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Kriegsspiele auf Zelos

Kriegsspiele auf Zelos

Titel: Kriegsspiele auf Zelos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Cooper
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Zeloser die Linke nach unten. Offenbar war das eine Form von Gruß oder Anerkennung. Kwango drehte seine ausgestreckte Rechte nach unten.
    Der Zeloser kam näher. Er schob die Rechte mit der Handfläche nach oben unter Kwangos nach unten gedrehte Hand und legte die Linke auf seine andere.
    »Daritza smern. Yos paluri.«
    »Daritza smern«, echote Kwango. »Yos paluri.«
    Es war reines Glück, wie er später erfuhr, daß er genau das richtige gesagt hatte.
    »Wie bewegend«, bemerkte Conrad trocken. »Ich überlaß dich deinem neuen Spielgefährten, Kurt, während ich mir den Hubschrauber nehme und mir den gestrigen Kampfplatz anschaue. Indira wird mich begleiten, falls noch irgendwelche der Verwundeten Behandlung brauchen. Sieh zu, daß du mit dem Jungen klarkommst. Ich erwarte mittags deinen Bericht.«
     

 
12.
     
    Conrad mußte sich erst vergewissern, daß er auch wirklich am richtigen Wald angehalten hatte. Vom gestrigen Geplänkel zeugten nur noch die Kadaver von zwei Langhörnern. Er kreiste tief über die Bäume, aber das Laubwerk war so dicht, daß sich Hunderte von Kriegern darunter hätten aufhalten können, ohne daß er sie sehen könnte.
    »Ich werde bis zu den Kronen hinuntergehen«, wandte er sich an Indira. »Falls dort unten Langhörner mit ihren Reitern versteckt sind, versetzt der Motorenlärm sie vielleicht in Panik, und sie flüchten ins Freie. Aber erst ruf ich mal zu Hause an.« Er schaltete das Funkgerät ein. »Wie sieht’s im Fort aus?«
    »Gut, Commander«, antwortete Jane Ustinov. »Jean-Pierre und Hal kommen gut mit dem Minenfeld voran. Luke und John helfen ihnen. Bis zum Abend dürften sie mit dem Nordteil fertig sein. Hildegard arbeitet mit Matthew im Labor. Sie sagt, Sie können Ihr erstes Langhornsteak kosten, wann immer Sie wollen – viel Protein und kaum Fett. Von Kurt habe ich nichts gehört, aber Hal, der mal nachschaute, sagte, daß er Fortschritte macht. Der Gefangene redet wie ein Buch, und Kurt versteht offenbar schon ein paar Worte.«
    »Großartig … Hat Dolfuss erwähnt, wie Langhornsteak schmeckt?«
    »Pikant – ein bißchen wie Wild.«
    »Wir werden uns daran gewöhnen.«
    »Commander, mir ist langweilig. Ich habe schon quadratische Augen vom ständigen Starren auf die Schirme. Ich bin Meeresbiologin, erinnern Sie sich?«
    Conrad lachte grimmig. »Ustinov, ich glaube, die Zeit wird kommen, wo sie sich voll Sehnsucht an diese Langeweile erinnern werden. Ich habe nicht vergessen, daß Sie Meeresbiologin sind – es wartet eine Menge Wasser auf Sie auf diesem Planeten. Aber Sie müssen noch ein wenig Geduld haben. Wenn die Eingeborenen uns nicht zwingen, unsere Mission aufzugeben, werden Sie eine Menge zu tun bekommen. Over and out.«
    Leutnant Smith nahm den Feldstecher von den Augen. »Nichts zu sehen.«
    »Na, dann wollen wir uns mal zu Fuß umsehen.« Er landete den Hubschrauber etwa hundert Meter vom Waldrand. Dann schlüpfte er in seine Leichtpanzerjacke und griff nach einem Lasergewehr. »Gib mir Feuerschutz, ich schau’ mich am Tatort um. Vielleicht ist irgend etwas Interessantes zurückgeblieben … Diese Leute müssen ein gutes Kommunikationssystem haben. Sie holen ihre Toten und Verwundeten ziemlich schnell weg.«
    »James«, sagte Indira, »wäre es nicht logischer, wenn ich mich umsehe? Ich habe Blechbeine und kann deshalb viermal so schnell laufen wie du.«
    »Du hast recht. Zieh eine Jacke an, nimm einen Laser mit und duck dich. Ich laß die Rotoren laufen und geb’ dir Deckung. Diese Zeloser sind gute Bogenschützen und greifen schnell und ohne Rücksicht auf Verluste an.«
    Leutnant Smith kletterte aus dem Hubschrauber und ging wachsam auf die toten Langhörner zu. Conrad ließ die Kanzeltür offen und hielt das Lasergewehr auf die Knie gestützt, während er angespannt auf den Waldrand blickte. Nichts rührte sich. Es war unmöglich zu sagen, ob sich Zeloser hinter den Bäumen versteckt hielten. Vielleicht hatten sie Respekt vor den Laserwaffen, aber er bezweifelte es.
    Indira untersuchte die toten Langhörner. Sie legte ihr Lasergewehr auf den Boden – was sie wirklich nicht tun sollte! – und zog etwas aus dem Fell eines der Tiere. Es sah wie ein Dolch aus. Dann hob sie noch etwas hoch, das wie ein Stoffetzen aussah. Schließlich griff sie nach ihrem Gewehr und kam zum Hubschrauber zurück.
    Conrad nahm den Blick nicht vom Waldrand.
    »Eines der Tiere hat sich das Genick gebrochen, das andere ein Bein, jemand hat es von seinen Qualen erlöst,

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