Kriegsspiele auf Zelos
Roboter außerhalb des Palisadenzauns eingegraben hatte. Conrad wurde die Ehre beschieden, auf den Auslöser drücken zu dürfen, während der Franzose die Schnellaufkamera bediente, die die Wirkungen der Explosion aufnehmen sollte. Der entstandene Krater war über drei Meter breit und fast zwei tief.
Die Ergebnisse wurden dem Bordcomputer zur Analyse übermittelt, der nur bestätigte, was Gautier bereits gewußt hatte. Die Minen konnten einzeln gezündet werden, ohne andere in der Nähe zur Explosion zu bringen.
»Das haben Sie gut gemacht, Jean-Pierre«, lobte ihn Conrad. »So, und jetzt kommen Sie zum Mittagessen mit.« Er bemerkte, daß der Franzose sich kaum noch auf den Füßen halten konnte.
»Aber Sie sagten doch, Sie wollen tausend dieser Dinger so schnell wie möglich. Ich kann mir keine Mittagspause leisten. Vielleicht könnten Sie mir eine Kleinigkeit herunterschicken.«
Conrad blickte zum Palisadenzaun. Der unermüdliche Kwango war noch in seinem Exo und hängte gerade das schwere Tor ein.
»Jean-Pierre, Sie müssen sich ein paar Stunden ausruhen. Sie kommen mit und essen mit uns. Das ist ein Befehl! Können die Roboter jetzt nicht allein weitermachen?«
»Ich glaube schon, Commander.«
»Gut, weisen Sie sie an.«
Nach dem Mittagessen besprach Conrad die nächste Phase mit seinem Team. »Die Santa Maria ist jetzt verhältnismäßig sicher. Sobald Gautier seine Minen eingegraben hat, haben wir kaum noch etwas zu befürchten, außer einem taktisch geschickten Großangriff. Sie können zumindest noch einen weiteren Roboter haben, Jean-Pierre. Und auch Hal, wenn Sie glauben, daß Sie dann schneller vorankommen.«
»Ich wäre für Hals Hilfe dankbar. Haben Sie bereits einen Plan, wie die Minen verteilt werden sollen, Commander?«
»Einen groben – in meiner Kabine. Sie können ihn umändern, wie Sie es für richtig halten, aber vor beiden Toren müssen besonders viele der Dinger eingegraben werden. Hal, haben Sie was dagegen, hier auszuhelfen?«
»Im Gegenteil. Ich habe Erfahrung im Minenlegen, Commander.«
»Gut. Auch wir anderen werden genug zu tun haben. Wie wär’s, wenn Sie zur Abwechslung die Schirme und die Verbindung übernehmen, Jane?«
»Wenn es ein Befehl ist, kann ich wohl kaum widersprechen, obwohl ich lieber einen kleinen Spaziergang gemacht hätte.«
»Das kommt auch noch. Aber irgendwer muß den Laden hüten. Hildegard, Sie sehen sich in der unmittelbaren Umgebung um. Nehmen Sie einen Roboter und Lasergewehre mit. Sie dürfen von jeder Tiergattung, auf die Sie stoßen, ein Exemplar erlegen. Keinesfalls aber dürfen Sie sich mit irgendwelchen menschlichen Wesen anlegen. Sollte Ihnen eines über den Weg laufen, dann geben Sie sofort Ustinov Bescheid und kehren umgehend zum Fort zurück.
Leutnant Smith, ich möchte, daß Sie mit dem Hubschrauber über die Stadt fliegen, die wir Rätsel getauft haben. Machen Sie so viele Aufnahmen wie nur möglich. Und gehen Sie so tief hinunter, wie Sie es für richtig halten. Ich glaube nicht, daß die Leute dort viel haben, womit sie nach Ihnen werfen können. Gehen Sie jedoch keinerlei Risiko ein. Und falls Sie eine Bewegung von Eingeborenen in unsere Richtung sehen, dann rufen Sie sofort Ustinov an.«
»Und was ist mit mir, Boß?« fragte Kwango. »Haben Sie Ihr lockenköpfiges schwarzes Genie vergessen?«
»Nein, Kurt. Sie und ich gehen auf Jagd im Luftkissenwagen. Wir werden versuchen, einen Zeloser zu fangen.«
9.
Außer Laser hatte Conrad zwei Betäubungsgewehre im Luftkissenwagen mitgenommen. Er und Kwango trugen leichte Panzerjacken. Einen Zeloser zu fangen, dürfte nicht so leicht sein – und würde vermutlich unangenehme Folgen haben. Gelang es ihnen, und man erfuhr in der Stadt irgendwie davon, konnte es schon sein, daß man eine Strafexpedition ausschickte.
Aber irgendwie mußte früher oder später der Kontakt hergestellt und die ermittelten Daten zur Erde gesandt werden. Lieber früher als später, denn die Zeit war auf der Seite der Eingeborenen. Auch wenn die Zeloser keine höher entwickelten Waffen hatten, konnte ein konzentrierter, disziplinierter Angriff das Leben in Basis 1 schwierig und gefährlich machen.
Conrad, der den Wagen lenkte, nahm etwa die gleiche Route wie gestern, aber er fuhr langsamer und im Zickzack, während Kwango mit dem Feldstecher Ausschau hielt. Als die Santa Maria etwa zehn Kilometer hinter ihnen war, sagte Kwango:
»Boß, ich hab’ so ein Gefühl, daß wir beobachtet
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