Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Titel: Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Shepherd
Vom Netzwerk:
Mann in nüchternem Schwarz. Schwarze Krawatte, schwarzes Hemd, schwarzer Frack, schwarze Hose. Nur Taille und Hals wiesen goldenen Glanz auf, erzeugt von einem Kummerbund und einem Amtssiegel, das eines königlichen Kammerherrn alter Zeit würdig gewesen wäre.
    Kris zog Tommy dort hinüber und näherte sich auf diese Weise dem dunklen Mann wie ein lächelnder Matador dem gefährlichsten gehörnten Bullen in der Geschichte des inzwischen verbotenen Stierkampfes.
    »Interessante Schmuckwahl«, sagte Kris, als sie vor ihrem Gastgeber stehen blieb.
    Scheinbar bislang zu sehr ins Geplauder mit seinem Harem vertieft, um sie zu bemerken, drehte er sich bei ihren Worten um. Vielleicht hätte er sich gar wieder abgewandt und sie auch weiterhin ignoriert, aber er blinzelte, als sein Blick über Kris’ eigenen Schmuck wanderte. Vielleicht lief der Hauch einer finsteren Miene über sein Gesicht; wenn dem so war, war der aber innerhalb eines Augenblicks wieder verschwunden. »Das Gleiche könnte ich über Sie sagen«, wandte er sich leise an sie.
    »Meinen musste ich verdienen«, sagte Kris und betastete die Medaille am Ordensband.
    Er fuhr mit der Hand gemächlich über seinen goldenen Brustpanzer. »Das hier ist eine Lappalie. Man hat mir erzählt, dies hier sei von historischer Bedeutung. Mir gefällt nur, wie es die Mädchen beeindruckt«, sagte er und tätschelte einem Stück aus seiner Sammlung das entblößte Hinterteil. Kris blinzelte nicht, hielt aber mit den Augen seinen Blick gebannt. Ihr entging der Hauch von Unruhe, der hinter ihm bei zweien seiner Frauen entstand, nicht. Eine starrte Tom an und wies dann ihre Kolleginnen durch leichte Augenbewegungen und kurzes Nicken auf ihn hin. Sehr interessant!
    Sandfire befreite sich von ihrem Blick und deutete bescheiden auf die Umgebung. »Gestatten Sie mir, Sie mit dem vertraut zu machen, was manche meinen Vergnügungsbau nennen.« Sandfire trat vor und hielt Kris den Arm hin. Mit einer leichten Verbeugung vor Kris wich Tom zurück und gesellte sich zu Penny und Jack. Die beiden Gefolgschaften bildeten nun Halbkreise rings um das jeweilige Zentralgestirn, sodass Kris ihre Sicherheitstruppe zur Rechten hatte und Sandfire die Schar seiner Lieben zur Linken.
    Jetzt gestattete sich Kris, mit dem Blick über die sternengesprenkelte Wand zu schweifen und zu staunen. »Es ist gewiss ein herrlicher Bau.«
    »Ja, aber wie so oft im Leben kommt es darauf an, womit man ihn füllt. Ich habe mich so gefreut, zu erfahren, dass Sie in der Stadt waren und, wenn ich so sagen darf, am Flughafen gestrandet. Ich behalte jedoch das Vergnügen, das diese Einrichtung bietet, nicht Leuten wie unseresgleichen vor«, erklärte Sandfire und führte Kris in einem Kreis über den Bahnsteig. »Was würde aus den Randwelten, wenn eine solche Aussicht allein der Elite vorbehalten bliebe?«
    Sandfire unterbrach seinen Monolog nicht lange genug, damit Kris die Menschen von Katyville hätte erwähnen können. »Wir haben hier Restaurants mit einem Angebot an Speisen,das aus allen Winkeln des von Menschen besiedelten Weltraums stammt.« Die mittlere Treppe führte die Gäste auf eine Art Marktplatz voller Straßencafés, Händler mit Schubwagen und kleiner Nischen. Die rechte Treppe führte zu einem tanzenden Springbrunnen, umgeben von eigenen Kaufleuten und Restaurants. »Das Wasser dient nicht nur der Show. Wir haben hier eine Arena für alle möglichen Wassersportarten und Vergnügungen.« Er deutete nach oben. »Wir verfügen hier über die beste Schalldämpfungstechnik, sodass Gäste, die sich des einen Angebots erfreuen, den anderen nicht zur Last fallen.«
    Am Fuß der linken Treppe erreichte man einen Garten voller Blumenbeete, Hecken und kleiner Tische. Weit über ihr erblickte Kris zig Tanzpaare, die zu so etwas wie einem althergebrachten Walzer wirbelten, aber sie hörte nichts.
    Hinter Kris öffnete sich ein Stationswagen, begleitet von vergnügtem Quietschen. Kinder zwischen vier und vielleicht zwölf liefen unter den wachsamen Augen ihrer Eltern oder steif gekleideter Kindermädchen aus dem Fahrstuhlwagen. Sie stürmten die erste Treppe hinab, ohne auf die ihnen nachhallenden Rufe wie Nicht rennen!, Haltet euch am Geländer fest! und Halte die Hand deiner Schwester! zu achten.
    Sandfire blickte die Kinder lächelnd an. Dieses Lächeln erinnerte eher an den Ausdruck einer Schlange, die einen Vogel betrachtete, ehe sie zuschnappte. »Die Randwelten sind jung und im Wachstum begriffen. Wie

Weitere Kostenlose Bücher