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Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition)

Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition)

Titel: Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Shepherd
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auch solchen weiter im Inland verliehen.
    »Was ist das für eine Nadel?«, fragte Tommy.
    »Opa Alex ist dafür verantwortlich«, antwortete Kris. »Die meisten Fabriken von Opa Nuu wurden inzwischen in außerplanetaren Raum verlagert. Uns gehört aber nach wie vor dieses Stück Land östlich des Flusses und südlich der Stadt. Er ist dabei, es in einen monströsen Büro- und Wohnkomplex zu verwandeln und den größten Teil des Landes in Parks. Er hatgeprahlt, man könnte das Zentralstück aus einer niedrigen Umlaufbahn sehen, und man kann es wirklich.«
    »All das gehört dir?«
    »Es gehört meiner Familie«, korrigierte ihn Kris, die keinen Gefallen am Staunen in seinem Tonfall fand. »Wir sind eine große Familie. Mir gehört gar nicht so viel.«
    »Ja, klar doch.« Tommy klang nicht besonders überzeugt.
    Kris unterdrückte ein Seufzen; das war der Moment, der sie eine Menge Freunde kostete. Sie wies ihn jedoch auf etwas Weiteres hin. »Diese Seen dort außerhalb der Stadt. Honovi, mein älterer Bruder, und Eddy und ich sind dort segeln gegangen, wann immer wir konnten. Wir hätten es den ganzen Sommer lang getan, wenn man es uns erlaubt hätte. Segelst du auch?« Da, sie hatte Eddys Namen ausgesprochen. Sie war nicht daran erstickt. Ihr Herz hatte nicht geblutet. Sie hatte Edith gerettet; vielleicht konnte sie sich Eddy jetzt stellen.
    »Im Bassin auf der OKS habe ich zum ersten Mal Wasser über meinem Kopf erlebt«, erinnerte Tommy sie. Auf nur noch hundert Kilometern Höhe zeichnete sich der größte Teil von Wardhaven City unter ihnen ab. Kris stellte fest, wie viel weiter sich die Stadt rings um die Bucht ausgebreitet hatte, seit sie sie aus Opa Troubles Rennskiff gesehen hatte. Na ja, Vaters acht Regierungsjahre waren von Prosperität gekennzeichnet. Gut für Wardhaven. Gut für seinen Wahlkampf zur Wiederwahl.
    Die Kabine bebte jetzt, als die Bremsen zupackten, und im Kriechtempo ging es in die Bodenstation hinein. Sobald die Kabine ebenerdig ausgerichtet war, öffneten die Fahrgäste ihre Sicherheitsgurte und tasteten unter ihren Sitzen nach dem Handgepäck, noch ehe die Sprechanlage verkündete, dass derlei Aktionen nun gefahrlos ausgeführt werden konnten. Kris hatte es nicht eilig. Obwohl Nelly eine Nachricht vorausgeschickt hatte, hatte niemand sie auf High Wardhaven erwartet. Sie bezweifelte, dass hier unten jemand wartete.
    Als sie und Tommy nach ihrem Gepäck kramten, überraschte jemand sie damit, dass er ihr auf die Schulter tippte. Sie drehte sich um und schrie auf vor Freude.
    »Onkel Harvey!« Sie warf die Arme um den alten Chauffeur, drückte ihn und küsste ihn auf die narbige Wange. Es fiel schwer zu glauben, dass er noch jünger als sie jetzt gewesen war, als seine einzige Teilnahme an einem Gefecht ihm Anspruch auf Invaliditätsvergütung eintrug und einen exklusiven Job bei Haus Nuu, wie er seinen Arbeitsplatz nannte. Für Kris war er von jeher Onkel Harvey, und er hatte sie stets zum Fußball gefahren, ins Theater und zu all den anderen Orten, die ein kleines Mädchen aufsuchen musste. Und er war stets geblieben, um sie anzufeuern, ihr ein Eis zum Sieg zu spendieren oder zum Trost über eine Niederlage. Sie hatten das Drama um Eddy gemeinsam durchlitten. Onkel Harvey war der einzige Mensch, mit dem sie es gewagt hatte, ihr »Hätte ich doch nur«-Grauen zu teilen. Und dabei hatte sie gelernt, dass sie mit den Gedanken darüber, was vielleicht hätte sein können, nicht allein war.
    »Wo sind Mutter und Vater?«, fragte sie.
    »Na, du weißt doch, dass sie beschäftigt sind, oder sie wären nicht derart wichtige Personen«, sagte er und nahm ihr Gepäck zur Hand. »Du reist ja mit leichtem Gepäck! Nur eine Tasche. Das habe ich bei dir nicht mehr erlebt, seit du mir noch nicht mal ans Knie reichtest, noch dazu das kaputte.«
    »Ich bin jetzt Offizier, falls es dir noch nicht aufgefallen ist.« Kris wirbelte kurz im Kreis, um in ihrer Khaki-Freizeituniform zu posieren. »Du hast immer erzählt, dass man beim Heer mit leichtem Gepäck reist. Na ja, das gilt für die Navy doppelt.«
    »Und wer ist dieser andere arme Raumfahrer, der neben einem alten Mann herumhängt und erpicht darauf scheint, eine Mitfahrgelegenheit zu ergattern?«
    »Harvey, das ist Ensign Tom Lien, der beste Freund, den ich in den vergangenen fünf Monaten gefunden habe. Wir sindbeide sozusagen gestrandet, und er stammt von Santa Maria. Ich dachte, wir hätten vielleicht für paar Wochen einen Platz für

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