachte ein dickes Bündel Aufnahmen zum Vorschein.
    »Ich seh’ sie mir an, wenn ich mit dem Essen fertig bin. Im Augenblick bin ich nur an den wichtigsten Daten interessiert.«
    »Nahaufklärung ergab folgendes: Geschätzte Bevölkerung der Stadt etwa zehntausend. Keine Technologie von Bedeutung ersichtlich. Ich flog in etwa zweihundert Meter Höhe über die Stadt. Es brach keine Panik aus, wohl aber versuchten ein paar Bogenschützen auf den Hubschrauber zu schießen, doch die Schwerkraft war gegen sie. Diese Menschen sind offenbar geschickt in der Metallbearbeitung. Sie bedienen sich des Feuers, des Rades und der Hebelwirkung. Sie verstehen die Grundbegriffe der Mechanik. Ich sah mehrere Verkehrsmittel auf Rädern. Der Aufbau der Stadt ist komplexer, als ich erwartet hatte. Einige der größeren Gebäude im Zentrum sind aus Stein, doch die meisten kleineren Häuser aus Holz. Die Stadtmauer wiederum ist aus Stein und zwischen zweieinhalb bis drei Meter hoch. Sie war ganz offenbar ursprünglich zur Verteidigung erbaut, ist aber jetzt nicht mehr bemannt. Ein Fluß verläuft durch die Stadt zum Meer, etwa drei Kilometer nördlich. Mehrere Brücken führen über ihn, und er betreibt eine größere Zahl von Wasserrädern, deren Funktion ich allerdings nicht ergründen konnte. Das ist soweit alles. Zweifellos werden die Bilder noch Einzelheiten aufdecken.«
    »Danke, Leutnant Smith.« Er wandte sich an alle, nachdem er seinen Kaffee ausgetrunken hatte. »Wir sollten früh ins Bett gehen und uns gut ausruhen. Dolfuss, falls Sie Gewebeproben von dem Zeloser haben möchten, sollten Sie sie sich holen, solange er noch bewußtlos ist.« Er feixte. »Ich nehme an, Sie wollen auch Proben seines Spermas. Wenn ja, brauchen Sie mir nicht zu sagen, wie Sie daran zu kommen gedenken, denn ich will es gar nicht wissen. Und Sie, Leutnant Smith, werden dafür sorgen, daß unser junger zelosischer Freund beim ersten Morgenlicht im Vollbesitz seiner Sinne ist. Ich möchte, daß er redet.«
    »Aber wir kennen doch seine Sprache gar nicht!« entfuhr es Jane.
    »Deshalb soll er ja reden. Kwango, Sie werden seine Äußerungen aufnehmen. Gibt er keine von sich, werden Sie alles tun, um ihn dazu zu bringen. Und dann füttern Sie den Computer mit dem Band. Ich brauche bis Mittag die Übersetzung.«
    Kwango starrte ihn entgeistert an. »Boß, Semantik ist eine komplizierte Wissenschaft!«
    »Dann müssen Sie sie eben simplifizieren. Dafür sind Sie da. Beweisen Sie, was in Ihnen steckt. Ich will so schnell wie möglich mit dem Burschen und seinen Genossen sprechen können!« Gereizt flog sein Blick über die zum größten Teil immer noch vollen Teller. »Und nun ersuche ich Sie, zu Ende zu essen. Sie werden sich vermutlich noch voll Verlangen an dieses einfache irdische Mahl erinnern, wenn Sie sich erst ausschließlich von zelosischen Köstlichkeiten ernähren müssen.« Er stand auf, warf seine Serviette auf den Tisch und verließ den Aufenthaltsraum.
    Alle starrten ihm nach. »Was hat der Alte denn?« fragte Mencken verblüfft.
    »Ein Gewissen«, antwortete Kwango leise. »Wir haben zu viele Zeloser getötet. Das ist es.«
     

 
11.
     
    Leutnant Smith hatte den jungen Zeloser gründlich untersucht, während er bewußtlos war. Der Befund war, daß er sich in nichts von einem Erdenmenschen unterschied, außer daß er vielleicht etwas größer und seine Muskeln entsprechend kräftiger waren als ein Durchschnittsmensch. Er hätte zweifellos einen guten Teilnehmer bei olympischen Spielen abgegeben.
    Hildegard Dolfuss hatte sein Sperma auf die einfache Methode bekommen, wie sie seit undenkbarer Zeit angewandt wurde. Strahlend zog sie sich mit Blut-, Gewebe- und Spermaproben zurück und war glücklich wie ein Kind nach der Bescherung. Sie wußte vor lauter Aufregung nicht, womit sie beginnen sollte.
    Inzwischen steckte der Roboter Mark den Zeloser wieder in seine Kleidung und die leichte Rüstung, ehe

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