Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Krishna-Zyklus 10 - Die Kontinente-Macher

Titel: Krishna-Zyklus 10 - Die Kontinente-Macher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
Vom Netzwerk:
einem Strand. Zwei davon waren Männer, die beide von der Natur in punkto Brustbehaarung sehr stiefmütterlich behandelt worden waren, der dritte war eine rassige Sie mit atemberaubenden Kurven und allen sonstigen Attributen männerbetörender Weiblichkeit. Während der eine der beiden Männer, auf dessen stolzgeschwellter Brust eine von Mr. Aurelios ROYAL BRUSTPERÜCKEN prangte, die gesamte Aufmerksamkeit der kurvenreichen Dame auf sich zog, schlich der andere, dem es sowohl an natürlichem als auch an künstlichem Brustpelz gebrach, dumpf resignierend davon.
    Dies war offenbar Mr. Aurelios Sommerhaus. Den Gitterstäben nach zu schließen, die ja, wie die rostigen Schrauben bewiesen, nicht erst am Vortag angebracht worden waren, benutzte die Bande das Haus wahrscheinlich mit dem Wissen und Einverständnis des Eigentümers. Das Ganze wurde immer rätselhafter: Welches Interesse konnte ein Fabrikant von Brustperücken an Gamanovia haben? Hoffte er vielleicht, sich mit irgendwelchen krummen Tricks das Monopol für den Vertrieb von Brustperücken an den Stränden des neuen Kontinents zu ergaunern? Sollte das tatsächlich seine Absicht sein, dann würde es für ihn ein böses Erwachen geben. Die Küsten des neuen Kontinents würden nämlich noch auf Jahre hinaus aus glitschigem Tiefseefelsgestein und Schlick bestehen, nicht gerade ein attraktives Ambiente für fröhlich pulsierendes Strandleben.
    Ein Schmuckstück war dieses Haus nicht gerade. Es war alt und ziemlich baufällig. So erfolgreich Aurelio als Brustperückenfabrikant auch immer sein mochte, ein Vermögen hatte er hier nicht gerade angelegt.
    Aber wenn das Haus alt und baufällig war, ließ sich vielleicht mit bloßen Händen etwas erreichen. Graham packte zwei der Gitterstäbe und zog daran. Nein, so baufällig war das Haus offenbar nun auch wieder nicht. Die Stäbe gaben jedenfalls nicht einen Millimeter nach. Aber er konnte wenigstens die Hände zwischen den Stäben hindurchstecken und das Fenster öffnen, um ein bisschen frische Luft hereinzulassen und den modrigen Geruch im Zimmer zu vertreiben.
    Als er hinausschaute, sah er eine Gestalt langsam an der Vorderfront des Hauses entlangschlendern. Er vermutete, dass es sich um einen Wachtposten handelte.
    In Ermangelung einer anderen Beschäftigung durchsuchte er den Raum erneut nach irgendeinem Gegenstand, mit dessen Hilfe er sich aus seinem Gefängnis befreien konnte, wenn sich die Gelegenheit dazu bot. Doch er fand nichts. Vielleicht, kam ihm plötzlich der Gedanke, hatte das Haus, wie viele alte Häuser, noch Glasfenster. Doch als er probeweise gegen die Scheibe klopfte, hörte er an dem dumpfen Klang, dass sie aus Methacryl war. Die Möglichkeit, sich eine Scherbe herauszubrechen und vielleicht damit irgend etwas bewirken zu können, fiel damit auch weg.
    Dabei war es nicht so, dass er jetzt schon das Weite suchen wollte, nicht bevor er herausgefunden hatte, wohinter die Bande her war und ob sie Betty ebenfalls hier festhielten …
    Im Moment jedenfalls konnte er nichts tun. Nachdem er eine Weile am Fenster gestanden und nachdenklich in die Dunkelheit hinausgestarrt hatte, ließ er sich schließlich auf das Bett fallen und machte es sich bequem, soweit seine langen Beine es zuließen. Das gleichmäßige Rauschen der Brandung ließ ihn bald einschlafen.
     
    Am Morgen, gleich nachdem er aufgewacht war, brachte man ihm ein Sandwich und ein Glas Milch zum Frühstück und wartete, bis er es verzehrt hatte. Auf seine Fragen antwortete Edwards mit einem Achselzucken:
    »Sie müssen warten, bis der Boss da ist.«
    Danach ließ man ihn wieder allein. Gelegentlich, etwa jede Stunde, steckte einer seiner Bewacher den Kopf zur Tür herein, um sich zu vergewissern, ob er keinen Unfug anstellte.
    Das Mittagessen lief genauso ab. Inzwischen hatten sich auch ein paar Badegäste am Strand eingefunden. Offenbar lag das Haus ein Stück südlich von den dichter besiedelten Küstenstreifen von Bay Head (nach Mantoloking hin, wenn er sich die Landkarte richtig vor Augen hielt), denn ansonsten hätte es um diese Tageszeit voller sein müssen. Ein paar von den Badegästen verschwanden hinter der Umzäunung des Nudistenstrands.
    Aber sie waren allesamt zu weit entfernt, um etwaige Hilferufe zu hören. Das Risiko war zu groß. Er hätte sich schon die Lunge aus dem Hals schreien müssen, um das Tosen der Brandung zu übertönen, und wahrscheinlich hätte die Bande ihn eher gehört als die Leute am Strand.
    Die Saison war noch

Weitere Kostenlose Bücher