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Kriegswirren

Kriegswirren

Titel: Kriegswirren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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»Sorilea.« Sorilea würde sie draußen in der Sonne pfählen! Für den Anfang! »Wenn wir ihr erzählen ...«
    »Wir werden niemandem davon erzählen«, sagte er. Seine Stimme klang fast, als wäre er wieder bei Atem, obwohl seine Augen noch immer ein wenig hervorstanden. Wie konnte er das tun? »Sie haben das Recht dazu. Sie haben es sich verdient.«
    Min kannte diesen Tonfall nur allzu gut. Wenn ein Mann beschloß, eigensinnig zu sein, würde er sich nackt in die Nesseln setzen und einem ins Gesicht sagen, sie berührten seine Haut nicht! Sie freute sich fast, ihn stöhnen zu hören, als sie ihm beim Aufstehen half. Nun, als sie einander aufzustehen halfen. Wenn er ein sturer, wollköpfiger Dummkopf sein wollte, verdiente er ein paar blaue Flecken!
    Er legte sich aufs Bett und ließ sich auf die aufgehäuften Kissen zurücksinken. Min kuschelte sich neben ihn. Es war nicht das, worauf sie gehofft hatte, aber im Moment mußte es genügen.
    »Dies ist nicht das, wofür ich das Bett benutzen wollte«, murrte er. Sie war sich nicht sicher, ob sie es hatte hören sollen.
    Sie lachte. »Ich mag es ebenso sehr, wenn du mich im Arm hältst, wie ... wie das andere.« Er lächelte sie seltsamerweise an, als wüßte er, daß sie log. Ihre Tante Miren behauptete, es wäre eine der drei Lügen, die jeder Mann von einer Frau glauben würde.
    »Wenn ich störe«, sagte die kühle Stimme einer Frau vom Eingang, »könnte ich wiederkommen, wenn es besser paßt.«
    Min zuckte von Rand zurück, als hätte sie sich verbrannt, aber als er sie wieder zu sich zog, kuschelte sie sich erneut an ihn. Sie erkannte die im Eingang stehende Aes Sedai, eine rundliche kleine Cairhienerin mit vier dünnen farbigen Streifen über ihrem vollen Busen und weißen Schlitzen in den dunklen Röcken. Daigian Moseneillin war eine der Schwestern, die mit Cadsuane gekommen waren. Mins Meinung nach war sie fast ebenso anmaßend wie Cadsuane selbst.
    »Wer auch immer Ihr seid, hat Euch niemand beigebracht, daß man anklopft?« fragte Rand träge. Min erkannte jedoch, daß jeder Muskel in dem sie umfassenden Arm hart angespannt war.
    Der an einer Silberkette auf Daigians Stirn baumelnde Mondstein schwang, als sie zögernd den Kopf schüttelte. Sie war eindeutig wenig erfreut. »Cadsuane Sedai hat Eure Nachricht erhalten«, sagte sie sogar noch kühler als zuvor. »Sie hat mich gebeten, ihr Bedauern zu übermitteln, da sie gern ihre Handarbeit beenden möchte. Vielleicht kann sie Euch an einem anderen Tag aufsuchen. Wenn sie Zeit hat.«
    »Das hat sie gesagt?« fragte Rand gefährlich ruhig.
    Daigian rümpfte verächtlich die Nase. »Ich werde Euch jetzt wieder allein lassen, damit Ihr damit fortfahren könnt... was immer Ihr gerade tatet.« Min fragte sich, ob sie damit durchkommen könnte, wenn sie eine Aes Sedai schlug. Daigian sah sie mit eisigem Blick an, als hätte sie ihren Gedanken erahnt, wandte sich um und verließ den Raum.
    Rand setzte sich mit einem unterdrückten Fluch auf. »Sagt Cadsuane, sie kann in den Krater des Verderbens gehen!« rief er der sich zurückziehenden Schwester nach. »Sagt ihr, sie kann dort verrotten!«
    »Es nützt nichts, Rand«, sagte Min seufzend. Dies würde schwerer, als sie gedacht hatte. »Du brauchst Cadsuane, aber sie braucht dich nicht.«
    »Nein?« fragte er leise, und sie erschauderte. Sie hatte zuvor nur geglaubt, seine Stimme klänge gefährlich ruhig.
    Rand bereitete sich sorgfältig vor, zog seine grüne Jacke wieder an und schickte Min mit Nachrichten fort, welche die Töchter des Speers überbringen sollten. Zumindest das würden sie noch immer tun. Die Rippen auf seiner rechten Körperseite schmerzten fast ebenso sehr wie die Wunden auf seiner linken, und sein Bauch fühlte sich an, als wäre er mit einem Brett bearbeitet worden. Er hatte es ihnen versprochen. Er streckte sich in seinem Schlafzimmer allein nach Saidin aus, wollte nicht einmal Min Zeuge werden lassen, wenn er abermals taumelte. Gewiß konnte er ihr zumindest ein wenig Sicherheit geben, aber wie konnte sie sich tatsächlich sicher fühlen, wenn sie sähe, wie er fast zusammenbrach? Er mußte um ihretwillen stark sein. Er mußte um der Welt willen stark sein. Die gebündelten Empfindungen in seinem Hinterkopf, die Alanna waren, gemahnten ihn an den Preis für eine Unachtsamkeit.
    »Ich halte dies noch immer für Wahnsinn, Rand al'Thor«, sagte Min, als er sich die Krone vorsichtig auf den Kopf setzte. Er wollte verhindern, daß die kleinen

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