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Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Titel: Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Shepherd
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das Essen wie über Turantic. Es war ein guter Planet, um Kinder großzuziehen. Oder zumindest war er das gewesen. Das Gespräch umging alles, was ein Lauscher als Verrat hätte werten können, bis der abschließende Gang aufgetragen war, eine mehrschichtige Kruste, die in Honig ertrank.
    »Warum kümmert es Sie, was uns auf Turantic widerfährt?«, fragte Sorir, begleitet von einem Blick durch die Wimpern, während sie Kris eine Scheibe abschnitt.
    Kris nahm das angebotene Stück entgegen. Als sie mit der Gabel einen Happen abtrennte, glitt diese durch zig Lagen. »Die Menschheit ähnelt dieser Speise. Man kann nicht nur durch eine Lage schneiden. Wird ein Stück abgeschnitten, geht das durch alle Lagen.« Sorir musterte das Gericht und nickte.
    Kris fuhr fort: »Was Ihnen passiert, das blüht auch meinen Leuten auf Wardhaven. Und es könnte vielen weiteren Planeten drohen. Wir können Sie dabei nicht im Stich lassen. Ich dienein der Raumflotte Wardhavens. Eine Frau, die dies ebenfalls tut, wurde gestern Abend zusammengeschlagen. Das wurde ihr angetan, weil sie Wardhaven dient. Jetzt sprechen Reporter davon, Wardhavener hätten Menschen von Turantic angegriffen, oder bieten sonst eine gänzlich andere Version.«
    »Es ist sehr verwirrend«, fand Sorir. »Mir gefällt das nicht.«
    »Und es ist sehr beunruhigend«, ergänzte Abu.
    »Und sollte es mir nicht gelingen herauszufinden, was hier vorgeht, dann kann ich auch nicht daraus schlau werden, was meinem Volk widerfahren wird. Und wenn alles auseinanderfällt, finde ich mich auf einem Schiff und in einer Schlacht wieder, die ich vielleicht gar nicht führen möchte   … und die vielleicht unnötig ist.«
    »Und ich bin womöglich auf einem Schiff, das auf Sie feuert«, sagte Abu. »Sorir, sie riskiert viel. Sollten wir nicht ein wenig riskieren, um ihr zu helfen?«
    »Es sind mein Bruder und seine Söhne«, sagte Sorir und stand von ihrem unverzehrten Nachtisch auf, »die ich bitte, viel zu riskieren. Ich musste erfahren, ob es das wert ist. Kommen Sie, Kris vom mutigen Messer, die Sicherheitskameras am Khan haben einen Taxifahrer und eine als Zimmermädchen gekleidete Frau gezeigt. Sie dürfen das nicht noch einmal zu sehen bekommen. Habe ich das richtig verstanden, dass Sie persönlich dorthin zurückkehren müssen?«
    Im Aufstehen wog Kris ihr persönliches Risiko gegen den Versuch ab, jemandem zu zeigen, wie er Nelly bediente, und warf auch ihre Gefühle darüber in die Waagschale, eine sich so seltsam benehmende Nelly aus den Augen zu lassen. »Ja, ich habe Ausrüstung dabei, die niemand sonst bedienen kann.«
    Du bezeichnest mich als Ausrüstung?
    Ich werde dich dünnhäutig nennen, wenn du nicht aufhörst, dich in meine Gespräche einzumischen.
    »Es wäre jedoch besser, wenn Sie nicht noch einmal vondenselben Überwachungskameras entdeckt werden. Folgen Sie mir.«
    Kris folgte der Frau durch die Küche zu einer Vorratskammer. Sorir holte Hose und Hemd hinter Konservendosen auf einem Regal hervor. »Ziehen Sie das an. Ein Mädchen hat vor dem Khan etwas in die Wege geleitet. Ein Junge wird nicht auffallen.« Sobald die Tür geschlossen war, befreite sich Kris von der Zimmermädchenuniform und verwandelte sich in eine ziemlich große Person in schäbiger Hose und rissigem Baumwollhemd. Als sie fertig war, blickte Sorir wieder herein. »Die Schuhe müssen noch weg, und Sie müssen das Gesicht vom Makeup befreien.« Sie warf Kris ein feuchtes Handtuch zu. Kris rubbelte sich das Gesicht ab, während sie die Füße aus den Schuhen nahm. Sorir setzte ein Paar abgetragene Loafer vor ihr ab, und Kris schob die Füße hinein.
    »Der rechte Fuß tut weh. Da steckt irgendetwas drin.«
    »Gut, dann entlasten Sie den Fuß beim Gehen. Und ziehen Sie die Schultern hoch. Das müsste verhindern, dass Sie von den üblichen Mustererkennungsprogrammen zu schnell identifiziert werden. Aber dieses Gesicht!«
    »Das Makeup ist weg«, sagte Kris.
    »Aber die Nase nicht. Sie ist groß genug, damit Sie als eine von uns durchgehen könnten, aber die Software wird Sie anhand der Nase in drei Scannerdurchgängen identifiziert haben. Hmmm. Wir müssen das ebenso ändern wie Ihre Frisur. Ihnen ist vielleicht aufgefallen, dass wir mehr zum Rabenschwarzen neigen, wie man es bei mir sieht; und, nein, Sie brauchen nicht auszusprechen, wie viele weiße Strähnen meinen jugendlichen Stolz inzwischen trüben.«
    Kris tat es auch nicht. Sorir ging, und Kris tat ein paar Schritte und versuchte

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