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Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Titel: Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Shepherd
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herausgibt, solange die Regierung nicht einwilligt, fünftausend Dollar zu zahlen. Wardhavendollar, und zwar pro Spritze.«
    »Ja«, sagte Kris, »das gehört zu Opa Als Steuertricks. Er legt zunächst diesen Preis für den Impfstoff fest, spendet ihn dann aber immer, um das Geld von der Steuer abschreiben zu können.«
    »Niemand hat diesmal eine Spende erwähnt«, warf der Ehemann ein. »Vielleicht liegt es am Ausfall der Kommunikation und all dem.«
    »Die Spende ist das übliche Verfahren!«, blaffte Kris. »Nelly, verbinde mich mit dem Nuu-Pharmalieferanten auf dem Planeten.«
    »Ich habe die Nummer angerufen, sobald er zum ersten Malzur Sprache kam«, sagte ihr Computer und schien recht stolz auf sich selbst, weil er der Meisterin einen Schritt voraus gewesen war. »Niemand meldet sich.«
    »Mich interessiert nicht, ob jemand den Anruf annimmt, Nelly«, wandte Kris ein und wusste dabei ganz genau, dass ihr Lächeln derzeit nicht mehr freundlich wirkte. »Schalte das Telefon ein und drehe die Lautstärke hoch«, befahl sie und hoffte, dass sie mit diesem Eingriff in die Privatsphäre nicht allzu viele turantische Gesetze in Gegenwart eines amtierenden Mitglieds der Legislative brach. Die Senatorin lächelte.
    »Erledigt, Ma’am«, meldete Nelly.
    »Hier spricht Kris Longknife, eine der führenden Anteilseignerinnen von Nuu Enterprises. Mit wem spreche ich?«
    Der Manager heißt Harold Winford, warf Nelly ein.
    Danke, Nelly, aber ich möchte, dass er es mir selbst sagt.
    »Mit mir«, antwortete eine verschlafene Stimme. »Harry Winford. Wer, sagten Sie, sind Sie noch gleich?«
    »Ich bin Kris Longknife, und ich kann meinen Computer anweisen, Ihnen ganz genau zu sagen, wie hoch mein Anteil an Nuu Enterprises ist, wenn mir das dabei hilft, dass Sie mir zuhören.«
    »Nein, ich erinnere mich. Sie sind diese Prinzessin Longknife. Ich habe gehört, Sie besuchten heute Abend einen Ball oder so etwas.«
    »Ich bin auf dem Ball; wenn es Ihnen hilft, kann ich die Lautstärke erhöhen, damit Sie die Musik hören.«
    »Nein, nein, das ist nicht nötig.«
    »Nun, Harry, der Gesellschaftsklatsch hat sich mal dem einen, mal dem anderen Thema zugewandt, und was passiert? Da wird erwähnt, auf Turantic verfügte jemand über Opa Als Ebola-Impfstoff und gäbe ihn nicht heraus.«
    »Ich kann ihn nicht herausgeben.«
    »Harry, wir berechnen niemandem fünftausend für eine Impfung. Wir spenden das Geld und streichen die Steuerersparnis ein.«
    »Ich weiß, Ma’am. Ich habe die Unternehmensrichtlinien gelesen.«
    »Also warum findet man dann nicht in allen Medien die Meldungen, wie Nuu Enterprises das Zeug hergibt?«
    »Weil es gar nicht da ist.«
    »Was?« Die Senatorin und ihr Mann hatten das Gespräch verfolgt. Mel schien die Vorstellung zu genießen, wie ein anderer Manager bei Anruf seines Bosses der Sache einfach nicht gewachsen war. Die Senatorin nickte zum Knistern politischer Macht. Jetzt runzelten beide verwirrt die Stirn, was in etwa auch für Kris galt.
    »Ma’am, mein Computer hat mich heute Morgen darüber informiert, dass ich einhunderttausend Ampullen Impfstoff hätte, ausreichend für vielleicht fünf Millionen Impfungen. Ich habe nach den Ampullen gesehen und fand nur ein großes klaffendes Loch auf den Regalen. Keine einzige Flasche. Nichts.«
    »Wann hatten Sie zuletzt nachgesehen?«
    »Die letzte volle Inventur liegt vier Monate zurück.«
    »Haben Sie die Polizei informiert?«, fragte Kris und blickte sich nach Inspector Klaggath um. Er sprach gerade in sein Armbandmodul.
    »Ich habe es gemeldet. Drei Cops tauchten auf, spulten ihre Routine ab und gaben mir allerlei, was ich unterschreiben sollte. Ich habe auch die Medien informiert, aber einfach jeder, dem ich erzähle, dass man mich ausgeraubt hat, sieht mich nur an und fragt, wie viel.«
    Kris seufzte; sie selbst war nicht allzu sicher, ob sie diese Geschichte glaubte. »Entschuldigen Sie die Störung, Harry; Sie können sich wieder schlafen legen.«
    »Ja klar, als ob ich jetzt noch könnte!«
    Kris wandte sich zur Senatorin um. Es hatte ihr ein rauschhaftes Gefühl von Macht vermittelt, die Wundertäterin zu spielen. Bis sie glattweg über die Klippe gelaufen war. Sie zuckte die Achseln, eine interessante Aktion in dem Outfit, das sie trug. »Jetzt wissen Sie genauso viel wie ich.«
    »Aber wer hat ihn gestohlen?«, fragte Mel.
    »Inspector Klaggath?«, fragte Kris.
    »Verzeihen Sie, Ma’am«, sagte dieser und kam näher. »Das fällt nicht unter meine

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