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Kriegswirren

Kriegswirren

Titel: Kriegswirren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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zusammen, als komme er gerade wieder zu sich, und ergriff dann die Quelle. Die breite, mit vertikalen Linien verzierte Tür schwang bewegt von einem Strang Luft mit einem Knall auf. Die übrigen drei Männer ergriffen Saidin ebenfalls und folgten Dashiva mit grimmigen Mienen in den Raum.
    »Der Wiedergeborene Drache«, hallte Dashivas Stimme laut wider, nur leicht durch die Macht verstärkt, »der König von Illian, der Herr des Morgens, kommt, um Cadsuane Melaidhrin zu sehen.«
    Rand trat hocherhobenen Hauptes ein. Er erkannte das Gewebe nicht, das Dashiva gewoben hatte, aber die Luft schien vor drohender Gefahr zu summen, ein Gefühl von etwas unerbittlich Herannahendem.
    »Ich habe nach Euch geschickt, Cadsuane«, sagte Rand. Er benutzte kein Gewebe, seine Stimme klang hart und auch ohne Hilfe tonlos.
    Die Grüne Schwester, an die er sich gut erinnern konnte, saß mit einem Stickrahmen in Händen neben einem kleinen Tisch, und aus einem geöffneten Korb auf diesem Tisch quollen aus einem der vielen Fächer Stränge bunter Fäden. Sie war genauso, wie er sie in Erinnerung hatte: dieses strenge Gesicht, noch betont durch einen eisengrauen, mit kleinen, herabbaumelnden goldenen Fischen und Vögeln, Sternen und Monden geschmückten Knoten, jene dunklen Augen, die in ihrem Gesicht fast schwarz wirkten, die kühlen, besonnenen Augen. Lews Therin wimmerte und floh bei ihrem Anblick.
    »Nun«, sagte sie und legte den Stickrahmen beiseite. »Nach allem, was ich über Euch gehört habe, Junge, hätte ich wenigstens Donnerschlag, Himmelstrompeten und flammende Blitze erwartet.« Sie betrachtete ruhig die fünf Männer mit den steinernen Mienen, welche die Macht lenken konnten, was hätte genügen sollen, um jede Aes Sedai zurückweichen zu lassen. Dann betrachtete sie ebenso ruhig den Wiedergeborenen Drachen. »Ich hoffe, daß wenigstens einer von Euch zaubern wird«, sagte sie. »Oder Feuer schlucken? Es hat mir stets gefallen, Feuerschluckern zuzusehen.«
    Flinn lachte bellend, bevor er sich wieder fing, und selbst dann mußte er anscheinend noch gegen seine Belustigung ankämpfen. Morr und Hopwil wechselten verwirrte als auch überaus zornige Blicke. Dashiva lächelte gereizt, und das Gewebe, das er festhielt, wurde stärker, bis Rand ein bedrohliches Gefühl hatte.
    »Es genügt, daß Ihr wißt, wer ich bin«, belehrte Rand sie. »Dashiva und Ihr anderen, wartet draußen.«
    Dashiva öffnete wie zum Widerspruch den Mund. Das hatte nicht zu Rands Anweisungen gehört, aber sie würden die Frau auf diese Weise nicht einschüchtern. Der Mann ging jedoch leise murrend hinaus. Hopwil und Morr verließen den Raum rascher als nötig, während sie Cadsuane Seitenblicke zuwarfen. Flinn zog sich trotz seines Hinkens als einziger würdevoll zurück. Und er schien noch immer belustigt!
    Rand lenkte die Macht, und ein schwerer, mit geschnitzten Leoparden verzierter Stuhl schwebte von seinem Platz an der Wand und drehte sich um seine Achse, bevor er wie eine Feder vor Cadsuane zum Stehen kam. Gleichzeitig schwebte ein schwerer Silberkrug von einem langen, gedeckten Tisch auf der anderen Seite des Raums heran und knackte durch jähes Erhitzen laut. Als ihm Dampf entströmte, neigte er sich und vollführte eine langsame Kreiselbewegung, während ein Silberbecher heranflog, um die dunkle Flüssigkeit aufzufangen.
    »Zu heiß, glaube ich«, sagte Rand, und die Glasscheiben in den Fenstern stürzten aus den hohen, schmalen Rahmen. Schneeflocken wirbelten auf einem eisigen Windhauch ins Zimmer, und der Becher schwebte durch eines der Fenster hinaus und wieder herein, genau in seine Hand, während er sich niederließ. Er wollte doch einmal sehen, wie ruhig sie bleiben konnte, wenn sie ein Wahnsinniger anstarrte. Die dunkle Flüssigkeit war Tee, nach dieser Art des Erhitzens zu stark und sehr bitter. Aber die Wärme kam ihm gerade recht. Die heulend in den Raum fegenden und an den Wandteppichen zerrenden Windstöße verursachten ihm eine Gänsehaut, aber im weit entfernten Nichts war es die Haut eines anderen.
    »Die Lorbeerkrone ist hübscher als manche andere«, sagte Cadsuane leicht lächelnd. Ihr Haarschmuck schwang, wann immer sich der Wind erhob, und kleine Haarsträhnen flatterten um ihren Knoten, aber das einzige, woran man erkennen konnte, daß sie den Luftzug bemerkte, war die Tatsache, daß sie den Stickrahmen auffing, ehe er vom Tisch geweht wurde. »Ich ziehe diesen Namen vor. Aber Ihr könnt nicht von mir erwarten, daß mich

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