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Kriegswirren

Kriegswirren

Titel: Kriegswirren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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laufenden Weins an. Vielleicht glaubte er, es sei ein Versehen gewesen.
    »Kaum mehr und doch zuviel«, begann Dobraine und zuckte dann auf seinem Stuhl zurück, um nicht auch mit Wein begossen zu werden. Ihre kurze Aufgabe als Schankmädchen hatte ihr nicht gefallen. »Vielen Dank, meine Lady Min«, murmelte er freundlich, aber er sah sie mißtrauisch an, während er den Becher entgegennahm. Sie schritt ruhig zum Tisch zurück, um ihren Wein zu holen. Ruhig.
    »Ich fürchte, Lady Caraline und Hochlord Darlin befinden sich in Lady Arilyns Palast hier in der Stadt«, fuhr der cairhienische Lord fort, »unter dem Schutz Cadsuane Sedais. Vielleicht ist Schutz nicht das richtige Wort. Mir wurde der Zutritt zu ihnen verweigert, aber wie ich hörte, wollten sie die Stadt verlassen und sind wie Säcke zurückbefördert worden. In einem Sack, wie eine Geschichte behauptet. Da ich Cadsuane schon einmal begegnet bin, kann ich es fast glauben.«
    »Cadsuane«, murmelte Rand, und Min überlief ein Schaudern. Er klang eigentlich nicht ängstlich, aber doch mehr als nur beunruhigt. »Was sollte ich deiner Meinung nach wegen Caraline und Darlin unternehmen, Min?«
    Sie saß zwei Stühle von ihm entfernt und zuckte zusammen, als er sie plötzlich mit einbezog. Sie schaute kläglich auf den ihre beste cremefarbene Seidenbluse und ihre Hose durchtränkenden Wein hinab. »Caraline wird Elaynes Anspruch auf den Sonnenthron unterstützen«, sagte sie mürrisch. Der Wein schien für warmen Wein reichlich kalt, und sie bezweifelte, daß der Fleck jemals wieder aus der Bluse zu entfernen wäre. »Keine Vision, aber ich glaube ihr.« Sie schaute nicht zu Dobraine, der jedoch ernst nickte. Jedermann wußte inzwischen von ihren Visionen. Die einzige Folge war ein Strom von adligen Frauen gewesen, die ihre Zukunft wissen wollten und obendrein recht verdrießlich wurden, als sie ihnen sagte, sie könnte sie ihnen nicht voraussagen. Den meisten hätte das wenige nicht gefallen, das sie gesehen hatte. Nichts Unheilvolles, aber auch nicht all die strahlenden Wunder, die Wahrsager auf dem Jahrmarkt versprachen. »Abgesehen von der Tatsache, daß Darlin Caraline heiraten wird, wenn sie ihn ausreichend hingehalten hat, kann ich nur sagen, daß Darlin eines Tages ein König sein wird. Ich sah die Krone auf seinem Kopf, eine Krone mit einem Schwert auf der Vorderseite, aber ich weiß nicht, zu welchem Land sie gehört. Und, o ja. Er wird im Bett sterben. Und sie wird ihn überleben.«
    Dobraine verschluckte sich an seinem Wein, versprühte etwas davon und tupfte sich dann mit einem einfachen Leinentaschentuch die Lippen ab. Die meisten jener, die es wußten, glaubten es nicht. Recht zufrieden mit sich, trank Min den kleinen Rest Wein in ihrem Becher. Und dann verschluckte sie sich, keuchte und riß das Taschentuch aus ihrem Ärmel, um sich ebenfalls den Mund abzutupfen. Licht, sie würde sich zusammenreißen müssen!
    Rand nickte nur und spähte in seinen Becher. »Also werden sie leben, um mir Schwierigkeiten zu machen«, murmelte er für diese harten Worte sehr sanft. Ihr Schafhirte war hart wie eine Klinge. »Und was mache ich mit...«
    Er wandte sich auf dem Stuhl jäh zu den Türen um, von denen eine gerade geöffnet wurde. Er hatte sehr gute Ohren, denn Min hatte nichts gehört.
    Keine der beiden Aes Sedai, die eintraten, war Cadsuane, und Min spürte, wie sich ihre Schultern entspannten, während sie ihr Taschentuch wieder einsteckte. Während Rafela die Tür schloß, vollführte Merana einen tiefen Hofknicks vor Rand, obwohl die haselnußbraunen Augen der Grauen Schwester auch Min und Dobraine registrierten, und dann breitete auch die rundgesichtige Rafela ihre tiefblauen Röcke weit aus. Keine erhob sich, bevor Rand die entsprechende Geste vollführte. Sie traten mit kühl gelassenen Mienen auf ihn zu. Nur die rundliche Blaue Schwester betastete kurz ihre Stola, als wolle sie sich in Erinnerung rufen, daß diese wirklich um ihre Schultern lag. Min hatte diese Geste schon zuvor gesehen, bei anderen Schwestern, die Rand die Treue geschworen hatten. Es konnte für sie nicht leicht sein. Nur die Weiße Burg befehligte Aes Sedai, aber Rand gehorchten diese ebenso. Aes Sedai sprachen mit Königen und Königinnen wie mit Gleichgestellten oder vielleicht etwas Höherstehenden, und doch nannten die Weisen Frauen sie Lehrlinge und erwarteten von ihnen doppelt so raschen Gehorsam wie Rand.
    Nichts davon war auf Meranas glattem Gesicht zu erkennen. »Mein

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