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Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Titel: Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Shepherd
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Gesundheitszeugnis haben, habe ich allen Schiffsverkehr untersagt. Wenn ein Schiff auch nur hochgefahren wird, wird eine Menge Wachleute dem Grund dafür nachgehen. Sollte eines tatsächlich starten, dann hat jeder Stationskanonier den Befehl, es abzuschießen, ehe es einen Sprungpunkt erreicht. Ich nehme meine Verantwortung dem Rest der Menschheit gegenüber sehr ernst«, sagte er und legte eine Hand auf die Weste seines Smokings.
    Zeit für einen Themenwechsel. »Man hat mir berichtet, dass bald Wahlen anstehen.« Kris lächelte.
    »Jawohl, in einem Monat und sechsundzwanzig Tagen. Aber wer zählt das schon?« Er schmunzelte. »Wahrscheinlich ist es die wichtigste Wahl seit der Landung des ersten Schiffs auf Turantic. Die Lage hat sich verändert. Die Menschheit muss sich mit ihr ändern, und das tun wir hier auch«, sagte er und legte mit etwas los, was viel zu sehr nach Wahlkampf klang. Ehe Kris ihm jedoch Einhalt gebieten konnte, nahm er sich selbst wieder zurück. »Ich werde später heute Abend auf einem Dinner für 250.000 Dollar pro Teller reden. Sie kommen doch auch, oder?«
    »Mein Terminkalender für heute Abend bietet noch erstaunlich viel Platz«, erklärte ihm Kris.
    »Ich werde nach Ihnen Ausschau halten«, sagte der Präsident und schien bereit weiterzuziehen. Allerdings war ein junger Mann an ihn herangetreten und flüsterte ihm etwas zu. »Tatsächlich?«, fragte der Präsident, und der junge Mann deutete auf Kris’ Taille. Einen Augenblick lang schien der Präsident Kris tatsächlich wahrzunehmen und blähte ein wenig die Nasenflügel angesichts dessen, was er da sah. »Man erklärt mir gerade, dass Sie da den Orden des Verwundeten Löwen tragen. Eine Auszeichnung, die von der Erde ausgegeben wird, Mädchen.«
    »Ja, Herr Präsident.« Hier kam etwas, woran Kris ihren Spaß haben konnte.
    »Meistens wird er nur posthum verliehen.«
    »Wie Sie sehen, bin ich sehr lebendig.«
    »Ich habe mehrere unterschiedliche Berichte über das gehört, was sich vor einigen Monaten im Paris-System zwischen der Schlachtflotte der Erde und der Wardhavenflotte abgespielt hat.«
    »Ich war selbst dort«, erklärte Kris stolz, »und ich habe auch einiges an unterschiedlichen Geschichten über die dortigen Ereignisse gehört.« Und Sie werden meine Geschichte nicht aus meinem Mund hören, Herr Präsident!
    »Sehr verwirrende Lage«, brummte der Präsident und warf einen Blick über die Schulter auf seinen Ratgeber. »Sehr verwirrend.«
    »Ich bin sicher, dass Sie die alte Geschichte vom Nebel des Krieges kennen, Herr Präsident«, sagte Kris, die zu stolz auf sich selbst war, um das Thema fallen zu lassen, ihre Worte aber mit Bedacht wählte. »Je weiter vorn man marschiert, desto dichter wird der Nebel, Sir, und im Paris-System war ich etwa so weit an der Spitze, wie man nur sein kann.«
    Tommy hatte sich das Ganze bislang schweigend angehört, beugte sich jetzt aber zu Kris vor und murmelte ihr ins Ohr: »Ohne dass einem dabei von hinten ein Tritt verpasst wird.«
    Der Präsident hatte Toms Worte anscheinend nicht gehört. Er schüttelte den Kopf und wiederholte ein weiteres Mal: »Sehr verwirrend.« Er ging weiter, um noch mehr Hände zu schütteln und noch mehr Spenden zu kassieren. Kris hielt ihren Botschafter jedoch am Ellbogen fest.
    »Sir, ich habe ein Problem. Hauptberuflich diene ich in der Navy. Ich habe schon die Hälfte eines einwöchigen Urlaubs hinter mir, und da ich noch nicht auf dem Rückweg bin, sieht es danach aus, als würde ich meinen Urlaub nicht nur überziehen, sondern noch nicht mal melden können, in welcher Lage ich bin. Haben Sie einen Militärattaché, bei dem ich mich zumindest melden könnte?«
    »Ich weiß nicht, Eure Hoheit. Ich vermute, dass zu meinen Mitarbeitern auch ein paar Uniformträger gehören.« Penny räusperte sich an Kris’ Seite. Der Botschafter sah sie an, als nähme er sie heute Abend zum ersten Mal wahr. »Ah ja, ich kenne Sie. Sie arbeiten für mich, nicht wahr?«
    »Für Militärischen Austausch und Beschaffung, Sir.«
    »Nun, Sie kümmern sich um sie, nicht wahr? Versuchen Sie zu verhindern, dass sie in Schwierigkeiten gerät. Ich habe schon Geschichten von der Göre des Premierministers gehört. Denken Sie nicht, dass ich das nicht hätte, junge Frau!«, schloss der Botschafter und milderte seine Worte mit einem großväterlichen Grinsen.
    Wenn er mich unterm Kinn krault, trete ich ihm in die Leiste, versprach sich Kris, aber er drehte sich um, folgte dem

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