Krönung der Liebe - Krönung des Glücks
konnte er das ängstliche Flattern seines winzigen Herzens unter seinen Fingern spüren. Er trug ihn hinaus in den Garten, setzte ihn unter einem Baum auf dem Boden ab und beobachtete ihn zwanzig Minuten, wie er einfach nur da hockte, bevor er die Schwingen ausbreitete und davonflog …
Zakari fühlte immer noch ihren Pulsschlag unter seinen Fingern, ängstlich flatternd wie das Herz des kleinen Vogels von damals. Obwohl Effie äußerlich kein bisschen aufgeregt wirkte, wusste er, dass sie sich innerlich fast zu Tode ängstigte. Er konnte es spüren, und plötzlich wollte er sie unbedingt fliegen sehen …
Es gab ihm einen Stich ins Herz, als sie ihm ihre Hand entzog und hinter ihrem gelassenen Lächeln und ihrer freundlichen Stimme verbarg, was sie beide wussten.
„Ich werde jetzt die Erfrischungen vorbereiten“, versprach sie leichthin.
Während sie in die Küche floh, brannte Effies Gesicht wie Feuer. Und ihr Handgelenk fühlte sich regelrecht versengt an, wo Zakaris Finger es umfasst hatten, sodass sie den Drang verspürte, es in kaltes Wasser zu halten. Aber was sollte das gegen die sengende Hitze in ihrem Innersten helfen?
Das riesige Zelt erschien ihr plötzlich unerträglich heiß und beengt, als säße sie unter einer gläsernen Glocke, die in der sengenden Wüstenhitze zu schmelzen drohte.
Effie wünschte sich ihren alten Job zurück. Sie sehnte sich nach den vertrauten, sicheren Palastmauern, der gewohnten Routine und der Anonymität, die damit einherging. Sie wollte nicht länger hier sein, wo die Wüste einem das Hirn vernebelte und vorgaukelte, Begehren in Zakaris Blick gesehen zu haben …
Aber warum hätte Calistas König in ihr etwas anderes sehen sollen als eine simple Dienstmagd? Da half es auch nicht, dass sie sich geradezu nach ihm verzehrte.
Bevor Effie die Küche wieder verließ, holte sie tief und zitternd Luft. Sie war eben nicht Christobel. Daran erinnerte sie gerade jetzt wieder das knapp sitzende Kleid ihrer frivolen Kollegin, in dem ihre vollen Brüste so eingequetscht wurden, dass sie aus dem viel zu freizügigen Dekolleté zu hüpfen drohten.
Entschlossen griff sie nach der Kanne geeisten Pfefferminztees und zauberte ein Lächeln auf ihre Lippen, als sie sich auf die Knie herunterließ, um Zakari von dem erfrischenden Getränk einzuschenken.
Natürlich wurde sein Blick wie magisch von dem reizvollen Tal zwischen den alabasterfarbenen Brüsten seiner Haushälterin angezogen. Ob ihre Haut wirklich so samtweich war, wie es den Anschein hatte? Zakari spürte ein vertrautes, aber ungewöhnlich heftiges Ziehen in den Lenden und konnte sich nur mit äußerster Selbstbeherrschung davon zurückhalten, die Hand auszustrecken, um zu erfahren, ob er mit seiner Vermutung recht hatte. Aber das würde Effie nur noch mehr in Angst versetzen.
„Setz dich“, befahl er, ungeachtet dessen, dass es heller Nachmittag war und sie noch eine Menge Arbeit zu erledigen hatte. „Trink einen Tee mit mir.“
Ihr Zittern war nicht zu übersehen, als sie sich zögernd neben ihm niederließ. Zakari wollte sie mit einem freundlichen Blick beruhigen, doch sie hielt den Kopf eisern gesenkt.
„Was denkst du … wäre es eigentlich sehr dekadent, hier mitten in der Wüste einen Pool zu bauen?“, fragte er wie nebenbei und entlockte ihr damit ein Lächeln, das er nur zu gern erwiderte.
„Sündhaft dekadent!“, behauptete Effie mit vorwurfsvollem Blick.
„Schade …“ Zakari schnitt eine Grimasse und zuckte die Schultern. „Das ist nämlich das Einzige, was ich hier draußen vermisse …“
Dass sie beide gleichzeitig den Augenkontakt abbrachen, war ein sicheres Zeichen dafür, dass sie auch beide wussten, es war eine Lüge.
„Ich finde Pools auch toll“, beeilte Effie sich zu versichern, um die lastende Stille zu durchbrechen. „Das heißt, ich schaue sie mir gern an. Der Pool im Palast von Calista ist wunderschön. Und ich erinnere mich noch gut daran, was meine Mutter mir über den Pool in der königlichen Ferien-Residenz in Kionia erzählt hat.“
Zakari runzelte die Stirn. „Ich denke, sie hat im Palast gearbeitet?“
„Das stimmt. Vielleicht musste sie dort einmal saubermachen. Auf jeden Fall gibt es dort einen riesigen Pool, der auf der Meerseite etwas erhöht gebaut wurde, sodass man beim Schwimmen den Eindruck gewinnt, direkt in den Ozean eintauchen zu können …“, schloss sie verträumt.
Zakari, der sie nicht eine Sekunde aus den Augen gelassen hatte, musste wider Willen
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