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Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Titel: Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Shepherd
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erschossen und sie nicht gut erkennen können.«
    »Ich denke, er hat diesen Auftrag indirekt vergeben und dabei zahlreiche Sicherungsinstanzen eingebaut.«
    »Ich finde es trotzdem merkwürdig, dass sie nicht hinter mir her waren. Warum ein kleines Mädchen aufs Korn nehmen? Nein, warum die Tochter einer Senatorin?« Auf dem Weg nach oben entdeckte sie Klaggath, Penny und Tom, die in etwas, das man als Pausenraum mittschiffs betrachten konnte, um einen Tisch saßen.
    »Die Geschichte kennt Zeiten«, sagte Penny, »in denen Entführungen einfach Bestandteil des politischen Gebens und Nehmens waren.«
    »Nicht in jüngerer Zeit«, wandte Klaggath im Aufstehen ein.
    »Die Unity ist so vorgegangen, als sie gerade ihren Anfang nahm«, sagte Kris.
    »Die Unity wandte Mord, Erpressung und eine Menge Scheußlichkeiten an, die in politischen Kreisen nicht mehr für akzeptabel gehalten werden«, erklärte Klaggath gedehnt.
    »Aber wir leben in einer Zeit der Veränderungen«, sagte Kris und bemühte sich um ein munteres Lächeln. »Wo sind die Kriefs?«
    »Achtern. Nara schläft«, antwortete der Inspector.
    »Wo sind wir?«
    »Wir haben uns nicht bewegt. Möchten Sie sich mal das Segelboot ansehen?«
    »Sie haben es geborgen?«
    »Zusammen mit den zwei Leichen. Sind Sie bereit, sie zu identifizieren?«
    Kris holte tief Luft. »Nichts geht über sofort.«
    Der Cop führte sie an Deck, gefolgt von Jack und den anderen. Die Barkasse schaukelte an ihrem Anker. In der Ferne verrieten Silhouetten vor einer tief stehenden Sonne und grauen Wolken, dass das große Rennen des Tages noch lief. Rennstrecke und Partyflotte hatten sich verlagert und die Barkasse nahezu allein zurückgelassen. Zwei Helikopter kreisten nach wie vor am Himmel, einer mit Presse beschriftet, der andere mit Polizei. Ein Kajütboot voller Fotografen war hundert Meter weit zurückgewichen, aber nicht weiter. Als Kris an Deck kam, regten sich die Fotocrews, aber im Polizeigrau war sie dann doch nicht von Interesse für sie. Es war nett, ignoriert zu werden.
    Längsseits hatte ein Lastkahn festgemacht. Er war ein bisschen länger als die Barkasse, viel breiter und eckig, und einekleine Deckskabine achtern durchbrach die flachen Linien. Nur der Rost störte die massive Schwärze des Anstrichs; perfekt für Leichentransporte. Wie ein gestrandeter Delfin lag das Segelboot auf der Seite und wandte Kris den Kiel zu. Der Mast, jetzt von seinen Segeln befreit, hing über die Bordwand hinaus.
    »Wir haben ein keilförmiges Luftkissen am Kiel entdeckt«, erklärte Klaggath. »Das würde erklären, warum das Boot plötzlich gekentert ist.«
    »Nara ist eine zu gute Seglerin, um so zu verlieren.« Kris nickte.
    »Das Kissen ist biologisch abbaubar. Hätten wir für die Suche eine Stunde länger gebraucht, hätte es sich im See aufgelöst gehabt.«
    »Und wenn Sie nach Nara gesucht hätten«, sagte Kris, wobei ihr Blick über die windgetriebenen Dünungen schweifte, »wer hätte sich dann um das Boot gekümmert?«
    »Genau.«
    Kris entdeckte einen Unterwassertransporter für zwei Personen, der neben der Deckskajüte ruhte; zwei mit Segeltuch abgedeckte Gestalten lagen auf der anderen Seite der Kajüte. »Sind das meine Freunde?« Sie deutete mit einer Bewegung ihres Kopfes darauf.
    »Sie können sie morgen anhand von Fotos identifizieren, wenn Sie möchten«, bot ihr der Cop an.
    »Machen wir es jetzt.« Kris sah sich um und betrachtete dabei den Heli und das Boot von der Presse. »Es sei denn, Sie möchten, dass ich dabei nicht gesehen werde.«
    Klaggath folgte ihrem Blick. »Ich denke, damit können wir umgehen.«
    Sie betrachteten das Segelboot noch eine Weile länger, bis das Presseboot auf seiner Kreisbahn auf der anderen Seite der Barkasse war. Dann gingen sie lässig nach achtern zu den beiden Gestalten. Jack, Penny und Tom versperrten den Blick aus demHubschrauber auf Kris, während sich Klaggath bückte und das Segeltuch von einer Leiche zurückklappte.
    Der Mann zeigte noch im Tode Überraschung. Darüber, dass der Tod ihn gefunden oder dass Kris ihm diesen gebracht hatte? Darauf gab es keine Antwort. »Ich habe ihm das Messer in den Rücken gerammt.«
    »Sehr virtuos«, sagte Klaggath. »Ich bin noch nicht vielen begegnet, die einem Mann das Messer genau in die Niere hätten stoßen können.«
    »Der Gunny hat uns beigebracht, dass ein Messer in die Niere der schnellste Weg ist, jemanden zu töten. Ich schätze, er hatte Recht. Tut mir leid, dass ich dein Messer

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