Krönung der Liebe - Krönung des Glücks
Decke. Mit aller Gewalt musste sie sich an ihren Stand erinnern und sich regelrecht zwingen, im Bett liegenzubleiben, anstatt zu Zakari zu laufen und ihm den Trost zu spenden, den er jetzt dringend benötigte.
Nicht Zakari dem König, sondern Zakari dem Mann …
Konzentriere dich! Und genau das fiel ihm unendlich schwer.
Die Sonne stand hoch am strahlendblauen Himmel, sein Schatten fiel kaum sichtbar direkt auf die Füße. Obwohl es gerade erst Mittag war, konnte Zakari sich kaum bezwingen, zum Zelt zurückzukehren. Zu ihr !
Anfangs hatte ihn Effies Geschnatter irritiert, ebenso wie ihr ängstliches Gesicht, wenn sie ihm abends aus einem Zeltspalt entgegenstarrte, um seine Laune einschätzen zu können. Oder ihre beflissene Art, sein Bad einzulassen, ihm frische Wäsche rauszulegen und ein köstliches Abendessen zu kredenzen. Oder die kleinen Geschichten über das aufregende Leben, das ihre Mutter als junge Frau in Aristo verbracht hatte. So, wie Effie ihre Mutter beschrieb, hätte man sie für eine Prinzessin halten können anstatt für ein Dienstmädchen.
Zuerst hatte ihn das amüsiert, dann irgendwie geärgert, weil sie sich selbst dadurch so klein machte, doch inzwischen …
Er wollte mehr über Lydia erfahren. Ihren Namen kannte er immerhin bereits. Der Tag schien sich heute endlos hinzuziehen, und wenn es ihm ohnehin nicht gelang, einen klaren Kopf zu bekommen, weil sich entweder das Bild seines kleinen Bruders vor sein inneres Auge schob, oder Effies reizendes Gesicht …
Es war, als zöge ihn ihr verlockender weiblicher Duft schon lange vor Sonnenuntergang zum Zelt zurück.
„Sie sind viel zu früh!“
Christobel hätte um diese Zeit auf einem der Sofas gelegen, Wein getrunken, Illustrierte gewälzt oder einen Schönheitsschlaf gehalten, doch Effie war völlig darin vertieft, die bunten Teppiche an der Zeltwand hinter den Sitzkissen aufzuhängen und zu drapieren.
„Tut mir leid, dass Sie Ihr Heim in diesem Zustand vorfinden, Eure Hoheit“, entschuldigte sie sich errötend.
„Nein, nein“, wehrte Zakari ganz automatisch ab. „Lass dich nicht stören, ich sollte noch gar nicht hier sein.“
„Ich hatte sie alle nach draußen getragen, um sie auszulüften und besser reinigen zu können …“
„Schon gut, kein Problem …“ Jetzt war es fast an ihm, zu erröten, weil er sich unversehens wie ein Eindringling fühlte. Außerdem irritierte ihn irgendetwas an seiner fleißigen Haushälterin. Etwas, das er nicht fassen konnte. Sie stand auf einer kleinen Trittleiter, und Zakari beobachtete mit zunehmendem Interesse, wie sie sich reckte und streckte, wobei sich ihr Kleid nach oben schob und cremig weiße, durchaus vorzeigbare Beine seinem neugierigen Blick preisgab.
Er schluckte trocken und ließ sich aus einem spontanen Impuls heraus auf die Kissen sinken, die um den bereits gedeckten Tisch lagen. Von hier aus bot sich ihm eine verlockende Perspektive auf Effies volle Brüste und auf ihren wohlgerundeten Po, als sie Teppich um Teppich befestigte.
„Und, wie war Ihr Tag?“, fragte sie leichthin. „Nicht, dass es mich etwas anginge …“
„Offenbar weit weniger produktiv als deiner.“
„Oh!“ Ihr weicher Mund entspannte sich zu einem breiten Lächeln, und in den blauen Augen blitzte es mutwillig auf. „Das hört sich ja fast nach einem Lob oder Kompliment an“, entschlüpfte es ihr. Effie hielt kurz den Atem an, doch da Zakaris Miene sich nicht veränderte, beschloss sie, diesmal auf eine Entschuldigung wegen ihrer Respektlosigkeit zu verzichten.
Und Zakari selbst fragte sich staunend, wo er bisher seine Augen hatte. Wieso war ihm ihre ganz eigene Schönheit nicht längst aufgefallen? Vielleicht lag es daran, dass sie eines von Christobels Kleidern trug, das ihr zwar ein wenig zu klein war, dafür aber ihre reizvollen weiblichen Rundungen auf eine Art und Weise betonte, die plötzlich das Blut in seinen Ohren rauschen ließ.
Warum bemerkte er all das erst jetzt?
„Darf ich wissen, warum?“
Ihre Frage verwirrte ihn. Das stand ihm offenbar deutlich ins Gesicht geschrieben.
„Ich meine, warum Ihr Tag heute nicht so produktiv verlaufen ist?“, präzisierte Effie geduldig.
„Oh, das …“ Zakari machte eine wegwerfende Handbewegung, erleichtert, dass sie den wahren Grund seiner Verwirrung zum Glück nicht erraten hatte. „Ich habe ständig an meinen Bruder denken müssen.“ Ihr betroffenes Gesicht legte sich wie Balsam auf seine immer noch wunde Seele.
Effie schüttelte
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