Krishna-Zyklus 10 - Die Kontinente-Macher
schüttelte Gordon herzlich die Hand zum Abschied, Jeru-Bhetiru gab ihm einen letzten innigen Kuss, und dann entschwanden sie Arm in Arm in der Menge.
Graham wandte sich Sklar zu. »Wie wär’s mit einem Drink, bevor wir in die Stadt fahren?«
»Aber immär«, sagte der Polizist, und sie steuerten zur Bar. »Machen Sie nicht so ein trauriges Gäsicht, Kumpel. Schließlich sind Sie jätzt ein Häld.«
»Ich fühle mich nun mal ein bisschen niedergeschlagen«, erwiderte Graham. »Natürlich ist es schon eine tolle Sache, vom brasilianischen Präsidenten persönlich die Hand geschüttelt zu kriegen und von Souza einen festen Angestelltenvertrag beim Projekt geboten zu bekommen. Aber ich hatte gehofft …«
»Dass die kleine Mieze trotz aller Komplikationen doch noch anbeißen wirde, häh? Aber glauben Sie mir, eines Tages wärden Sie froh sein, dass äs nichts gäworden ist. Wann Sie ärst mal so lange verheiratet sind wie ich, sähen Sie solche Dinge gälassener. Immerhin haben Sie dar WF dän Kontinänt bäwahrt, das ist doch was, oder? Was wollen Sie, eine Blume auf Ihräm Bier?«
»Aber sicher.«
»Okay.« Reinhold Sklar winkte den Bartender heran. »Einen Mars Spezial fir mich, und fir meinen Freund hier ein Lager vom Fass. Und stäcken Sie eine Tulpe rein.«
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I
Mein lieber Senhor«, sagte Abreu, »wo, zum Teufel, haben Sie die bloß alle her? Haben Sie sämtliche Pfandhäuser der Erde geplündert?«
Er beugte sich ein wenig vor, um die Orden auf Felix Boreis Brust besser in Augenschein nehmen zu können. »Deutscher Orden, Französische Ehrenlegion, Verdienstmedaille von Nordamerika, Vierter Grad der Ritter von St. Stephan, Dänischer Elefantenorden, Japanischer Weiß-der-Kuckuck-was-Orden, Universitätsbasketballmeisterschaft, Medaille für den ersten Platz beim Pistolenschießwettbewerb der Policia do Rio de Janeiro … Tamates, welch eine Sammlung!«
Borel grinste spöttisch auf den fetten kleinen Sicherheitsoffizier hinunter. »Man kann nie wissen. Vielleicht bin ich Basketballmeister.«
»Was haben Sie vor? Wollen Sie diese Dinger etwa an die armen dummen Krishnaner verhökern?«
»Schon möglich, falls mir das Geld ausgehen sollte. Vielleicht blende ich sie auch bloß ein bisschen, damit sie mir alles geben, worum ich sie bitte.«
»Ich muss gestehen, dass Sie in dieser Privatuniform, mit diesen ganzen Medaillen und Orden, wirklich ein ehrfurchteinflößender Anblick sind.«
Borel grinste Abreu erneut an, diesmal noch eine Spur breiter. Er wusste, dass der letztere sauer war, weil ihm beim besten Willen kein Grund eingefallen war, Borel in Novorecife festzuhalten. Gott sei Dank, dachte Borel, ist das Universum noch nicht so perfekt durchorganisiert, dass man nicht mit ein bisschen Grips und Witz das eine oder andere Loch zum Durchschlüpfen finden könnte. Er hätte Abreu gern eins ausgewischt, und sei es nur aus dem Grund, dass er ein irrationales Vorurteil gegen alle Brasilianer hegte, so als wäre es Abreus Schuld, dass sein Heimatland die führende Macht der Welt war.
Borel genoss Abreus ohnmächtige Wut. »Sie würden sich wundern, wie hilfreich dieses – eh – Kostüm schon gewesen ist. Die Lakaien auf den Raumhäfen halten mich jedes Mal mindestens für einen Generalstabschef der Weltföderation. ›Bitte hier entlang, Senhor! Wenn Sie bitte an den Anfang der Schlange kommen wollen, Senhor!‹ Mehr Spaß als im Zirkus.«
Abreu seufzte. »Ich kann Sie nicht davon abhalten. Trotzdem bin ich nach wie vor der Meinung, dass Ihre Überlebenschance größer ist, wenn Sie sich als Krishnaner verkleiden.«
»Mir eine grüne Perücke aufsetze und mir falsche Fühler auf die Stirn klebe? Nein danke.«
»Na schön, es ist schließlich Ihr Begräbnis, nicht meins. Aber vergessen Sie bitte nicht Vorschrift 368 der Satzung des Interplanetarischen Rates. Sie kennen sie?«
»Sicher. ›Es ist verboten, einem Einwohner des Planeten Krishna jede Art von Maschine, Gerät, Vorrichtung, Werkzeug, Waffe oder Erfindung zugänglich zu machen, die einen Fortschritt gegenüber dem auf besagtem Planeten herrschenden Standard von Wissenschaft und Technik darstellen würde …‹ Soll ich den Rest auch noch runterleiern?«
»Nao, schon gut, ich sehe, Sie kennen die Vorschrift. Und noch etwas: Denken Sie bitte daran, dass die Viagens Interplanetarias Ihnen zwar Ihre
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