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Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Titel: Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Shepherd
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Tanzpartnerin. Nein, es war mehr der Ausdruck, mit der man eine Kobra ins Auge fasste.
    Wonach sehe ich für ihn aus?
    »Verzeihung«, sagte Jack neben ihr. »Wir blockieren den Ausstieg aus dem Wagen, und ich denke, Mr Sandfire wirft Blicke auf uns, als warte er auf Henry, wolle es aber nicht zugeben.«
    Und tatsächlich, Kris’ Hauptkandidat für einen Erzfeind auf diesem Planeten und ein Schwarm Augenschmaus zogen ein Stück weit entfernt ihre Kreise; nicht nahe genug, um Blickkontakt zu erzwingen, aber auch nicht leicht zu übersehen.
    Hank legte beinahe schon die Stirn in Falten, unterdrückte das aber schnell und wandelte seine Miene zu einem Lächeln um, wobei er mit dem Kopf auf Sandfire wies. »Er wird mich die halbe Nacht lang in die Gesellschaft von Leuten zwingen, die hinterher nur sagen möchten, dass sie mir die Hand geschüttelt haben«, erklärte er Kris durch dieses Lächeln hindurch.
    »Ich muss auch noch Leute sprechen«, räumte Kris ein. »Mich überrascht, dass Botschafter Middenmite mich noch nicht am Wickel hat.«
    »Die Pflicht ruft«, sagte Hank, drehte sich zu Kris um, ergriff ihre rechte Hand und beugte sich zum Handkuss vor. Was sein Daumen dabei mit ihrer Handfläche anstellte, reichte, dass jedesMädchen weiche Knie bekam. Reiß dich zusammen, Lieutenant, und denk daran, dass noch Geschäfte auf dich warten!
    »Spare ein paar Tänze für mich auf«, bat Hank und blickte aus der Verbeugung heraus auf, während sein Daumen nach wie vor mit ihrer Hand, ihren Fingern und allem dazwischen spielte.
    »Selbst wenn ich ein paar soziale Aufsteiger umbringen müsste, um die Tänze freizuhalten.«
    »Gut. Sehe dich in etwa einer Stunde«, sagte er und wandte sich ab.
    »Hast du Spaß?«, fragte Jack.
    Kris zuckte die Achseln, was in diesem Kleid genug Flirren erzeugte, um sie zu einem Navigationsrisiko zu machen. »Ein Mädchen hat schließlich das Recht, ein wenig Zeit mit einer womöglich verwandten Seele zu verbringen«, sagte sie. Tommys Tanzkarte war eindeutig komplett von Penny belegt.
    Jack räusperte sich wie eine antike Anstandsdame und sagte: »Ich habe mehrere deiner politischen Bundesgenossen gesichtet. Du möchtest dich vielleicht vorsichtig nach links bewegen.«
    Begleitet von nur einem Klacks Selbstmitleid wandte sich Kris der Pflicht zu. Sie watete durch einen kleinen Sumpf von Begrüßungen, bis sie und Senatorin Krief denselben stillen Wirbel in der Flut gut gekleideter und hinreißender Menschen besetzt hielten. Die Senatorin unterbrach Kris’ Begrüßungen mit geflüsterter Schadenfreude.
    »Der Präsident hat sich selbst ausmanövriert, oder zumindest die Idioten haben es getan, die ihm sagen, wann und wo er eine Party zu geben hat. Als ich Senator Earlic erzählte, was Nara widerfahren ist, brauchte ich nicht mal anzudeuten, dass meine Tochter gezielt ausgesucht worden war, und schon war seine Tochter von der Gästeliste des präsidentialen Grillfestes verschwunden. Earlic ist vielleicht konservativ, aber er ist nicht blind, und das ist nur das jüngste Beispiel für seltsame Fügungen. Dann toppt man das noch mit einem plötzlichen Aufruf an den Kongress, für einen Krieg gegen Hamilton zu votieren, und schon fragen sich eine Menge Leute, ob man uns hier nicht am Nasenring führt.«
    »Denken Sie, dass Sie den Antrag abschmettern können?«, fragte Kris.
    »Er hat nicht die geringste Chance. Ich schätze, dass ihr Fraktionschef heute keine Zählung der verfügbaren Stimmen vorgenommen hat. Schlechter Zug von ihnen, ganz schlechter Zug.«
    »Und die Bilder, die Sie heute erhalten haben?«
    »Ich bin mir nicht ganz sicher, was ich da gesehen habe, aber ich habe mit jemandem gesprochen, der es ist. Er sagt, dass man genug Laserkanonen von Raumflottenformat erkennen kann, um eine Flotte von der doppelten Größe dessen auszustatten, was derzeit auf der Werft über unseren Köpfen nachgerüstet wird. Da fragt man sich doch, warum jemand Geld in so viel mehr Geschütze investiert, als wir brauchen.« Sie schloss mit nachdenklichem Schweigen.
    »Wie groß ist Hamiltons Handelsflotte?«, fragte Kris.
    Soll ich antworten?, fragte Nelly.
    Nein.
    »Ich weiß es nicht genau«, antwortete die Senatorin, »aber wie ich es verstehe, ist sie größer als unsere. Viel größer.« Sie zog beunruhigt die Brauen hoch. »Verdammt viel größer als unsere.«
    »Ich denke, mein Computer weiß das. Nelly, kannst du uns annähernd sagen, welche Tonnage und Größen Hamiltons Flotte

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