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Kriegswirren

Kriegswirren

Titel: Kriegswirren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Zeltpfähle in die Erde rammten oder Pflockleinen für die Pferde befestigten, richteten sich auf und sahen ihm neiderfüllt nach. Adlige beobachteten ihn neugierig, obwohl sie vorzugeben versuchten, dies nicht zu tun.
    Die Asha'man bei Gedwyn beachteten Morr nicht, während sie ihr eigenes Lager errichteten, das aus einem pechschwarzen Zelt für Gedwyn und Rochaid und einer Fläche bestand, auf der feuchtes braunes Gras und Schlamm selbstverständlich mit der Macht flach und trocken gepreßt wurden und wo die übrigen Männer in ihre Umhänge gehüllt schlafen würden. Sie machten sich nicht einmal die Mühe, Herdfeuer ohne die Macht aufzuschichten. Einige wenige aus den anderen Lagern beobachteten mit großen Augen, wie sich das Zelt wie von Geisterhand aufstellte und Haltegurte von Packsätteln flogen, aber die meisten schauten woandershin, wenn sie erkannten, was vor sich ging. Zwei oder drei der Soldaten in den schwarzen Jacken führten anscheinend Selbstgespräche.
    Flinn und die übrigen schlössen sich Gedwyns Gruppe nicht an - sie hatten zwei Zelte in der Nähe von Rands Zelt errichtet -, aber Dashiva ging zu der Stelle, wo der ›Beherrscher des Sturms‹ und der Beherrscher des Angriffs‹ müßig herumstanden und barsch Befehle ausgaben. Ein kurzer Wortwechsel, und er ging kopfschüttelnd und ärgerlich vor sich hin murmelnd wieder zurück. Gedwyn und Rochaid waren keine freundlichen Menschen.
    Rand zog sich in sein Zelt zurück, sobald es aufgeschlagen war, legte sich vollkommen angekleidet auf sein Feldbett und starrte an die schräge Decke. Hopwil brachte ihm einen dampfenden Zinnkrug mit Glühwein - Rand hatte seine Diener zurückgelassen -, aber der Wein wurde auf seinem Schreibtisch kalt. Sein Verstand arbeitete fieberhaft. Noch zwei oder drei Tage, und die Seanchaner würden einen herben Schlag erleiden. Dann ginge es zurück nach Cairhien, um nachzusehen, wie weit die Verhandlungen mit dem Meervolk gediehen waren. Außerdem wollte er erfahren, was Cadsuane vorhatte - zwar schuldete er ihr etwas, aber sie hatte ihre eigenen Pläne! Vielleicht gelang es ihm, den Aufstand in Cairhien endgültig zu beenden. Waren Caraline Damodred und Darlin Sisnera in der allgemeinen Verwirrung entkommen? Den Hochlord Darlin in seiner Gewalt zu haben könnte auch das Ende des Aufstands in Tear bedeuten. Bliebe noch Andor. Wenn Mat und Elayne in Murandy waren, wie es den Anschein hatte, würde es bestenfalls noch Wochen dauern, bis Elayne den Löwenthron beanspruchen konnte. Wenn das einträfe, würde er sich von Caemlyn fernhalten müssen. Aber er mußte mit Nynaeve sprechen. Konnte er Saidin vom Makel befreien? Es mochte vielleicht funktionieren. Es könnte aber auch die Welt zerstören. Lews Therin redete in starrem Entsetzen auf ihn ein. Licht, wo war Narishma?
    Ein Cemaros brach herein, der so nahe am Meer weitaus stärker war. Regen prasselte wie Trommelwirbel auf Rands Zelt. Blitze erfüllten den Eingang mit blauweißem Licht, und Donner rollte wie einstürzende Berge.
    Aus diesem Unwetter trat Narishma ins Zelt, tropfnaß und das dunkle Haar am Kopf klebend. Seine Befehle hatten gelautet, um jeden Preis Aufmerksamkeit zu vermeiden. Seine durchweichte braune Jacke war schlicht und sein dunkles Haar ungeflochten zurückgebunden. Auch ohne Schmuck zog fast hüftlanges Haar bei einem Mann Blicke auf sich. Er schaute finster drein. Unter einem Arm trug er ein zylindrisches, mit einer Kordel verschnürtes Bündel, das dicker war als das Bein eines Mannes.
    Rand sprang von seinem Feldbett auf und riß Narishma das Bündel aus der Hand, bevor dieser es ihm reichen konnte. »Hat Euch jemand gesehen?« fragte er. »Was hielt Euch so lange auf? Ich hatte Euch schon gestern abend erwartet!«
    »Es dauerte eine Weile, herauszufinden, was zu tun war«, erwiderte Narishma tonlos. »Ihr habt mir nicht alles gesagt. Ihr hättet mich beinahe getötet.«
    Das war lächerlich. Rand hatte ihm alles gesagt, was er wissen mußte, dessen war er sich sicher. Es hatte keinen Sinn, dem Mann so weit zu vertrauen, wie er es getan hatte, nur damit er starb und alles verdarb. Er steckte das Bündel vorsichtig unter sein Feldbett. Seine Hände zitterten vor Verlangen, die Umhüllung abzureißen, sich zu versichern, daß sie enthielt, wonach er Narishma geschickt hatte. Aber der Mann hätte nicht zurückzukehren gewagt, wenn dem nicht so wäre. »Zieht Euch eine trockene Jacke an, bevor Ihr Euch zu den übrigen gesellt«, sagte Rand. »Und

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