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Krönung der Liebe - Krönung des Glücks

Krönung der Liebe - Krönung des Glücks

Titel: Krönung der Liebe - Krönung des Glücks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CAROL MARINELLI
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dienen zu dürfen. Doch ich mache mir auch über Aristo viele Gedanken und glaube, dass Alex mit der liebevollen Unterstützung seiner Mutter, Königin Tia, einen ebenso wundervollen König abgeben wird.“
    Zakari betrachtete aufmerksam ihr klares Gesicht und konnte sich nicht entscheiden, ob die Bewunderung für ihre Loyalität und den Mut, für ihre Meinung einzutreten, überwog, oder der leichte Frust angesichts der Erkenntnis, von ihr mit dem Kronprinzen von Aristo auf eine Stufe gestellt zu werden.
    Noch ehe er etwas antworten konnte, verbeugte sich Effie lächelnd, wünschte ihm eine gute Nacht und zog sich rasch und lautlos in Richtung der Dienstbotengemächer zurück.
    Zakari entschloss sich, sie wegen ihrer Unerschrockenheit zu bewundern, machte die Augen zu und ließ sich mit einem tiefen Seufzer in die opulenten Kissen zurücksinken. Sein Körper war erschöpft von den Anstrengungen des Tages, sein Geist hingegen hellwach.
    Wenn er recht überlegte, war Königin Tia die einzige Trumpfkarte, auf die Aristo noch zählen konnte. Eine ebenso schöne wie elegante Frau mit Stil und Intelligenz. Loyal und in vorbildlicher Haltung hatte sie bis zu seinem Tod an Aegeus’ Seite gestanden, und sich mit Kompetenz und Hingabe ihren Kindern und verschiedenen Wohltätigkeitsorganisationen gewidmet. Und sie hatte ihre Kinder vorzüglich erzogen, wie sich Zakari widerwillig eingestehen musste. Prinz Sebastian hatte er von jeher bewundert. Zumindest, bis er seiner Verantwortung wegen der Liebe zu einer Frau den Rücken kehrte.
    Sich mit Effie auch über solche Dinge zu unterhalten, hatte ihm gefallen, stellte Zakari im Nachhinein erstaunt fest. Und mit der Aussicht auf eine lange, schlaflose Nacht war er fast geneigt, sie zurückzurufen, um weiter zu plaudern.
    Überhaupt war ihm aufgefallen, dass er begann, sie zu vermissen, wenn sie sich abends einfach so sang- und klanglos zurückzog. Er vermisste das Funkeln in ihren strahlend blauen Augen, ihr spontanes Erröten und helles Lachen …
    Was ist denn nur in dich gefahren?, rief er sich grimmig zur Ordnung. Wahrscheinlich eine Art Lagerkoller!
    Aber was hatte es zu bedeuten, dass er in ihrer Gegenwart viel mehr erzählte als beabsichtigt? Unter ihrem klaren, offenen Blick war es so einfach, sich zu entspannen, Regeln und Konventionen zu vergessen, ebenso wie die gewohnte Distanz und Diskretion, die nach Zakaris fester Überzeugung bereits in seiner DNA verankert und ihm inzwischen zur zweiten Natur geworden waren.
    Anstatt Effie zurückzuholen, legte auch er sich schließlich hin, aber nicht in sein luxuriöses Bett, sondern draußen. Zakari entfachte ein kleines Feuer, streckte sich daneben aus und schaute zum Sternenhimmel empor, bis ihn schließlich der Schlaf übermannte.
    Als er am sechsten Abend ihrer inzwischen vertrauten Zweisamkeit mit seinem Kaffee in der Hand in die Kissen zurückgelehnt saß, während Effie den Tisch abräumte, beschloss Zakari, die kurze Zeit, die ihnen blieb, zu nutzen, um noch mehr über seine Ersatzhaushälterin zu erfahren.
    Effie zögerte, als er sie bat, ihm Gesellschaft zu leisten, und auf das Kissen neben sich klopfte. Doch als sie sah, dass seine gute Laune zu schwinden drohte, ließ sie sich fügsam auf dem bunten Sitzkissen nieder.
    „Du lebst nicht im Palast?“
    „Nein, ich wohne in einem kleinen Häuschen, das meiner Mutter gehörte.“
    „Wie konnte sie sich das von ihrem Dienstmädchengehalt leisten?“
    Effie hob die Schultern. „Sie kaufte es bereits vor meiner Geburt. Ich weiß nur, dass meine Mutter sehr sparsam war und kluge Investitionen getätigt hat. Es ist ja auch nur ein ganz einfaches Haus. Doch ihre Ersparnisse haben zumindest ausgereicht, dass sie bis zu ihrem Tod nicht mehr arbeiten musste.“
    Zakari unterdrückte ein Lächeln. Sie war so unglaublich unschuldig. Die einzigen alleinerziehenden Mütter in Calista mit Eigentum arbeiteten sogar extrem hart für ihr Geld! Für Naivität hatte er noch nie etwas übrig gehabt, doch in Effies Fall rührte es ihn sogar, dass sie ihrer Mutter offenbar jede fromme Lüge ohne Weiteres abgekauft hatte.
    „Du vermisst sie sehr, nicht wahr?“
    „Ganz schrecklich …“, murmelte sie rau und versuchte, die aufsteigenden Tränen wegzublinzeln. „Sie müssen Ihre Mutter ebenso vermissen … Eure Hoheit“, fügte sie mitfühlend hinzu. „Oder Mütter …“, ergänzte sie noch wegen der Genauigkeit.
    Diesmal ermahnte Zakari sie nicht, sondern nickte nur knapp.
    Seine

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