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Kriegsspiele auf Zelos

Kriegsspiele auf Zelos

Titel: Kriegsspiele auf Zelos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Cooper
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Kilo. Er scheint unverletzt zu sein, aber einige der anderen da draußen sehen mir gar nicht gut aus. Einer hat das Bein gebrochen, dann ist da der, dem du das Handgelenk zerquetscht hast, und der, dem ich den Arm abbrennen mußte, und noch ein paar andere mit Arm- oder Beinbrüchen. Wenn man sich nicht um sie kümmert, möchte ich nicht in ihrer Haut stecken.«
    »Ich weiß, was du meinst. Das Anästhetikum wird noch drei bis vier Stunden wirken, wir können sie also ungestört verarzten – sofern keine anderen daherkommen. Ich spritze ihnen Antibiotika, und du schienst und bandagierst sie.« Conrad lachte grimmig. »Ich glaube zwar nicht, daß sie uns Dankschreiben schicken werden, wenn sie sich wieder erholt haben, aber vielleicht dämmert es ihnen, daß wir sie nicht aus Freude am Kampf so zugerichtet haben.«
     

 
10.
     
    Im Fort hatten alle zufriedenstellende Arbeit geleistet. Dolfuss hatte eine größere Menge Tiere mitgebracht. Die kleineren hatte sie betäubt und in Käfige gesteckt, die größeren getötet. Unter ersteren waren einige Pflanzenfresser, einer ähnelte einem Dachs und ein anderer einem Hasen. Sie hatte auch mehrere Exemplare einer hier offenbar sehr verbreiteten Spezies, die wie eine Kreuzung zwischen Meerschweinchen und Otter aussahen. Von den größeren gab es nur zwei, die waren dafür um so beeindruckender. Eines hatte vage Ähnlichkeit mit einem Reh, das andere war ein zottiges Langhorn: das zelosische Äquivalent eines Pferdes.
    Auch Gautier und Mencken waren sehr fleißig gewesen. Das Terrain unmittelbar vor dem Palisadentor war dicht mit Minen bestückt. Die restlichen Minen hofften sie innerhalb von vier Tagen verteilt zu haben.
    Leutnant Smith hatte einige sehr interessante Nahaufnahmen von der Stadt, ihren Bewohnern und der gesamten Route, die sie geflogen war.
    Aber das Preisstück war der bewußtlose Zeloser, den Kwango behutsam auf den Boden legte. Die Entbehrlichen betrachteten ihn staunend. »Commander«, sagte Hal Mencken. »Sie hatten recht. Der Bursche sieht aus, als käme er geradewegs aus der irdischen Geschichte vor tausend Jahren.«
    »Er ist ein Mensch!« triumphierte Dolfuss. »Ich mache natürlich die nötigen Tests, aber ich wette, daß er genetisch wie wir ist. Wenn wir zur Erde zurückkehren, wird es die biologische Wissenschaft bis auf die Grundfesten erschüttern.«
    » Wenn wir zurückkehren«, sagte Conrad trocken. »Kwango und ich haben ein Blutbad angerichtet, wenn auch gegen unseren Willen. Etwas sagt mir, daß wir mit Vergeltung rechnen müssen.«
    Leutnant Smith betrachtete den Zeloser, dann die fast fertiggestellte Sicherheitsunterkunft, die einem riesigen Kaninchenstall ähnlich sah, mit ihrer einen Hälfte aus einem Käfig mit Duralumingitter, und der anderen aus einem geschlossenen Nachtquartier.
    »Da können wir ihn noch nicht hineinstecken«, wehrte sie entschieden ab. »Selbst wenn er unverletzt und bei bester Gesundheit sein sollte, könnte das traumatische Erlebnis ernstliche physische und seelische Komplikationen herbeiführen.«
    »Ich dulde ihn nicht an Bord!« sagte Conrad scharf. »Außer wenn er bewegungsunfähig ist. Diese Burschen sind gefährlich und kämpfen ohne Rücksicht auf Verluste.«
    »Ich werde ihm für die Nacht ein starkes Schlafmittel verpassen und ihn dann mit Sedativa vollpumpen. Wenn er aufwacht, wird er sanft wie ein Lämmchen sein. Das garantiere ich!«
    »Okay, Leutnant. Ich unterstelle ihn Ihrer Verantwortung. Wo wollen Sie ihn denn unterbringen?«
    »In der Krankenstation. Und vorsichtshalber werde ich ihn auch noch am Bett festschnallen.«
    Conrad war hundemüde. Er hatte vor, sich den Luxus eines Bades zu gönnen und früh ins Bett zu gehen.
    Beim Abendessen im Aufenthaltsraum wollte offenbar jeder gleichzeitig alles anbringen, was er erlebt hatte. Conrad ließ das Gebrabbel über sich ergehen, während er den Hauptgang genoß: Lammbraten mit neuen Kartoffeln und Spargel. Der gute Matthew hatte sogar für die Pfefferminzsoße gesorgt, die Conrad so gern mochte. Fast andächtig aß er. Echtes Essen von der Erde mußte mit Ehrfurcht gespeist werden. Bald genug würden die Entbehrlichen von dem leben müssen, was Zelos zu bieten hatte. Das war ein wesentlicher Teil der Mission. Es wäre sinnlos, einen Planeten zu besiedeln, wenn er einen nicht ernähren konnte. Aber zumindest noch zwei Tage – bis Dolfuss sich vergewissert hatte, was von dem einheimischen Zeug zu genießen war – durften sie sich köstliche

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