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Kriegswirren

Kriegswirren

Titel: Kriegswirren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Laubdecke vor seinem Gesicht! Er lag am Boden! Er konnte nicht richtig atmen und rang mühsam nach Luft. Von einem der goldenen Lorbeerblätter der Krone war ein Stück abgebrochen, und Blut befleckte mehrere der winzigen goldenen Schwertspitzen. Ein brennender Schmerz an seiner Seite zeigte ihm, daß diese niemals heilenden Wunden aufgebrochen waren. Er versuchte, sich hochzuziehen, schrie auf und starrte in benommenem Erstaunen auf die dunkle Befiederung eines Pfeils, der in seinem rechten Arm stak. Er brach stöhnend zusammen. Etwas lief sein Gesicht herab, tropfte vor seinen Augen. Blut.
    Er wurde sich vage klagender Schreie bewußt. Reiter erschienen zwischen den Bäumen im Norden und galoppierten den Kamm entlang, einige mit gesenkten Lanzen und einige mit Kurzbogen, die sie so rasch abfeuerten, wie sie die Pfeile einlegen und die Bogen spannen konnten. Reiter in blaugelber Rüstung und Helmen wie riesige Insektenköpfe. Seanchaner, anscheinend mehrere hundert, die aus dem Norden kamen. Soviel zu Weiramons Fliege.
    Rand bemühte sich, die Quelle zu ergreifen. Es war zu spät, sich über Übelkeit oder über seinen Sturz zu sorgen. Ein anderes Mal hätte er vielleicht darüber gelacht. Er bemühte sich.... Es war, als würde er im Dunkeln mit tauben Fingern nach einer Nadel greifen.
    Zeit zu sterben, flüsterte Lews Therin. Rand hatte immer schon gewußt, daß Lews Therin am Ende dasein würde.
    Keine fünfzig Schritt von Rand entfernt stürzten sich schreiende Tairener und Cairhiener auf die Seanchaner.
    »Kämpft, ihr Hunde!« schrie Anaiyella und schwang sich neben Rand aus dem Sattel. »Kämpft!« Die geschmeidige Lady in ihrer Seide und Spitze gab eine Reihe von Flüchen von sich, die selbst einen Wagenlenker sprachlos gemacht hätten.
    Anaiyella stand mit den Zügeln ihres Pferdes da und schaute von dem Gewirr von Männern und Stahl zu Rand. Ailil drehte ihn auf den Rücken. Sie kniete sich neben ihn und blickte mit einem unlesbaren Ausdruck in ihren großen dunklen Augen auf ihn herab. Er konnte sich anscheinend nicht bewegen, fühlte sich ausgelaugt und war sich nicht einmal sicher, ob er blinzeln konnte. Schreie und das Zusammenklingen von Stahl tönten in seinen Ohren.
    »Wenn er unter unseren Händen stirbt, wird Bashere uns beide hängen!« Anaiyella lächelte jetzt gewiß nicht mehr einfältig. »Und wenn jene schwarz gewandeten Ungeheuer uns erwischen...!« Sie erschauderte, beugte sich näher zu Ailil und fuchtelte mit einem Gürteldolch herum, den Rand zuvor nicht in ihrer Hand bemerkt hatte. Am Heft glänzte ein blutroter Rubin. »Euer Heerführer könnte genügend Männer erübrigen, um uns von hier fortzubringen. Wir könnten schon Meilen entfernt sein, bevor er gefunden wird, wieder auf unseren Ländereien sein ...«
    »Ich glaube, er kann uns hören«, unterbrach Ailil sie ruhig. Sie bewegte ihre rot behandschuhten Hände an ihrer Taille. Steckte sie einen Gürteldolch in die Scheide? Oder zog sie einen Dolch? »Wenn er hier stirbt...« Sie brach ebenso abrupt ab wie die andere Frau und wandte ruckartig den Kopf.
    Hufe donnerten auf beiden Seiten an Rand vorbei. Die Reiter galoppierten gen Norden auf die Seanchaner zu. Das Schwert in Händen, verhielt Bashere sein Pferd kaum, bevor er aus dem Sattel sprang. Gregorin Panar stieg langsamer ab, schwenkte aber sein Schwert den vorüberreitenden Männern entgegen. »Siegt für den König und Illian!« rief er ihnen zu. »Siegt für den Herrn des Morgens!« Das Zusammenklingen von Stahl verstärkte sich und auch das Schreien.
    »Es mußte letztendlich so kommen«, grollte Bashere, während er die beiden Frauen mit mißtrauischen Blicken bedachte. Er verschwendete jedoch nur einen Augenblick, bevor er seine Stimme über das Kampfgetöse erhob. »Morr! Verdammt sei Eure Asha'manhaut. Hier, jetzt!« Er verriet, dem Licht sei Dank, nicht, daß der Lord Drache am Boden lag.
    Rand wandte mühsam den Kopf, so daß er sehen konnte, wie die Illianer und Saldaeaner weiterhin nordwärts drängten. Die Seanchaner mußten Boden verloren haben.
    »Morr!« Der Name dröhnte durch Basheres Schnurrbart, und dann ließ sich der Gerufene von seinem galoppierenden Pferd fast auf Anaiyella fallen.
    Angesichts einer nicht erfolgenden Entschuldigung wirkte sie verstimmt, während sich der Mann neben Rand kniete und sich das dunkle Haar aus dem Gesicht strich. Sie trat jedoch nur allzu schnell zurück, als sie erkannte, daß er die Macht lenken wollte. Ailil erhob sich

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