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Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Titel: Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Shepherd
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Offiziersschule waffenlosen Nahkampf gelehrte hatte, hatte nichts mit der Vorstellung eines »fairen Kampfes« am Hut gehabt und hart daran gearbeitet, den Schülern diesbezügliche Regeln auszutreiben. Kris hattevor ihrer Ausbildung noch nie zu kämpfen gehabt und somit auch nie gesagt bekommen, dass manches nicht erlaubt war: Sie eignete sich schmutzige Kampftechniken an, wie ein Säugling Milch saugte.
    Die drei Männer hatten nicht mit einem Angriff ihrer Beute gerechnet. Kris wehrte einen schwachen Knüppelhieb ab und attackierte schnurstracks die Leiste des Mannes. Während er sich zusammenrollte, entriss sie ihm seinen Knüppel und schwang ihn gegen seine Niere. Als er zu Boden ging, wandte sich Kris um und wollte Jack helfen, aber seine beiden Gegner schlugen in getrennten Pfützen um sich.
    Spöttische Rufe zogen ihre Aufmerksamkeit wieder auf Tom. Jack lief Kris im schnellen Trab voraus. Die Mädchen hatten hinter einer Ecke Zuflucht gesucht und standen mit dem Rücken zur Wand. Jack und Kris attackierten die Schläger auf der rechten Seite, ehe diese überhaupt ahnten, dass sie angegriffen wurden. Zwei gingen zu Boden, aber die Menge war inzwischen gewachsen. Sechs oder sieben Typen traten und schlugen nach Abby, Penny und Tom. Kris hieb mit dem Knüppel auf einen Schädel, wirbelte gleich weiter im Kreis und trat nach einem Burschen, der auf sie losging. Sie führte die Drehung weiter und rettete so ihr Leben.
    Die Frau trug Rot. Rote glänzende Stiefel mit spitzen Absätzen, rote Leggings und ein rotes, figurbetontes Mieder mit langen Ärmeln. Eine rote Kapuze hing tief in ihr Gesicht und bildete eine Halbmaske. Nur der Mund blieb unbedeckt, so dass Kris die höhnisch verzogenen Lippen sehen konnte. Mit rotem Handschuh hielt sie den Griff eines Messers, das im Licht der versagenden Straßenlampe schimmerte. Mit diesem Messer hatte sie auf Tommy gezielt, aber Kris’ Drehung führte sie dicht genug heran, um es abzuwehren   – oder den Stoß der Klinge selbst einzufangen.
    Die Frau attackierte Kris und erwischte sie am rechten Arm,und aus dem höhnischen Grinsen wurde ein Ruf der Schadenfreude.
    Kris spürte den Stoß zwar, aber der Spider-Silk-Stoff wehrte die Schneide ab. Kris schloss ihre Drehung ab und schlug mit dem Knüppel nach dem Bauch der Frau. Die beschwerte Schlagwaffe hämmerte der Roten den Atem aus dem Leib und trieb sie zurück. Abby, die gerade nicht anderweitig beschäftigt war, rammte ihr den Ellbogen in die Kehle und schickte sie damit endgültig zu Boden.
    Kris drehte sich um und hielt nach einem weiteren Ziel Ausschau. Die wenigen Männer, die noch auf den Beinen waren, ergriffen gerade die Flucht. Bei den meisten der am Boden liegenden Angreifer handelte es sich um schmutzigen, zerlumpten Müll. Einzig die Frau bildete eine Ausnahme.
    Kris kniete neben der roten Gefangenen nieder und versuchte, sie mit Ohrfeigen zu wecken. »Was geht hier vor?«, wollte sie wissen, zog die Kapuze zurück und legte damit rabenschwarze Haare frei.
    Die Frau kam erschrocken zu sich; ihre Augen huschten umher und nahmen die Spuren des gescheiterten Angriffs auf. »Du hast wieder mal gewonnen, Longknife. Aber aus dieser Falle entkommst du nicht mehr!«, knurrte sie und klappte den Mund fest zu.
    »Hindere sie daran!«, verlangte Abby, aber die Gefangene verdrehte schon die Augen. Die Kammerdienerin öffnete ihr behutsam den Mund. »Japp, sie hat einen falschen Zahn zerbissen. Gift.«
    Kris starrte auf die noch zitternde Gestalt. Die Frau hatte Kris gekannt. Hatte Kris gekannt und mit dem letzten Atemzug das Versprechen gefaucht, dass Kris in der Falle saß. »Gehen wir weiter«, sagte diese und blickte sich auf den jetzt unbelebten Straßen um.
    Sie schleppten Tom einen weiteren Häuserblock entlang. Krisentdeckte ein Taxi in einer Querstraße und hätte es beinahe gerufen. Einen halben Block weiter holte das Taxi zu ihnen auf. Derselbe Fahrer wie zuvor. »Haben Sie noch viel weiter zu gehen?«, fragte er.
    Abby blickte Kris an und deutete mit dem Kopf auf Tommy. Seine Schritte wurden unsicherer, und er fröstelte inzwischen. Kris sah sich rasch um. Gruppen von Männern formierten sich wieder. »Überprüfe ihn«, sagte sie.
    »Was machense in einer solchen Gegend?«, fragte Abby.
    Nelly, erzähle mir, was du über diesen Fahrer findest!
    »Ich hatte diesen Fahrgast für ein Hotel hier«, sagte der olivhäutige Mann und deutete auf die Tark’el-Wohnanlage. »Wenn ich zurück eine Leerfahrt habe,

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