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Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Titel: Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Shepherd
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schnappten. Falls sie erneut für einen ihrer besten Freunde die Brautjungfer sein sollte, dann würde sie   … ja, was eigentlich tun?
    Hinter Jack tauchte Hank in ihrem Blickfeld auf. Als er sie entdeckte, breitete sich ein Lächeln in seinem Gesicht aus, das so ziemlich seinen ganzen Körper erfasste. Er winkte. Krisschnaubte, bemühte sich, all die gemischten Gefühle zu verbannen, zeigte ein eigenes Lächeln und winkte zurück. Jack zwang sich zu einem Lächeln, während er sich umdrehte und sich die beiden Sicherheitsteams einander vorsichtig näherten, während der jeweilige Schutzbefohlene in die Arme des anderen strebte.
    Kris, wir haben ein Problem, meldete Nelly.
    »Hank, du hast aber früh wieder Zeit.«
    »Hab Caley erklärt, er solle lieber seine Kumpane herumschubsen. Ich habe eine Tanzkarte zu füllen.«
    Was meinst du mit Problem?
    Im turantischen Kapitol brennt es.
    Im turantischen Kapitol?
    Das Kapitol beherbergt die Legislative. Das Gebäude brennt.
    Hank wirkte zwei Sekunden lang abgelenkt, nachdem Kris nicht mehr in seine Augen blickte, sondern ins Leere, und die Arme beider fielen seitlich herab.
    »Klingt nach einem geringfügigen Problem«, sagte Hank, aber der Tonfall ging mit dieser Einschätzung nicht einher.
    »Sie haben   – oder hatten   – für morgen eine Abstimmung über eine Kriegserklärung an Hamilton angesetzt. Ich hoffe, dass es nicht schlimm brennt«, sagte Kris, hörte aber aus dem eigenen Tonfall die Zweifel heraus.
    »Nach den Meldungen, die ich erhalte, steht das ganze Gebäude in Flammen«, sagte Hank.
    Klaggath gab einem seiner Agenten einen Wink, der vortrat und die Hand ausstreckte, die Handfläche nach oben. Eine Heliographie des Kapitols tauchte vor ihnen auf, aber die Kuppel und die beiden Flügel waren vollständig von lodernden Flammen eingehüllt.
    »Das Bauwerk besteht aus Stein«, sagte Kris. »Es kann doch gar nicht dermaßen brennen, oder?« Sie sah sich um.
    Ein Agent aus Hanks Team antwortete ihr. »Es liegen Meldungen über Kommunikationsanlagen und über Chemikalien vor. Nicht alle sind in den Unterlagen über dort gelagerte Sachen aufgeführt. Es soll auch mehr Papier dort geben, als irgendjemand erwarten würde. Trotz all dem breitet sich der Brand wirklich schnell, viel zu schnell aus.«
    Hank schüttelte den Kopf. »Mein Vater würde sagen: ›Etwas ist faul im Staate Dänemark.‹«
    Kris befahl ihren Eingeweiden einen Lastwechsel, obwohl sie lauthals schrien. »Man tanzt nicht, während Rom brennt. Schlechte Publicity hat das jemand genannt, wie ich mich entsinne. Möchtest du einen Gutschein für diese Tänze?«
    »Ich sehe, dass Caley auf mich zukommt. Ich habe den Eindruck, dass du ihn nicht besonders leiden kannst.«
    »Er steht weit unten auf der Liste der Menschen, deren Gesellschaft ich mag«, pflichtete ihm Kris bei.
    »Na ja, dann gehe ich in die eine Richtung und du in die andere, und vielleicht finden wir uns eines Tages ganz unter uns an einem stillen Ort wieder, wo nichts zu tun ist.«
    »Klingt nach einem Traum, den ich habe«, sagte Kris, aber Jack deutete in diesem Augenblick über ihre Schulter hinweg. Senatorin Krief näherte sich Kris in Begleitung von drei oder vier weiteren wichtig aussehenden Personen. »Ich sehe dich wieder, wenn ich kann!«, rief sie noch ohne zurückzublicken über die Schulter.
    Diesen Blick zurück gönnte sich Kris dann aber doch, als sich die Senatorin eine Sekunde Zeit nahm, um die Distanz zwischen ihrer Gruppe und der Sandfires abzuschätzen. Calvin hielt Hanks Ellbogen in eisernem Griff und schubste ihn schnell weiter. Kris und Hank blickten sich kurz mit hochgezogenen Brauen an, ehe sie sich auf das konzentrierten, was den Menschen ihrer Umgebung wichtig war.
    »Wir haben Probleme«, erklärte die Senatorin, packte Kris am Ellbogen und lenkte sie zu den Senatoren Showkowski und LaCross hinüber. Der lange LaCross trug einen hellgrünenSmoking. Die große Senatorin fiel sofort auf in ihrem hellblauen Kostüm, mit einer orangenen Bluse und einem bunten Halstuch als Gegengewicht.
    »Sie haben Kui und Earlic verhaftet«, sprudelte Showkowski hervor.
    »Das können sie nicht«, wandte LaCross ein. »Wir genießen als Angehörige der Legislative Immunität.«
    Vater ertrug teilweise ganz schön schäbige Eskapaden von Mitgliedern der eigenen Partei und der Opposition. Kris hatte ihn schon ertappt, wie er vor sich hinknurrte, er schlucke das lieber, als einen Präzedenzfall zu schaffen und einen

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