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Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition)

Titel: Kris Longknife: Unter Quarantäne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Shepherd
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ist hochgestiegen, als hätte sich etwas darunter geklemmt. Eine Art Schwimmer.«
    »Wir sehen uns das bereits an.«
    »Davon abgesehen war es ein prima Tag, um auf dem See zu sein«, sagte Kris. »Tom, hast du noch mehr von dieser tollen heißen Schokolade?«
    Er füllte ihre Tasse wieder auf. Kris gähnte. »Grundgütiger, bin ich müde!«
    »Kein Wunder«, fand Klaggath. »Sie haben sich ja auch verausgabt.«
    Kris schüttelte den Kopf. »Ich war richtig überdreht, nachdem wir dieses entführte Mädchen damals auf Harmony gerettet hatten. Was für ein Rausch! An jenem Tag auf Olympia war ich erledigt, aber ich hatte auch zwei Gefechte erlebt. Trotzdemkonnte ich nicht schlafen. Der ganze Tag lief immer wieder in meinem Kopf ab.« Sie gähnte erneut.
    »Man erlebt das jedes Mal anders«, sagte Klaggath, besorgte eine trockene Decke und lotste Kris zu einem Bett an der Bootswand. »Schlimmer noch ist, dass es Routine wird, wenn man es oft genug tut. An dem Punkt hat man ein Problem.«
    Kris ließ sich aufs Bett nötigen. Sie tauschte die nasse Decke gegen die trockene aus, packte die Tasse und legte sich hin. »Ich ruhe mich nur ein paar Minuten lang aus, bis Sie herausgefunden haben, was hier los war«, sagte sie.
    »Ich denke, wir können für eine solch kurze Zeit alles unter Kontrolle halten«, sagte Klaggath und drängte die anderen aus der Kabine. Jack traf Anstalten zu bleiben, aber der Inspector stieß dem Agenten einen Ellbogen in die Rippen, während er mit der anderen Hand das Licht ausschaltete.
    »Ich sollte aus den nassen Sachen rauskommen«, sagte Kris, während sich ihr Kopf ins Kissen grub. Ein kurzer Überblick zeigte ihr, dass das Herz bereits auf Schlafniveau abbremste. Kris’ letzter Gedanke galt dem Umstand, dass sie sich ganz normal fühlte. Ich sollte mich nicht so fühlen.

12
    K ris kam langsam zu sich. Ihr Herz klopfte heftig, während sie durch einen Sumpf rannte. Nein, von Stern zu Stern sprang. Ein Mädchen, nein, ihr Bruder Eddy klammerte sich mit knapper Not an ihre Schultern. Sie rannte in Zeitlupe durch Wasser und Schlamm, verfolgt von einem heulenden Mob aus Geistern oder Schwänen oder Männern in Taucheranzügen. Dann verwandelte sich Eddy in   … etwas. Sie setzte sich erschrocken auf.
    »Alles in Ordnung mit dir?«, fragte Jack. Er stand am Lichtschalter, so weit von ihr entfernt, wie es die kleine Kabine möglich machte. »Du hast im Schlaf gestöhnt. Sogar ein bisschen geschrien.«
    »Ich hasse Entführer«, sagte Kris und beließ es dabei.
    »Bereit, an Deck zu kommen? Das Segelboot ist geborgen worden.«
    »Wurden die Taucher gefunden?«, fragte Kris und verzog das Gesicht, während sie sich in den nach wie vor nassen und jetzt sehr kalten Shorts aufrichtete.
    »Ja.«
    »Ich schätze, ich muss die Leichen identifizieren. Habt ihr irgendwas zum Anziehen für mich? Meine Sachen sind irgendwie nass.«
    Jack warf ihr einen grauen Trainingsanzug zu. »Mit Grüßen der Polizei von Heidelburg.« Kris schüttelte ein graues Sweatshirt aus, das deutlich erkennbar als Eigentum des HPD markiert war. »Klaggath sagt, du hättest dir die Montur verdient. Sein Job ist viel leichter geworden, seit du dabei bist.«
    »Der erste Sicherheitsmensch, der mir so was sagt.«
    »Ich habe ihm gesagt, dass er es sich vielleicht noch anders überlegt, wenn du länger bleibst.«
    »Schäm dich, mich so zu verraten. Das sind Staatsgeheimnisse von Wardhaven«, sagte Kris und stand auf.
    »Ich warte draußen.«
    »Bitte dreh dich einfach nur um. Ich wusste gar nicht, wie einsam man in tiefem Wasser ist.«
    »Du warst unterwegs in noch tieferes Wasser, um jemanden zu erreichen«, sagte Jack und kehrte ihr den Rücken zu. »Das ist ein einsames Geschäft.«
    »Sah zu der Zeit gar nicht danach aus«, fand Kris und zog sich das Top über.
    »Wir tun ›zu der Zeit‹, was wir tun müssen. Erst später überlegen wir uns, wie wir damit leben. Falls wir es überleben.«
    »Ich habe überlebt, und zwei Entführer«, sagte Kris und rückte sich die Hose zurecht. BH und Slip waren noch nass, aber es musste auch so gehen. »Du kannst dich wieder umdrehen.«
    »Ein junges Mädchen ist wieder bei den Eltern. Du bist in Gesellschaft deiner Freunde, und zwei von Sandfires Meuchelmördern liegen im Leichenschauhaus«, erklärte Jack die Endgültigkeit der Dinge. »Kein schlechtes Tagewerk.«
    »Sind es Sandfires Leute? Normalerweise benutzt er gut aussehende Frauen. Ich habe einen Mann erstochen und eine Frau

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