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Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition)

Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition)

Titel: Kris Longknife: Die Rebellin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Shepherd
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hochgezogener Augenbraue einen Blick auf den Premierminister, sprach das Offensichtliche jedoch nicht aus: Geld war nicht die Zielsetzung dieses Verbrechens gewesen. Kris’ Vater wiegte den Schaukelstuhl und rieb sich das Kinn, sagte aber nichts.
    »Du musst dich irren«, durchbrach Mutter die Stille. »Niemand, der Geld hat, würde so etwas tun.« Das war die bei Kris’ Mutter unausweichliche Antwort auf Geld. Sie war selbst nichtreich geboren worden und verehrte es jetzt umso mehr, seit sie durch Eheschließung zur Hohepriesterin der Gewinnsucht auf Wardhaven geworden war. Und da Menschen mit Geld immer Dienstboten hatten, die für sie arbeiteten, taten sie selbst natürlich nie etwas Abscheuliches.
    »Ich habe zwei der längeren Nachrichten in dieser eher spärlichen Sammlung von Mails geknackt«, stellte Tru fest. »Hier ist eine.«
    Sie haben den Köder geschluckt. Die Navy ist gerufen worden. Begrüßung auslegen! , stand auf dem in der Tischfläche eingelassenen Display zu lesen.
    »Was für eine Begrüßung?«, fragte der Premierminister und beugte sich vor. Kris hegte den starken Verdacht, dass damit ein sehr unsichtbares Minenfeld gemeint war.
    »Hier kommt die zweite Nachricht«, sagte Tru: Wir haben das gewünschte Schiff. Begrüßung aktivieren! Von Plan B ausgehen , wurde in die Tischfläche eingeblendet.
    »Was für eine Begrüßung, und was meinen sie mit dem gewünschten Schiff? Ich hasse es, wenn Leute nicht sagen, was sie meinen«, schimpfte Mutter mit genau der Stimme, unter der Kris im Alter von acht oder neun Jahren immer zusammengefahren war. Jetzt verabscheute sie sie.
    Was Tru anbetraf, so lehnte sie sich auf dem Sofa zurück und faltete die Hände. Wie schon so oft, wenn sie Kris etwas beibrachte, hatte sie das Problem umrissen und überließ es Kris, daraus schlau zu werden. Die hatte gelernt, auch das zu verabscheuen. Wo blieb ein Rollenvorbild, wenn eine junge Frau es brauchte?
    Kris beugte sich vor und las sich die beiden Nachrichten erneut durch. Mal angenommen, dass die Taifun das gewünschte Schiff war, dann handelte es sich bei der Begrüßung um   …
    »Die Entführer«, begann Kris leise, »hatten ihr Versteck mit einem Feld voller Landminen vom Typ 41 umgeben. Wären wirwie geplant abgesprungen, hätte es uns alle das Leben gekostet.« Ursprünglich hatte sie ihren Vater bezüglich der schlechten Ausrüstung in die Enge treiben wollen, aber der kaputte Uplink zum Mutterschiff hatte sie gezwungen, mit dem LSB zu landen, und einen Absprung unmöglich gemacht, wodurch der sorgsam ausgetüftelte Plan der bösen Buben vereitelt wurde. Das machte es jetzt irgendwie schwierig, noch über die Ausrüstung zu meckern.
    Der Premierminister murmelte etwas in seinen Computerlink. »Typ-41-Minen werden noch nicht ausgegeben«, wiederholte er die Angaben des Datenlinks.
    »Ja, Vater, die Raumflotte hat noch keine. Und ein ganzes Feld davon kostet verdammt viel mehr, als die Lösegeldforderung betrug.«
    »Kristine Anne, eine Dame gebraucht keine solchen Wörter«, lautete Mutters Beitrag zu ihren Überlegungen.
    »Wenn man an die Fallen denkt, die die ersten drei Rettungsteams umbrachten, und an die Minen und diesen Computer«, gab Tru zu bedenken, »dann war diese Entführung ein finanzieller Reinfall.« Der Premierminister rieb sich erneut das Kinn und blickte Tru mit hochgezogenen Brauen an, sagte aber nichts.
    »Aber wer würde so etwas tun?«, platzte Tommy heraus.
    Mutter warf Tom einen eisigen Blick zu, weil er das Gespräch unterbrochen hatte, und dann Kris einen noch kälteren, weil sie es gewagt hatte, einen Fremden zu etwas mitzubringen, was ganz eindeutig eine Familienangelegenheit war. Na ja, es war noch keine Familienangelegenheit, als ich hier eintraf, entgegnete Kris in Gedanken und erinnerte sich dann daran, dass sie aktiver Offizier der Raumflotte war und nicht nur Mutters kleiner Liebling. Sie lehnte sich zurück und starrte wortlos an die Decke.
    »Ich wohne in Haus Nuu«, sagte sie. »Dort wimmelt es von Wachtposten. Es ist nicht zufällig einer meiner Urgroßväter inder Stadt?«, fragte sie die Decke. Sie wollte offiziell machen, was ihr Harvey unter der Hand anvertraut hatte.
    »Alle beide!«, fauchte Mutter. Beide gehörten nicht zu ihren liebsten Verwandten. Sie gab Trouble die Schuld daran, dass Kris zur Navy gegangen war. Sie tat dies, obwohl Trouble Kris stets ferngeblieben war, seit er als Präsident des Savannah War College diente   – das Amt, das er

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