Kristin Hannah - Wenn das Herz ruft
weißt du.«
Madelaine liebte ihn in diesem Augenblick mehr, als sie es je für möglich gehalten hätte. Lächelnd trat sie zurück, um ihn einzulassen.
Er legte die Blumen auf den Tisch. »Ist sie fertig?«
Madelaine sah die Nervosität in seinen Augen, während er zu Linas Zimmer blickte, und sie musste ein Lächeln unterdrücken. »Fast. Bistdu's?«
Er wirkte durch die Frage verblüfft, als ob er glaubte, seine Ängstlichkeit versteckt zu haben. Dann sah er ihren Blick und lächelte. »Ich glaube das nicht, Mad. Bist du sicher, dass sie alt genug für ein Rendezvous ist?«
»Ich war in ihrem Alter, als ich dich kennen lernte, und wir...«
»Erinnere mich nicht daran.« Er versuchte, wieder zu lächeln, aber das Lächeln, das herauskam, war matt und ein wenig bekümmert. Er wandte sich abrupt von dem Tisch ab und durchschritt den Raum. Er schaute immer wieder zu Linas Zimmer, dann zur Haustür, und bei jedem Blick wurden seine Lippen schmaler.
Sie setzte sich auf das Sofa und klopfte auf das Kissen neben ihr. »Komm her.«
Er ging zu ihr und ließ sich auf den Platz neben ihr fallen. Er legte einen Arm um ihre Schultern und zog sie dicht an sich. »Gott, ich bin so nervös wie eine Katze auf einem heißen Blechdach. Ich habe keine Ahnung von all diesem Vaterschaftskram. Ich glaube nicht, dass ich gut darin sein werde.«
Sie lehnte sich an ihn, schwelgte in dem Gefühl seiner körperlichen Nähe, genoss es, seinen Arm um sich zu spüren.
»Willkommen im Elterngeschäft. Das ist kein Job. Es ist ein Abenteuer.«
Das Feuer im Kamin knisterte in dem Schweigen, das sich zwischen sie senkte. Sie schmiegte sich enger an ihn. Sie fühlte sich wegen des Balls noch immer aufgeregt und nervös, doch etwas an dem Umstand, dass Angel hier bei ihr war, ihre Ängstlichkeit teilte, gab ihr das Gefühl, mit dem fertig werden zu können, es vielleicht sogar ein wenig lustig zu finden. »Ich glaube, dass das alle Eltern fühlen, wenn ihre Tochter zum ersten Schulball geht.«
Daraufhin wandte er sich zu ihr und sein Gesicht war ernst. »Dieser Vaterscheiß macht mir Angst.«
Sie berührte sein Gesicht und schaute zu ihm auf. »Er macht dir Angst, weil das für immer ist, und du bist der Typ Mann, der mit Beständigkeit so seine Schwierigkeiten hat.« Noch während sie die Worte sagte und die Wahrheit hörte, die in ihnen steckte, spürte sie, wie Traurigkeit sie erfüllte. »Aber du hast tolle Arbeit geleistet, wirklich.«
Bevor Angel antworten konnte, läutete die Türglocke wieder.
Instinktiv lösten sie sich erschreckt voneinander wie ein Paar von Teenagern, die von ihren Eltern erwischt werden. Dann sahen sie sich an und brachen in schallendes Gelächter aus.
Angel stand mit einem Seufzer auf und ging zur Tür, bat Zach herein.
»Zachary Owen«, sagte Angel und musterte den Jungen mit schmalen, missbilligenden Augen.
»H... Hallo, Mr DeMarco.«
Angel lächelte nicht. Er wandte sich an Madelaine. »Gib mir diese Kamera. Ich möchte ein Foto von ihm machen - zu Identifikationszwecken.«
»I... ich...«
»Angel!«, sagte Madelaine und lachte schallend, während sie aufstand.
Angel lachte verlegen und schlug Zach auf den Rücken. »Nur ein bisschen Elternhumor.«
Zach atmete langsam auf und lächelte zaghaft. »Oh.«
»Du bringst sie um Mitternacht heim?«, sagte Angel scharf.
Zach nickte und zeigte ihnen seine Uhr. »Das werde ich tun.«
»Und du hast da Batterien drin? Falls nicht...« Angel wollte die Rolex von seinem Handgelenk nehmen.
Madelaine packte Angels Arm und drückte ihn so fest, dass er einen kleinen Ton ausstieß. »Hab keine Angst, Zach«, sagte sie, während sie Angel intensiv ansah. »Wir vertrauen dir.«
Angel wandte sich zu ihr, aber in seinem Gesicht war kein Iota von Vertrauen zu sehen. Er hatte seine buschigen schwarzen Augenbrauen drohend zusammengezogen und seine Lippen waren zu einer schmalen Linie zusammengepresst. Als er den Mund öffnete, um zu sprechen, schüttelte sie entschlossen den Kopf.
Sein Blick wanderte zu Zach, dann zurück zu Madelaine. »Ich werde Lina holen«, sagte er.
Madelaine lachte über die Widerspenstigkeit in seiner Stimme fast laut auf. »Tu das.«
Angel nahm den Rosenstrauß und schlenderte über den Korridor zu Linas Zimmer. Er wahrte das Gesicht, indem er sich nicht einmal umdrehte.
Madelaine lächelte Zach an. »Er lernt gerade, wie es ist, Vater zu sein.«
Zach zupfte verlegen an seinem Kragen. »Er macht seine Sache gut.«
Danach schwiegen sie
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