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Kriegswirren

Kriegswirren

Titel: Kriegswirren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Namen auf meinem Weg hierher oft nennen hören.«
    »Da Ihr den Thron nach Eurem eigenen Recht beansprucht, bin ich dafür.« Nur wenigen Menschen gelang es, so nüchtern zu klingen wie sie. Elayne setzte sich auf die oberste Stufe des Podests und bedeutete der älteren Frau, sich ihr anzuschließen. »Es gibt natürlich einige Hindernisse«, fuhr Dyelin fort, während sie ihre blauen Röcke raffte, um sich hinzusetzen. »Es gab bereits einige Anwärter, wie Ihr vielleicht wißt. Naean und Elenia habe ich unter der Anschuldigung des Verrats sicher eingesperrt, was die meisten Leute im Moment anscheinend bereitwillig akzeptieren. Elenias Ehemann ist noch immer rege für sie tätig, wenn auch im stillen, und Arymilla, die alberne Gans, hat ebenfalls ihren Anspruch angemeldet. Sie wird von irgend jemandem unterstützt, aber nicht in dem Maße, daß es Euch bekümmern müßte. Wirklich beunruhigt sein solltet Ihr - abgesehen von den Aiel überall in der Stadt, die auf die Rückkehr des Wiedergeborenen Drachen warten - über Aemlyn, Arathelle und Pelivar. Im Moment stehen Luan und Ellorien noch hinter Euch, aber sie könnten zu jenen dreien überlaufen.«
    Eine recht kurze Liste und nüchtern vorgetragen. Elayne hatte von Naean und Elenia gehört, wenn sie auch nicht gewußt hatte, daß Jarid noch immer glaubte, seine Frau habe Aussichten auf den Thron.
    Arymilla war tatsächlich eine Gans, wenn sie glaubte, sie würde akzeptiert, wer auch immer sie unterstützte. Die letzten fünf Namen beunruhigten Elayne jedoch ernstlich. Jeder dieser Menschen hatte ihre Mutter ebenso stark unterstützt wie Dyelin, und jeder stand einem starken Haus vor.
    »Also wollen auch Arathelle und Aemlyn den Thron einnehmen«, murmelte Elayne. »Von Ellorien kann ich es nicht glauben, nicht für sich selbst.« Pelivar handelte vielleicht für eine seiner Töchter, aber Luan hatte nur Enkelinnen, von denen keine auch nur annähernd alt genug war. »Ihr glaubt anscheinend, es könnten sich alle fünf Häuser verbünden. Unter wem?« Das bedeutete eine ernsthafte Bedrohung.
    Dyelin stützte lächelnd das Kinn in die Hand. »Sie sind wohl der Meinung, ich sollte den Thron innehaben. Nun, was beabsichtigt Ihr hinsichtlich des Wiedergeborenen Drachen zu tun? Er ist schon einige Zeit nicht mehr hiergewesen, aber er kann anscheinend unverhofft aus der Luft auftauchen.«
    Elayne schloß einen Moment fest die Augen, aber als sie sie wieder öffnete, saß sie noch immer auf den Stufen des Podests im Großen Saal, und Dyelin lächelte sie noch immer an. Ihr Bruder kämpfte für Elaida, und ihr Halbbruder war ein Weißmantel. Sie hatte Frauen in den Palast geholt, die sich jeden Moment gegeneinander stellen könnten, ganz zu schweigen von der Tatsache, daß eine davon eine Schattenfreundin, vielleicht sogar eine der Schwarzen Ajah war. Und diejenigen, die ihren Anspruch auf den Thron am stärksten bedrohten, standen hinter einer Frau, die behauptete, sie unterstütze Elayne. Die Welt war ziemlich verrückt. Sie könnte ebensogut ihr Scherflein dazu beitragen.
    »Ich will ihn als meinen Behüter an mich binden«, sagte sie und fuhr fort, bevor die andere Frau mehr tun konnte, als erstaunt zu blinzeln. »Ich hoffe außerdem, ihn heiraten zu können. Diese Dinge haben jedoch nichts mit dem Löwenthron zu tun. Als erstes beabsichtige ich ...«
    Während sie fortfuhr, begann Dyelin zu lachen. Elayne wünschte, sie wüßte, ob es vor Freude über ihre Pläne geschah, oder weil Dyelin erkannte, daß ihr selbst der Weg zum Löwenthron geebnet wurde. Zumindest wußte sie jetzt, was ihr bevorstand.
    Als Daved Hanion in Caemlyn einritt, konnte er nicht umhin festzustellen, welch eine überaus für Plünderungen geeignete Stadt es doch wäre. Er hatte in seiner Zeit als Soldat viele Plünderungen in Dörfern und Städten gesehen, und einmal, vor zwanzig Jahren, auch in der großen Stadt Cairhien, nachdem die Aiel sie verlassen hatten. Seltsam, daß all diese Aiel Caemlyn so offensichtlich unberührt gelassen hatten, aber andererseits könnte man, wenn die höchsten Türme Cairhiens nicht gebrannt hätten, vielleicht kaum erkennen, daß sie dagewesen waren. Viel Gold - unter anderem -, das zum Aufheben bereitlag, und viele Menschen, die dies besorgten. Er konnte sich die breiten Straßen voller Reiter und flüchtender Menschen vorstellen, voller dicker Händler, die ihr Gold hergaben, bevor der Dolch sie berührte, in der Hoffnung, daß ihr Leben verschont bliebe, voller

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