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Kriegsspiele auf Zelos

Kriegsspiele auf Zelos

Titel: Kriegsspiele auf Zelos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Cooper
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hatten, und nachdem er vielleicht zwei Reiter gelasert hatte, würden die anderen bestimmt so klug sein, ihre Fackeln zu löschen.
    Während er rannte, wurde ihm aber klar, daß die Dunkelheit nicht nur von Vorteil für seine Verfolger war, denn wenn sie sich auf ihre Fackeln verließen, kamen sie nicht so schnell voran, weil ihr Schein ja nicht sehr weit reichte.
    Zehn Minuten rannte Conrad mit mittlerem Tempo dahin, dann gönnte er sich ein paar kostbare Sekunden, um Luft zu holen und festzustellen, wie weit seine Verfolger inzwischen gekommen waren. Doch soweit er es beurteilen konnte, befanden sie sich immer noch ungefähr einen Kilometer hinter ihm. Wollte er einen größeren Vorsprung gewinnen, würde er sich völlig verausgaben, dabei konnte er sein gegenwärtiges Tempo vermutlich nicht mehr länger als eine halbe Stunde einhalten.
    Es sah also ganz so aus, als würde er den Laser doch noch benutzen müssen. Hastig trennte er sich von allem, was ihn nur behindern würde: der Feldflasche, dem Nahrungskonzentrat, dem Erste-Hilfe-Pack und dem Dolch. Er dachte kurz daran, Kwango hierher zu bitten, aber bis er mit seinem Exo ankam, war die Show vorüber. Er konnte sich weder die Zeit noch die Energie zum Funken leisten. Jetzt vermochte nur noch ein Wunder, ihm aus der Falle zu helfen.
    Das Kläffen wurde lauter. Conrad umklammerte das Lasergewehr, drehte sich um und rannte weiter.
    Sein Wunder bekam er durch einen reinen Zufall. Er rannte blindlings in einen Bach, rutschte aus und fiel hin, dabei entglitt ihm der Laser. Es kostete ihn wertvolle Sekunden, ihn auf dem glitschigen Bachbett wiederzufinden. Wäre das Wasser tiefer gewesen, hätte es schlecht für ihn ausgesehen.
    Er blickte zurück und sah, daß Hunde und Krieger nun nur noch etwa einen halben Kilometer hinter ihm waren. Da begann sein Verstand wieder zu funktionieren. Der Bach! Das Wasser würde seine Fährte verwischen.
    Er zitterte bereits am ganzen Körper, aber ihm war klar, daß es Selbstmord gleichkäme, den Bach auf der anderen Uferseite wieder zu verlassen. Die Krieger würden ihn zweifellos überqueren und die Hunde seine Spur wieder aufnehmen. Da war es schon besser, das eisige Wasser in Kauf zu nehmen.
    Vorsichtig watete er bachabwärts. Manchmal reichte das Wasser kaum bis zu den Knöcheln, dann kam er zu Stellen, wo er bis fast zur Brust darin versank. Als er über die Schulter schaute, stellte er fest, daß er kaum zweihundert Meter zurückgelegt hatte, während Reiter und Hunde inzwischen den Bach erreicht hatten.
    Er blieb reglos stehen und biß die Zähne zusammen, damit sie nicht weiter vor Kälte klapperten. Kamen die Reiter bachabwärts, würde er sie am anderen Ufer erwarten und zu lasern anfangen, sobald sie sich daranmachten, den Bach zu durchqueren, und das würde er ja am Platschen der Hunde rechtzeitig hören. Vielleicht konnte er die Köter alle mit einem Streustrahl erwischen, während sie im Wasser waren.
    Erst jetzt erinnerte er sich, daß er ja noch einen Vorteil hatte: er konnte auf Infrarotsicht umschalten. Fluchend, weil er nicht eher daran gedacht hatte, schloß er beide Lider und gab die Silberbinde auf sein Bioauge. Er wartete ein paar Sekunden, um sich gegen den Wechsel der Farbenwerte zu wappnen. Dann öffnete er sein Infrarotauge und blickte bachauf. Die Fackeln waren blendend hell, doch nun konnte er auch die Wärmeausstrahlung von den Körpern der Krieger und ihre Tiere »sehen«.
    Die Hunde rannten unentschlossen am Ufer hin und her und bellten ihre Frustration hinaus, während die Männer abwartend auf ihren zottigen Langhörnern sitzen blieben. Ein Hund machte sich schnüffelnd bachabwärts auf den Weg. Conrad hielt sein Lasergewehr bereit. Doch dann hörte er ein aufgeregtes Bellen von einem Hund, der bachaufwärts rannte. Sofort folgten ihm die anderen, und schließlich ritten auch die Krieger bachaufwärts.
    Conrad war dem dummen Hund sehr dankbar, daß er seine Verfolger in die falsche Richtung führte, aber immer noch schnüffelte der einsame Hund, der sich den anderen nicht angeschlossen hatte, sich näher an ihn heran. Der Bach war nicht sehr breit. Der Hund, der vom schnellen Laufen schwitzte, glühte hell. Langsam hob Conrad das Lasergewehr. Er blickte bachaufwärts. Die Krieger waren nun mehr als zweihundert Meter entfernt, trotzdem konnten sie den verdammten Hund vermutlich noch hören, wenn es ihm nicht gelang, ihn sofort zu töten.
    Der schnüffelnde und laut japsende Hund befand sich jetzt etwa

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