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Kriegsspiele auf Zelos

Kriegsspiele auf Zelos

Titel: Kriegsspiele auf Zelos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Cooper
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ich gemeldet«, antwortete er gereizt.
    »Erlauben Sie mir, Ihnen Kwango zu schicken.«
    »Nein. Mein Befehl ist auf Band. Ich möchte nicht, daß die Zeloser zu früh von den Exos erfahren. Ich melde mich wieder, falls ich wirklich Hilfe brauchen sollte. Over and out.«
    »Paß auf dich auf, James. Over and out.«
    Er nahm sich nicht mehr die Zeit, sie zu rügen, daß sie ihn über Funk wieder James genannt hatte. Er steckte eine Packung Nahrungskonzentrat in eine Overalltasche, vergewisserte sich, daß er sein Taschensprechgerät bei sich hatte und daß sein Lasergewehr voll aufgeladen war, dann schlang er sich eine Feldflasche mit Wasser über die Schulter. Er warf einen Blick auf die Notausrüstung im Hubschrauber, und griff schließlich nach einem Erste-Hilfe-Pack und einem Dolch an der Scheide, den er an seinen Gürtel hängen konnte.
    Dem Hubschrauber widmete er noch einen düsteren Blick, ehe er einige dichtbelaubte Zweige von den Bäumen ablaserte, um ihn damit zu tarnen, auch wenn es nicht viel nutzen würde, falls jemand näher als einen halben Kilometer herankam.
     

 
13.
     
    Es war ein angenehm warmer Tag. Wenn das Wetter so blieb, würde der Gewaltmarsch zur Basis nicht allzu schlimm werden. Die Strecke war nicht übermäßig hügelig; es waren hauptsächlich Wiesen, auf denen das Gras knöchel- bis kniehoch wuchs. Unter diesen Umständen rechnete Conrad damit, daß er sechs Kilometer die Zelosstunde zurückzulegen imstande sein würde.
    Der Zelostag hatte sechsundzwanzig Erdstunden und zwölf Minuten. Conrad schaute auf seinen Elektrochron. Es war fast vierzehn Uhr dreißig, also lange nach Mittag, und er müßte sich eigentlich hungrig fühlen, aber das war nicht der Fall. Trotzdem ließ er sich auf einem Buckel nieder, um eine Zehnminutenpause einzulegen und ein bißchen Nahrungskonzentrat und Wasser zu sich zu nehmen.
    Er setzte sich mit dem Gesicht nach Norden, um Ausschau zu halten, ob er nicht eventuell verfolgt wurde, und überlegte, wie lange er im besten Fall zur Basis brauchen würde. Wenn er sechs Kilometer pro Stunde schaffte, würde es zehn Stunden dauern. Aber obwohl er in bester körperlicher Verfassung war, konnte er die sechzig Kilometer nicht ohne Pausen zurücklegen.
    Er teilte sich den Weg in viermal zweieinhalb Stundenmärsche ein, mit einer halbstündigen Rast dazwischen. Falls es zu keinen unerwarteten Zwischenfällen kam, würde er also etwa elfeinhalb Stunden brauchen und folgedessen gegen zwei Uhr nachts in der Basis sein.
    Während er sein Nahrungskonzentrat kaute, wurde ihm plötzlich bewußt, daß er nicht daran gedacht hatte, das Fernglas und die Atomlampe aus dem Hubschrauber mitzunehmen. Gereizt kratzte er sich an der silbernen Augenbinde und fluchte über seine Dummheit, bis er sich beruhigte. Der Feldstecher wäre sehr nützlich gewesen, aber auf die Lampe konnte er verzichten, er brauchte ja nur die Binde von seinem Infrarotauge zu nehmen. Allerdings würde er dann etwas weniger schnell vorankommen, denn trotz intensiven Trainings brauchte sein Gehirn viel länger, die Infrarotaufnahmen zu interpretieren, als das, was er mit normaler Sicht sah. Er konnte nur hoffen, daß es eine klare, mondhelle Nacht werden würde.
    Die zehn Minuten waren um. Er warf nochmal einen Blick nach Norden, in die Richtung der Ortschaft, entdeckte jedoch nichts, das auf eine Verfolgung schließen ließ, also setzte er sich wieder in Bewegung. Er war etwa drei Stunden marschiert und hatte regelmäßig über die Schulter zurückgeschaut, als er etwa zwei Kilometer voraus eine weidende Herde sah. Fünfhundert Meter davon entfernt hielt er an und schätzte, daß sie etwa zweihundert Tiere zählte.
    Jetzt stand er bereits vor einem Problem: waren es Haustiere oder freilebende Tiere? Doch wie auch immer, wie würden sie auf ihn reagieren, wenn er versuchte, durch sie hindurchzukommen? Es konnte sein, daß sich Bullen oder Hengste unter ihnen befanden, denen das gar nicht gefiel. Er könnte zwar ein paar lasern, aber das würde sicher die anderen in Panik versetzen, und wenn sie alle in seine Richtung durchgingen, bliebe von ihm vermutlich nicht viel übrig.
    Widerwillig beschloß er, einen weiten Bogen um sie zu schlagen. Er steckte eine Fingerspitze in den Mund und hielt sie hoch. Die sanfte Brise kam aus dem Süden. Schnell berechnete er, daß es ihn drei extra Kilometer kosten würde, der Herde aus dem Weg zu gehen.
    Er studierte die Gegend. Dem Terrain nach war es vermutlich einfacher, die

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