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Krishna-Zyklus 10 - Die Kontinente-Macher

Titel: Krishna-Zyklus 10 - Die Kontinente-Macher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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den Wind zur Insel zurück zu kreuzen. Er musste jedoch sehr bald feststellen, dass das flache Gefährt trotz seines Hartgummikiels eine so starke Seitendrift hatte, dass sie keinen Meter vorankamen – im Gegenteil, sie schienen sich immer weiter von Ascension zu entfernen.
    »Wir müssen rudern«, knurrte er. »Mr. Sklar, Sie halten unsere beiden Gäste mit dem Speer in Schach. Warschauer, Sie nehmen das eine Ruder, ich nehme das andere. Betty, du nimmst das Heckpaddel und steuerst. Mr. Sklar, stochern Sie ihn jedes Mal, wenn er einen Krebs fängt*, ein bisschen mit der Spitze.«
     
    * Ein Begriff aus dem Rudersport, bedeutet: das Ruderblatt nicht tief genug eintauchen, so dass es beim Ziehen aus dem Wasser flutscht und über die Wasseroberfläche rutscht (A. d. Übers.).
     
    »Wie sollte ich denn hier draußen einen Krebs fangen?« fragte Warschauer mit dümmlichem Blick.
    Sklar, der inzwischen den Versuch wieder aufgegeben hatte, eine durchgeweichte Zigarette zu entfachen, fragte:
    »Wie lange kennen wir denn in diesem Boot iberläben?«
    »W-wir haben in den Staufächern Nahrung und Wasser für ein paar Tage. Wenn das aufgebraucht ist, können wir ja immer noch auf unsere Freunde hier zurückgreifen.« Er deutete mit dem Kinn auf Warschauer und Adzik.
    »Ich habe mal eine Vorlesung über die rechtlichen Probleme des Kannibalismus gehört«, schaltete sich Varnipaz ein. »Einen Menschen allein zum Zwecke des Verspeisens zu töten, ist strafbar, aber wenn er aus anderen Gründen stirbt, darf man ihn in Notsituationen essen. Wenn also Mr. Warschauer uns durch aufsässiges Verhalten zwingen sollte, ihn zu töten …«
    Warschauers Gesichtsausdruck ließ erkennen, dass er diese Bemerkung als sehr geschmacklosen Scherz empfand.
    Mit den Rudern kamen sie recht gut voran. Als sie noch etwa einen guten Kilometer von der Küste entfernt waren, ließ ein seltsames, von oben kommendes Pfeifen sie hochfahren. Graham identifizierte es sogleich als das Triebwerksgeräusch eines Raumschiffs.
    »Da ist es!« rief Sklar und zeigte mit dem Finger nach oben.
    Am Himmel wurde ein schwarzer Punkt sichtbar, der rasch zu einem Flecken wuchs und wenig später als die Form einer auf dem Schwanz stehenden Rakete erkennbar wurde. Das Schiff bewegte sich auf die nördliche Halbinsel zu. Graham hatte ein solches Schiff noch nie gesehen; es ähnelte weder der Standardausführung des Viagens Interplanetarias-Raumgleiters noch einem osirischen Schiff …
    »Sie sind da!« quietschte Adzik. »Wir sind gerettet! Warschauer, jetzt kriegen wir die Sache doch noch hin! Der Vertrag ist in Marchs Safe, wenn auch vielleicht ein bisschen nass!«
    »He!« rief Sklar und griff nach seinem Speer.
    Das Raumschiff verlangsamte seine Fahrt und schwebte auf der Suche nach einem geeigneten Landeplatz über die Halbinsel. Gleich darauf senkte es sich in einer Wolke aus aufspritzendem Dampf und Staub langsam herab und setzte auf. Die Triebwerke sanken zu einem Flüstern und verstummten.
    Der Thothianer war jetzt völlig aus dem Häuschen. Vergnügt quiekte er: »Wenn wir meine Leute dazu kriegen, die hier zu töten, dann gibt es keine Beweise mehr! Sie sind die einzigen, die die ganze Geschichte kennen! Mir nach!«
    Ehe Sklar reagieren konnte, war der Thothianer schon mit einem hurtigen Satz über Bord. Das Boot geriet heftig ins Schaukeln, als Warschauer sich ebenfalls über die Bordwand ins Wasser plumpsen ließ. Sklar versuchte noch, mit dem Speer nach ihm zu stoßen, aber er war schon zu weit weg.
    »Werfen Sie den Speer!« rief Varnipaz.
    Doch während Sklar noch damit beschäftigt war, die ungewohnte Waffe in Wurfstellung zu schwenken, waren die beiden Ausreißer schon so weit vom Boot entfernt, dass ein gezielter Wurf unmöglich war. Warschauer hielt sich prustend am Schwanz des pfeilschnell schwimmenden Thothianers fest.
    »Los, ans andere Ruder!« rief Graham Varnipaz zu.
    Die beiden legten sich mit aller Kraft in die Riemen, doch schon bald war klar, dass sie bei dem starken Gegenwind keine Chance hatten, die beiden Flüchtenden einzuholen.
    »Seht mal!« rief plötzlich Jeru-Bhetiru und zeigte auf das Schiff. »Da steigen lauter so kleine Leute wie Adzik aus!«
    »Alles Thothianer«, sagte Sklar. »Guckt mal nach oben!«
    Fünf, sechs weitere Punkte tauchten über ihnen am Himmel auf, kamen näher und schwebten, mit ihren Düsen auf dem Schwanz balancierend, auf die Nordhalbinsel zu.
    »Die nächste Fuhre thothianischer Siedler«, sagte

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