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Kriegsspiele auf Zelos

Kriegsspiele auf Zelos

Titel: Kriegsspiele auf Zelos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Cooper
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niedrig, wie ihm kurz darauf zu spät bewußt wurde –, weil er hatte Nahaufnahmen machen wollen von den Leuten, ihren Häusern und deren Anordnung, und was an Maschinen und Gerätschaften zu sehen war.
    Leichtsinn war sein Verhängnis. Er wußte, daß Pfeile und dergleichen ihm nichts anhaben konnten. Aber die Bewohner dieser Ortschaft verfügten über eine Waffe, mit der er nicht gerechnet hatte: eine Wurfmaschine. Während er tief über das Städtchen flog, staunte er über die sichtliche Furchtlosigkeit der Bürger. Nicht einer rannte in Deckung, wie Angehörige einer primitiven Rasse es zweifellos getan hätten, wenn ein lärmendes Ungeheuer über sie hinweg durch die Luft schwirrte.
    Die Leute hier standen und starrten zu ihm hoch. Die mit Bogen Bewaffneten schossen ein paar Pfeile auf ihn ab. Conrad lächelte bloß; selbst wenn sie trafen, würde das dem Hubschrauber nicht schaden. Das erstemal flog er in einer Höhe von etwa hundert Meter über die Ortschaft hinweg, und die Kamera machte eine Menge gute Aufnahmen. Beim zweitenmal ging er auf fünfzig Meter hinunter, und die Kamera schoß weitere Bilder. Bei drittenmal ging er auf dreißig Meter Höhe. Und inzwischen waren sie bereit.
    Zu spät sah er die Balliste. Der hölzerne Wurfarm schwang hoch und schleuderte einen gewaltigen Steinbrocken auf den Hubschrauber. Es war ein Zufallstreffer, es konnte nur ein Zufallstreffer gewesen sein. Das Geschoß knallte gegen die Rotoren, und der Hubschrauber torkelte.
    Conrad kämpfte um die Kontrolle. Irgendwie gelang es ihm, die Maschine auf tausend Meter hochzukriegen. Er wendete und flog südwärts. Aber das grauenvolle Rütteln verriet ihm, daß er es nicht bis zur Basis zurückschaffen würde.
    »Hubschrauber an Santa Maria «, funkte er. »Hören Sie mich? Over.«
    »Ich höre Sie, Commander«, antwortete Ustinov. »Es ist bald Mittag. Werden Sie rechtzeitig zurück sein, oder sollen wir Ihr Essen warmhalten?«
    »Füttern Sie es den Schweinen, wenn es so was hier gibt. Ich war zu leichtsinnig. Ich befinde mich etwa siebzig Kilometer nördlich. Der Hubschrauber ist beschädigt, und ich werde bald landen müssen. Wenn ich nicht in achtundvierzig Erdstunden zurück bin, muß die Mission aufgegeben werden, und die Santa Maria kehrt zur Erde zurück. Verstanden? Das ist ein Befehl! Haben Sie ihn auf Band aufgenommen?«
    »Jawohl, Sir.« Ustinovs Stimme klang sehr besorgt. »Kurt, Hal und Jean-Pierre können in Exos zu Ihnen kommen und Sie und den Hubschrauber zurückholen. Soll ich …«
    Conrad unterbrach sie: »Niemand wird die Basis verlassen. Die Sicherheit des Schiffes ist nach wie vor vorrangig. Ich werde so weit südwärts fliegen, wie die verdammte Maschine es noch schafft, und den Rest muß ich eben zu Fuß zurücklegen. Over and out!«
    Conrad sah, daß er den Kampf um die Kontrolle in Kürze verlieren würde. Was er auch versuchte, die Maschine verlor an Höhe, und die Vibrationen wurden schlimmer. »Verdammt!« fluchte er. Es hatte ganz den Anschein, als müßte er bereits sieben oder acht Kilometer außerhalb der Ortschaft niedergehen. Der Hubschrauber war nun auf vierhundert und schaffte keine neunzig Stundenkilometer mehr, dazu hörte er sich so an, als würde er jeden Moment auseinanderfallen. Verzweifelt kämpfte er darum, noch soviel wie nur möglich aus ihm herauszuholen.
    Als er schließlich aufsetzen mußte, stellte er fest, daß er mehr als erhofft geschafft hatte. Zwischen ihm und dem Städtchen lagen etwa elf Kilometer. Er war mit voller Absicht dicht bei einem Gehölz gelandet, wo die Maschine nicht gleich gesehen werden konnte, denn wenn die klugen Bürger ahnten, daß ihr Geschoß die Himmelsmaschine erledigt hatte, würden sie zweifellos einen Trupp hinter ihm herschicken. Und dann saß er in der Tinte. Also mußte er sich beeilen, weiterzukommen. Er schaltete den Motor ab und setzte sich noch einmal mit dem Schiff in Verbindung.
    »Ich bin sicher gelandet und befinde mich nun etwa sechzig Kilometer von der Basis entfernt. Ich lasse den Hubschrauber hier und setze mich in Marsch.«
    Diesmal war es Leutnant Smith, die antwortete. »Wie ist es passiert, Commander?« fragte sie besorgt.
    Er beschloß, seinen Leichtsinn einzugestehen und es hinter sich zu bringen. Also beschönigte er nichts und berichtete, was passiert war. »Ich hätte es verdient, vor ein Militärgericht gestellt zu werden«, endete er bitter.
    »Sie sind doch nicht etwa verwundet?« erkundigte sich Indira.
    »Das hätte

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